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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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versuchte sich zu entspannen. Das Ausweichmanöver war durch den Umstand begünstigt worden, daß vor ihnen plötzlich ein anderes Fahrzeug aufgetaucht war. Die grellroten Heckleuchten dieses Wagens vermittelten dem Verfolger in dem roten Jaguar jetzt die Illusion, noch immer auf der richtigen Fährte zu sein.
    »Ein roter Jaguar?« knurrte Gayer. Erst jetzt wurde ihm voll bewußt, was einer der Männer gesagt hatte. »Das kann nur Jerry Cotton gewesen sein!« Die Männer schwiegen. Sie waren lange genug in der Branche, um den Namen Cotton zu kennen. Seine Erwähnung trug nicht dazu bei, ihre Stimmung zu heben.
    »Ihr müßt verschwinden!« entschied Gayer. »Man darf euch nicht mit den Donnerbüchsen schnappen.«
    »Wir können uns um diese Zeit nicht auf den Straßen zeigen«, meinte einer der Männer. »Nicht mit den MP unter den Mänteln!«
    »Versteckt die Kugelspritzen irgendwo in.der Nähe!« befahl Gayer. »Dann geht ihr nach Hause, natürlich getrennt, jeder für sich. Ich fahre gleich allein zurück. Ich muß herausfinden, ob tatsächlich Cotton in dem Wagen saß oder ob er die Schießerei beobachtet hat.«
    »Was wirst du ihm sagen, wenn er dabei war und wissen will, was passiert ist?«
    »Mir wird schon was einfallen«, versicherte Gayer grimmig, »’raus jetzt!«
    Die Männer stiegen aus. Gayer setzte sich ans Steuer und knipste die Scheinwerfer an. Eine halbe Minute später rollte er mit dem Wagen auf die Straße.
    Kurz vor vier Uhr morgens kletterte er vor seinem Haus aus dem Wagen. Zwischen den Bäumen und Büschen des Parks hockte noch das Dunkel der Nacht, aber vom Osten her schob sich schon das Grau des beginnenden Tages heran.
    Er ging ins Haus. Zehn Minuten später saß er in der Badewanne und entspannte sich dabei. Das Badeöl stieg ihm duftend in die Nase. Er lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück und versuchte, die Sorgen loszuwerden, mit denen er sich herumschlagen mußte.
    Es gelang ihm nur unvollkommen. Zu viele Probleme waren noch ungelöst. Würde Benjamin Myers dichthalten? Und was würde aus Pinky Berger werden, nachdem man Stratwyck so gründlich geprellt hatte?
    Schließlich stellte sich die Frage, was der oder die Verfolger in dem roten Jaguar gesehen hatten und wie sie diese möglichen Beobachtungen verwerten würden.
    Als es an der Haustür klingelte, wußte Gayer, daß ihn nur noch wenige Minuten von der Beantwortung dieser Fragen trennten.
    ***
    Er stieg aus der Wanne und schlüpfte in den flauschigen Bademantel. Eine halbe Minute später klopfte es an der Badezimmertür. Tom Hopkins steckte den Kopf herein. Hopkins trug einen Morgenmantel. Seit zwei Jahren arbeitete Hopkins in diesem Haus als Butler.
    Er war ein echter Butler, der seine Ausbildung in England abgeschlossen hatte. Vor einigen Jahren war er auf die schiefe Bahn geraten. Die Entdeckung einer Unterschlagung hatte ihm zwei Jahre Gefängnis eingebracht. Nach der Abbüßung der Strafe war er froh gewesen, seine Kenntnisse in einem Hause verwerten zu dürfen, über das er in früheren Jahren die Nase gerümpft hätte.
    »Zwei Besucher, Sir — FBI!« sagte er. »Sie wollen Sie sprechen.«
    »Jetzt?« knurrte Gayer und schlüpfte in die gefütterten Lederpantoffeln.
    »Ja, Sir. Sie warten in der Halle.«
    »Führe sie in die Bibliothek.«
    Fünf Minuten später betrat Gayer die Bibliothek. Der Raum enthielt mindestens dreitausend zum Teil sehr wertvolle Bände. Es war eine Reihe bibliophiler Raritäten darunter. Gayer hatte noch nie einen Blick in diese Bücher geworfen, aber er wußte, welchen positiven Eindruck es macht, wenn man sich mit Kultur und Wissen umgibt.
    Gayer war noch immer im Bademantel. Er hatte sich lediglich noch einen seidenen Schal um den Hals geschlungen. »Was, zum Teufel, soll ich von Ihrem Besuch halten?« bellte er mit hochgespieltem Zorn. »Wissen Sie überhaupt, wie spät es ist?«
    »O ja, das wissen wir«, erwiderte ich. »Und ich vermute, daß Ihnen auch klar ist, was die Stunde für Sie geschlagen hat. Mein Name ist übrigens Jerry Cotton. Das ist mein Kollege Phil Decker. Ihr Butler dürfte Sie bereits davon unterrichtet haben, wen Sie vor sich haben.«
    »Können Sie sich ausweisen?«
    »Bitte.« Ich hielt ihm meine ID-Card unter die Nase. Er schnaufte wütend. »Gerade als FBI-Beamte sollten Sie wissen, daß man gewisse Gesetze der Höflichkeit nicht ungestraft verletzt!« beschwerte er sich. »War es etwa Ihre Absicht, mich aus dem Bett zu holen? Das sind Methoden, die in einer

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