Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Phil. »Die müssen doch merken, daß wir ihnen folgen.«
    Ich nickte betrübt. Um diese Zeit war hier nichts los. Die Gangster mußten aus der Tatsache, daß ihnen seit mehreren Minuten ein Wagen durch die stillen Straßen folgte, den einzig möglichen Schluß ziehen, daß man sich außerordentlich für sie und ihr Treiben interessierte.
    Wir kamen jetzt durch eine Straße, die von Fabriken, Lagerschuppen und Schrottplätzen eingesäumt war. Ich stoppte kurz hinter einer offenen Einfahrt. Die Einfahrt gehörte zum Lagerplatz einer Autoverwertung. Die schon ausgeschlachteten Wagen türmten sich fast haushoch zu gespenstischen Blechhalden. Sie warteten nur noch darauf, in einer Schrottpresse das vorläufige Ende ihres Weges zu erreichen.
    »Was ist los?« fragte Phil.
    »Die Pfütze vor der Einfahrt!« sagte ich hastig. »Ich habe darin einen Reifenabdruck gesehen. Er kann erst vor wenigen Minuten entstanden sein!«
    Phil begriff sofort. »Am besten, wir trennen uns«, sagte er. »Ich folge dem Cadillac, und du siehst dich auf dem Lagerplatz um.«
    Ich sprang ins Freie, und Phil rutschte auf den Fahrersitz. »Wenn nichts dazwischenkommt, hole ich dich in einer halben Stunde hier ab!« rief er mir noch zu. »Ich verständige auf alle Fälle das zuständige Revier!«
    Im nächsten Moment brummte er ab. Ich stand allein auf der Straße. Der Schrottplatz war nur entlang der Straße beleuchtet. Hinter den Blechhalden staute sich das Dunkel. Ich ging zur Pfütze zurück und bückte mich. Ja, der Reifenabdruck war ganz frisch. Er mußte nach dem Regen entstanden sein, tatsächlich erst vor wenigen Minuten, wie ich es zu Phil gesagt hatte.
    Ich zog die Pistole aus der Schulterhalfter und betrat den Lagerplatz. Etwa zehn Yard hinter der Straße stand ein Pförtnerhäuschen. Quer über die Zufahrtsstraße zum Lagerplatz war eine Kette gespannt. Das Häuschen und die Kette lagen noch im Lichtkreis der Straßenbeleuchtung. Ich konnte Fußspuren sehen, die zum Häuschen und zurück zu der Stelle führten, wo noch vor wenigen Minuten ein Wagen gestanden haben mußte. Es war leicht, sich zusammenzureimen, daß jemand die Kette abgenommen und nach dem Passieren der Einfahrt wieder angehängt hatte. Ich überzeugte mich davon, daß die Kette durch kein Schloß gesichert war.
    Dann ging ich weiter, in das Dunkel hinein. Ich bemühte mich, keine Geräusche zu verursachen. Selbstverständlich war ich mir darüber im klaren, daß ich im Augenblick vor der Kulisse der Straßenbeleuchtung ein herrliches Ziel bildete, mußte es jedoch darauf ankommen lassen, da ich nicht gut über die Blechhalden klettern konnte. Das wäre nur mit erheblichem Geräuschaufwand möglich gewesen.
    Hinter den Halden parkten Hunderte von schrottreifen Wagen, die darauf warteten, ausgeschlachtet zu werden. Die Wagen waren hintereinander in langen Reihen aufgestellt und in Planquadrate eingeteilt.
    Die vordersten Reihen waren von dem Laternenlicht, das über die Blechhalden fiel, noch ausreichend erhellt. Die dahinter folgenden Wagen verloren sich mit zunehmender Tiefe im Dunkel.
    Ich atmete auf, als ich den Schutz der ersten Reihe erreicht hatte. Meine Augen gewöhnten sich rasch an das matte Licht, das über den vordersten Autoreihen lag. Der Lagerplatz war offensichtlich unbewacht. Es war wohl zu kostspielig, diesen Riesenhaufen von Blech durch einen Nachtwächter schützen zu lassen.
    Ich suchte den Dodge. Zwei, drei Wagen dieses Typs hatten andere Lackierungen und waren nicht mit dem Fahrzeug identisch, für dessen Fahrer ich mich interessierte.
    Nachdem ich mich etwas genauer umgesehen hatte, begriff und entdeckte ich, daß die vorderen Planquadrate nur mit Wagen vollgestellt waren, die man bereits um ihre noch verwertbaren Teile erleichtert hatte. Hier hatte es für den Dodge keine Lücke und keinen Unterschlupf gegeben.
    Geduckt huschte ich zwischen den Wagen hindurch zu den angrenzenden Abstellplätzen. Man sah, daß die Ausschlachtungsarbeiten hier vorgenommen wurden.
    Ich mußte mich jetzt sehr langsam bewegen, denn dieser Teil des Platzes war so dunkel, daß ich mir jeden Schritt vorsichtig ertasten mußte. Auf dem Boden lagen allerlei Motoren und Blechteile herum. Wenn ich mit dem Fuß gegen Blech stieß, würde das mehr Lärm verursachen, als mein Vorhaben erlaubte.
    Möglicherweise war ich auf einer falschen Fährte. Es stand zwar fest, daß erst vor wenigen Minuten ein Wagen auf dieses Gelände gefahren war, aber ob es sich dabei um den gesuchten

Weitere Kostenlose Bücher