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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfolgen. Er fuhr in nördlicher Richtung über den Major Deegan Highway nach Upton Manhattan. Offenbar hatte er die Abischt, über die George-Washington-Brücke nach Jersey zu gelangen. Die an der Brücke stationierten Polizisten warteten nur darauf, an seiner Wagenkarosserie ganz unauffällig einen Mini-Sender, anzubringen. Dieser kaum dollargroße Sender wurde durch einen Magneten am Blech festgehalten. Er sendete auf der Frequenz des Polizeifunks ein monotones Tutzeichen. Natürlich war sein Sendebereich sehr begrenzt.
    Gayer änderte jedoch in letzter Sekunde seinen Kurs und verließ Manhattan über die Henry Hudson Bridge. Die dort stationierten Polizisten waren nicht auf sein Kommen vorbereitet, aber sie gaben sofort die Positionsmeldung durch. Phil und ich passierten die Brücke nur wenige Minuten später. Gayer fuhr jetzt durch Yonkers. Sein Vorsprung schmolz rasch zusammen.
    Die Verfolgung wurde inzwischen zentral vom Headquarter gesteuert. Sie bezog auch die Highway Police mit ein. Als Gayer in Tarrytown die Tappan Zee Bridge erreichte, war es schon hell. Er überquerte den Hudson und setzte seine Flucht auf dem Highway 287 in westlicher Richtung fort.
    Nach einiger Zeit wurde uns klar, daß er die großen Highways zu meiden gedachte. Hinter Newburgh fuhr er auf der Bundestraße 52 weiter. Dann schlug er plötzlich einen Haken und fuhr nach Scranton, Pennsylvania. Von hier ging es weiter über die Bundesstraße 6. Phil und ich zählten die Meilen, die er bereits zurückgelegt hatte. Wir setzten voraus, daß sein Wagentank voll war, und errechneten uns, wo er tanken mußte, um weiterzukommen. Auf der Karte zogen wir um diesen Punkt einen Kreis von etwa siebzig Meilen Durchmesser. Innerhalb dieses Kreises lagen rund dreiundzwanzig Ortschaften. Wir baten das Headquarter darum, die Sheriffs dieser Ortschaften zu verständigen, und fügten noch einen ganz speziellen Wunsch hinzu, der den Gesetzeshütern dieser Orte die Arbeit von ein paar Dutzend Anrufen bescherte.
    ***
    Die Warnleuchte am Armaturenbrett leuchtete auf und machte ihm klar, daß er auf Reserve fuhr. Er stoppte an der nächsten Tankstelle. Sie war ziemlich einsam gelegen und mit einem Trailerrestaurant gekoppelt. Gayer lechzte förmlich nach einer Tasse heißen Kaffees. »Voll?« erkundigte sich der große hagere Tankwart.
    Gayer nickte. »Hat das Restaurant schon geöffnet?«
    »Nein, aber Sie können sich eine Cola aus dem Automaten ziehen«, sagte der Tankwart. Er drehte sich um und brachte einen vollen Benzinkanister angeschleppt.
    »He, was machen Sie denn da?« fragte Gayer mißtrauisch.
    »Die Zapfsäule hat einen Knacks«, erklärte der Tankwart. »Ich kann Ihren Wagen nur aus Kanistern auftanken.«
    Gayer blieb im Wagen sitzen. Der Automat befand .sich in etwa zwanzig Yard Entfernung neben dem Trailereingang. Gayer wagte es nicht, den Wagen mit seiner kostbaren Fracht auch nur eine Sekunde; lang allein zu lassen. Obwohl er ziemlich sicher zu sein glaubte, daß ihm niemand gefolgt war, wurde er doch ein Gefühl wachsender Unruhe nicht los.
    Der junge Mann kippte gerade den Inhalt eines zweiten Kanisters in den Tank. »Das reicht!« knurrte Gayer. Er gab dem Tankwart einen Dollarschein durchs Fenster. »Stimmt so«, sagte er und fuhr bis zum Automaten. Er stieg aus und trank eine Cola. Er sah, daß der junge Mann ihn beobachtete. Als sich die Blicke der beiden Männer kreuzten, schaute der Tankwart weg und verschwand in seiner Box. Gayer kletterte in den Wagen. Ob der junge Mann ihn erkannt hatte und jetzt die Polizei alarmierte? Gayer hatte es plötzlich eilig weiterzukommen. Er startete die Maschine. Sie kam sofort, aber plötzlich blieb sie weg. Der Anlasser zog den Motor kräftig durch, aber die Maschine sprang nicht an. Gayer kletterte mit hochrotem Kopf ins Freie. »He, junger Mann!« brüllte er. »Kommen Sie mal her!«
    Der junge Mann blieb in der Box. Gayer stieß einen Fluch aus. Er öffnete die Motorhaube und beugte sich über die Maschine, um zu sehen, ob sich irgendwo ein Kabel gelockert hatte. Er hörte, daß ein Wagen vor den Zapfsäulen bremste, aber er kümmerte sich nicht darum. Wieder einmal hatte er das Gefühl, daß es für ihn um Minuten und Sekunden ging.
    ***
    »Hallo, Gayer!« rief ich. »Sie werden an der Maschine keinen Defekt finden.«
    Er wirbelte herum. Er sah Phil und mich. Und er sah die Pistolen in unseren Händen. Seine massigen Schultern sackten nach unten. Es schien fast so, als breite sich über seine

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