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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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heute mittag mitten in der Bronx. Verkehrsbeamter. Auf einer Kreuzung erschossen. Vor Hunderten von Zeugen gewissermaßen. Und keine Spur von einem Täter.«
    »Wieso das?« fragte Mr. High interessiert.
    »Verdammt raffinierte Burschen, die uns da zusetzen. Genaues ist noch nicht bekannt. Unsere Labors arbeiten noch. Es sieht so aus, als sei zuerst durch einen Schuß die Verkehrssignalanlage, an der Bushman Dienst hatte, außer Betrieb gesetzt worden. Stellen Sie sich vor: Mittags um zwölf Uhr auf der Kreuzung Dritte und Wills Avenue mit der 149. Straße! Innerhalb weniger Minuten war auf der Kreuzung natürlich der Teufel los. Bushman versuchte, das Chaos zu entwirren. Stand mitten im Trubel. Plötzlich kippte er um. Zuerst dachten die Zeugen, er hätte einen Herzanfall oder so was. Ein Arzt stieg aus seinem Wagen. Er entdeckte ein kleines Loch in Bushmans linker Schläfe. Ich habe es mir auch angesehen. Die Waffe, mit der Bushman erschossen wurde, ist vermutlich keine gebräuchliche Waffe. Möglicherweise müssen wir Ihr Labor in Anspruch nehmen. Die Kriminalabteilung will mich hier anrufen.«
    Hywood schwieg und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, die nicht von der Hitze in New York kamen.
    »Racheakt gegen den Policeman?« fragte Mr. High kurz.
    Hywood zuckte die Schultern. »Das habe ich auch angenommen, aber es gibt keinen Anhaltspunkt dafür. Bushman war seit geraumer Zeit nur Verkehrsbeamter. Ich habe mir seine Personalakte angesehen. Mit Gangstern hatte er nie etwas zu tun. Der ganze Hergang der Tat läßt jedoch auf Gangsterarbeit schließen.«
    »Wenn Sie uns brauchen, sagen Sie uns Bescheid«, bat Mr. High. »Wir werden unsererseits Ihre Dienste in Anspruch nehmen müssen. Es sind noch mehr merkwürdige Dinge passiert.«
    Captain Hywood schaute interessiert hoch.
    »Bitte, Jerry«, forderte der Chef mich auf, »berichten Sie schnell!«
    So kurz es ging, ohne die wichtigen Dinge außer acht zu lassen, wiederholte ich meinen Bericht über die Ereignisse vom letzten Abend bis zum Mittag dieses Tages.
    Hywood ließ seine mächtige Pranke auf den Tisch krachen. »Das ist doch nicht zu glauben!« dröhnte er. »Ich will ja nicht abstreiten, daß es unter unseren Polizeibeamten den einen oder anderen schrägen Vogel gibt. Aber daß ein ganzes Revier derart krumme Sachen machen soll, das ist doch nicht gut möglich.«
    »Das glaubte ich bis gestern abend auch«, sagte ich.
    Wieder wischte sich der riesige Captain Schweißtropfen von der Stirn. Einfach unmöglich, was heute alles auf ihn einstürmte.
    Er zündete sich eine Zigarette an und rauchte nervös vor sich hin.
    »Wo war dieses Revier?« fragte er nach einer Pause.
    »Ich weiß es nicht«, mußte ich erwidern. »Zusammengeschlagen wurde ich von den beiden Streifenbeamten in der Bowery. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich 50 Meilen von dort entfernt.«
    »Streifenwagennummer?« fragte Hywood kurz und sachlich.
    »Ohne Gewähr 2013. Ich glaube, diese Nummer gelesen zu haben«, antwortete ich.
    Hywood schüttelte energisch seinen Kopf. »Unmöglich, Jerry. Von denen ist keiner mehr im Einsatz. Vor vier Wochen haben wir die letzten aus dem Verkehr gezogen.«
    Mr. High zuckte hoch.
    »Vor vier Wochen?«
    »Ja«, sagte Hywood.
    »Wer weiß das?« fragte ich sofort weiter, denn ich erkannte, was Mr. High mit seiner Frage bezweckte.
    »Das weiß mindestens jeder Beamte, der in einem 2000er Streifenwagen gesessen hat und nun einen mit einer hohen 3000er Nummer fährt. Außerdem ist es bei den betroffenen Revieren und sonstigen Dienststellen bekannt«, antwortete der Captain.
    »Was ist mit den außer Dienst gestellten Fahrzeugen geschehen?« forschte Mr. High.
    »Sie werden an Gebrauchtwagenhändler und Privatleute verkauft oder versteigert«, erklärte Captain Hywood.
    Mr. High machte sich ein paar Notizen und gab mir zwischendurch einen Wink.
    »In welchem Zustand?« fragte ich weiter.
    Captain Hywood verstand jetzt, was unsere Fragen bedeuten sollten. »Für jemanden, der Bescheid weiß, ist es nicht schwer, die Wagen schnell wieder so herzurichten, daß sie wie echte Streifenwagen aussehen. Wir entfernen im Motorpool lediglich die Funkanlage, das Rotlicht und die Polizeiabzeichen an den Türen.«
    Ich nickte und wollte weiterfragen, doch Mr. High bremste mich ab. »Jerry, ich glaube, wir sollten andersherum vorgehen. Jetzt suchen wir den Wagen und den Fahrer…«
    »Viel Spaß«, sagte auch Hywood. »In der City Police haben wir knapp 25 000

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