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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Allround-Verbrecher das Haus mit dem Juwelierladen beobachtet, sich jede Einzelheit gemerkt. Mehrere Male war er — in verschiedenen Verkleidungen — im Geschäft des Juweliers Frank Hilton gewesen. Er hatte sich sogar den Luxus erlaubt, einige Kleinigkeiten zu kaufen. Es war ihm mehrfach möglich gewesen, mit wenigen Schritten die Maße des Geschäfts festzustellen. Andererseits hatte er auf die gleiche Weise die Hausfront vermessen und sich die Lage der Fenster im ersten Stockwerk eingeprägt.
    »Meinst du, es stimmt?« fragte Rose, der Gangsterboß und Fords Auftraggeber, skeptisch.
    »Klar!« Die Ratte war ihrer Sache sicher. »Wenn es nicht stimmt, verpflichte ich mich, Fatsos idiotischen Hut zu fressen.«
    Lincoln »Fatso« Taylor ließ das Brecheisen fallen und schnaubte wie ein gereiztes Nilpferd. »Ich werde dich mal…«
    »Shut up«, brummte Rose.
    »Ich heiße nicht Fatso, und mein Hut ist nicht idiotisch!«
    Ford winkte gelangweilt ab. Taylor stand inmitten der Fußbodentrümmer, hielt seine riesigen Pranken in die Hüften gestemmt und schaute den Kleinen kampflustig an.
    »Mach weiter, Lincoln!« befahl Rose. »Der Dreck muß weg. In die Ecke damit. Wie geht es jetzt weiter?«
    Die letzte Frage war an Francis Ford gerichtet.
    »Fatso kann jetzt seine Geschicklichkeit beweisen. Wir stemmen ein Loch in den Boden. So groß…«
    Der Kleine deutete mit beiden Händen den Durchmesser einer Konservenbüchse an. Rose betrachtete einen Moment die schlanken Hände des Männchens mit der Schlägermütze. Dann verzog er sein Gesicht zu einer nachdenklichen Grimasse und kraulte sich hinter dem linken Ohr. »Nur so groß?« fragte er zweifelnd.
    Ford kicherte belustigt vor sich hin.
    John Mason, der an der Türfüllung lehnte, stimmte in das Lachen ein. »Ist doch klar, unser Kleiner paßt in jedes Mauseloch.«
    Ford schnellte herum. »Du Idiot, solltest du weiter so dämlich daherreden, haue ich dich zusammen, daß…«
    »Versuch’s!« zischte Mason und hob die Pistole mit dem Schalldämpfer.
    »Verdammt! Wollt ihr Vollidioten hier eine Keilerei veranstalten, oder wollen wir den Laden ausräumen!« polterte Benny Rose los.
    »John hat recht!« mischte sich Taylor in den Streit. »Seit Wochen müssen wir uns von dieser mickrigen Mißgeburt beschimpfen lassen, und du…«
    Weiter kam der Riese mit dem steifen Hut nicht. Mit einem blitzschnellen Sprung stürzte sich der kleine Allround-Verbrecher auf ihn. Noch ehe der Boß begriffen hatte, was los war, taumelte Taylor, von einem Schlag in den Magen getroffen, durch das Zimmer. Er landete in der Ecke, in der die beiseite geräumten Möbel standen.
    ***
    »Nein!« wimmerte Gloria Greyton und zerrte verzweifelt an ihren Fesseln. Sie hörte das Poltern und Krachen aus dem Zimmer, in dem sich die Verbrecher aufhielten. »Meine Möbel…«
    »Ruhe!« zischte Richard Greyton. Er war schweißgebadet. Verzweifelt nestelte er an Henrys lockeren Fesseln. Es war schwierig, denn seine Hände waren ebenfalls auf dem Rücken gefesselt. Seine Finger waren zwar frei, doch er mußte blind arbeiten, weil er mit dem Jungen Rücken an Rücken lag.
    »Jetzt, Daddy«, flüsterte der Junge aufgeregt.
    Im nächsten Augenblick zuckte Greyton zusammen. Er spürte, wie Henrys Fesseln fielen, wie der Junge seine Handgelenkte frei bekam.
    Im Wohnzimmer schien der Teufel los zu sein. »Aufhören, ihr Idioten, sofort aufhören!« brüllte eine aufgeregte Stimme dazwischen.
    »Los, Henry, los — das Telefon. Du weißt die Nummer der…«
    »Ja, Daddy«, flüsterte der Boy. »Ich weiß die Nummer.«
    Mit einem Satz war er an der Bettkante, und mit einem Griff nahm er den Telefonhörer ab. Seine Finger zitterten, als er die Notrufnummer des Headquarters der City Police wählte.
    »Sei vorsichtig, daß sie nichts merken«, flüsterte Richard Greyton. »Sonst werden sie uns alle…«
    Er unterbrach sich.
    »Ja«, flüsterte Henry in die Sprechmuschel. »Hier ist Henry, ich meine, Sie müssen uns helfen.« Undeutlich antwortete die Stimme des Polizisten am Telefon. Er verlangte den Namen des Anrufers.
    Der zwölfjährige Junge war zu aufgeregt, um überlegt handeln zu können. Selbst ein Erwachsener an seiner Stelle hätte in diesem Moment vielleicht nicht die richtigen Worte gefunden, um in Sekunden den ganzen Sachverhalt korrekt wiederzugeben.
    »…ich heiße Henry, und bei uns in der Wohnung sind Gangster! Eine ganze Bande. Sie haben uns gefesselt! Sie müssen uns helfen! Schnell! Sie wollen den

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