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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich mit meinem Besuch beehren wollte, war ich schweißgebadet. Ich verharrte eine Weile auf der Leiter und versuchte, erst wieder zu Kräften zu kommen. Dann beugte ich mich zu einem Fenster hinüber und stieß mit der Hand gegen die Scheibe. Das Fenster schwang auf.
    Meine Finger suchten auf dem Sims einen halbwegs sicheren Halt. Ich zog meinen Körper auf die Brüstung hinüber. Einen Atemzug später stand ich in der Wohnung, in der ich eine Waffe wußte. Ich handelte schnell und genauso, wie ich es mir schon die ganze Zeit über vorgenommen hatte.
    ***
    Als ich wieder im Hof neben Orvieto stand, war der Lederhäutige genauso schweißnaß vom Warten wie ich zuvor von der Kletterpartie.
    »Hast du was?« fragte er heiser und griff sich dabei mit zwei Fingern zwischen Hals und Kragen.
    »Natürlich«, gab ich zurück und deutete auf meine Hosentasche.
    »Munition auch?«
    »Ich könnte glatt einen Kleinkrieg beginnen«, versicherte ich ihm.
    Orvieto hastete vor mir her aus dem Hof und auf den Parkplatz zu. Er hatte es mit einem Mal brandeilig, Land zwischen sich und den riesigen Wohnblock zu bekommen. Ich grinste verhalten.
    Als wir neben dem Chevy standen, zog er einen Zettel aus der Tasche. »Das ist die Adresse des ersten Verteilers. Ich fahre jetzt ins Hauptquartier zurück. Wenn du den Burschen erledigt hast, rufst du diese Nummer än. Ich hole dich dann ab!«
    Er drückte mir etwas Kleingeld in die Hand, startete den Chevy und ließ mich mit meinem Mordauftrag allein.
    ***
    Als Steve Dillaggio am nächsten Morgen aus dem Schlaf gerissen wurde, stellte er fest, daß ihn das penetrante Läuten seiner Wohnungsklingel geweckt hätte. Er war noch mit dem Bademantel bekleidet, als er die Tür öffnete.
    Sein Gesicht verzog sich vor Staunen. Vor ihm standen Sanitäter eines Krankenwagens.
    »Sie müssen sich in der Wohnungstür geirrt haben«, sagte Steve höflich und wollte die Tür wieder schließen. Dann sah er den Fuß, der sich zwischen Tür und Rahmen geschoben hatte. Als er den Kopf hob, blickte er in den dunklen Lauf einer Maschinenpistole.
    »Nicht doch«, knurrte der Mann nur, der die MP hielt.
    Steve hatte keine Chance. Langsam ging er in seine Wohnung zurück. Die drei Männer kamen nach und schlossen die Tür hinter sich.
    »Worum geht es?« fragte Steve, der jetzt sicher war, daß er Gangster vor sich hatte.
    Der Mann mit der Maschinenpistole deutete auf Steves Schlafzimmer. »Anziehen!« befahl er kurz und folgte meinem Kollegen in den kleinen Raum.
    Steve kam dieser Aufforderung ruhig nach. Als er sich gerade die Schuhe zubinden wollte, knallte etwas auf seinen Kopf. Nur im Unterbewußtsein nahm er noch wahr, daß er auf die Bahre gepackt wurde, die die drei Männer mitgebracht hatten.
    ***
    Steve erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit, als er in der dunklen Enge eines Kolferraumes lag. Der Wagen mußte mit erheblicher Geschwindigkeit fahren, denn manchmal schlingerte er, und dann wurde Steve jedesmal von einer Ecke des Kofferraumes in die andere geschleudert.
    Mein Kollege hatte sich inzwischen mit seiner unbequemen Lage abgefunden. Er spürte die Stricke an seinen Händen und rollte sich unter größter Anstrengung auf den Bauch. So konnte er wenigstens die auf dem Rücken gefesselten Hände in die Nähe des Kofferraumschlosses bringen.
    Steve scheuerte die Stricke an der scharfen Schloßfalle, und nach einer Weile spürte er erleichtert, wie die ersten Fasern seiner Fesseln rissen. Es dauerte aber noch fast zehn Minuten, bis er seine Hände frei bewegen konnte. Eine Zeitlang rieb er die schmerzenden Gelenke. Zu seiner maßlosen Verblüffung stellte er danach fest, daß er nur mit seiner Unterwäsche bekleidet war.
    Irgendwie kam ihm die ganze Szene bekannt vor. Dann fiel ihm auch ein, warum. Einige der Mordverdächtigen, die von uns verhört worden waren, hatten geschildert, wie sie ebenfalls auf diese Art und Weise transportiert worden waren.
    Steve spürte, wie der Wagen langsamer wurde und dann hielt. Eine Wagentür schlug, Schritte klangen herüber, und gleich darauf fiel ein Schuß.
    Mein Kollege versuchte, sich mit aller Kraft gegen den Deckel des Kofferraumes zu stemmen. Er spürte, wie sich das Blech unter seinen Fingern verformte. Aber der Deckel sprang nicht auf.
    Gleich darauf kam jemand zum Wagen zurück. Mit jaulenden Reifen startete das Auto. Steve wurde dabei von einer Ecke seines engen Gefängnisses in die andere geschleudert und handelte sich dabei eine dicke Beule ein.
    Er fluchte

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