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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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zeigen.«
    Phil zeigte ihm das Formular und murmelte undeutlich etwas vor sich hin. Es war die Verhaftungsformel.
    »Da mir der Weg zum Zellentrakt bekannt ist, gehe ich vor«, sagte Steve leise.
    Phil konnte noch nicht fassen, was geschehen war. Er, der G-man Phil Decker, verhaftete hier seinen Kollegen.
    Mein Freund brachte Steve in eine Zelle und schloß sie auf seine Anweisung ab. Als er sich umdrehte, rief Steve ihm nach: »Sage Mr. High, er soll mir nur einen Pflichtanwalt geben.«
    »Warum?«
    Steve grinste. Es war ein breites jungenhaftes Grinsen, das ihn immer über den Dingen stehen ließ.
    »Wozu brauche ich einen guten Anwalt. Ich kenne doch Jerry und dich. Ihr werdet den Fall schon früh genug klären. Auf euch kann ich mich verlassen.«
    »Alle hier werden ihr möglichstes tun, Steve«, sagte Phil heiser. »Sie lassen dich nicht im Stich. Jerry und ich werden uns die Hacken ablaufen. Und sollte es unser letzter Fall sein, wir klären ihn auf!«
    ***
    Rick Williams wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Zum zwanzigsten Male hatte er innerhalb der letzten Minuten den Telefonhörer abgenommen. Und genauso oft hatte er eine Absage erteilen müssen. »Ich habe keinen Stoff mehr«, hatte er immer wieder gesagt. »Es hat Lieferungsschwierigkeiten gegeben!«
    Seine Kunden waren von dieser Tatsache keineswegs erbaut. Williams hatte auch nicht die geringste Ahnung, warum der Satan ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Nachlieferung mit Heroin stoppte. Wie konnte er auch wissen, daß sein Boß mit verschiedenen Mordfällen mehr als ausreichend beschäftigt war.
    Rick Williams war einer der Hauptverteiler für Heroin des Satans. Die Leute, die er belieferte, waren von dem Gift abhängig. Wenn sie es nicht pünktlich bekamen, wurden sie hysterisch, ja, sogar gemeingefährlich.
    Etliche Male hatte Rick Williams sich in den letzten Minuten anhören müssen, was seine Kunden mit ihm machen würden, wenn sie den Stoff nicht bald erhielten.
    Nicht alle hatten gedroht. Etliche hatten auch gebettelt und gewinselt wie die kleinen Kinder. Die waren nicht ernst zu nehmen. Rick dachte mehr an die, die in der Lage waren, ihn ernsthaft zu gefährden.
    Es klopfte an seiner Zimmertür. Rick Williams erstarrte einen Augenblick. Die Angst stieg prickelnd in ihm auf. Seine Hand tastete in die Schublade, seines flaschenübersäten Schreibtisches und kam mit einer großen Luger wieder zurück.
    Rick Williams steckte die Hand mit der Waffe in die Hosentasche. Sein Zeigefinger krümmte sich um den Abzug. Das Klopfen an der Tür wiederholte sich.
    »Komm ja schon«, brummte Rick Williams und riß mit einem Ruck die Tür auf.
    Für einen Augenblick starrte er wie hypnotisiert in die dunkle Mündung einer Waffe.
    ***
    »Mein Name ist Jerry Cotton«, stellte ich mich vor und beobachtete den Heroinverteiler genau. Ich sah die Wölbung in seiner Hosentasche und merkte, wie sich seine Pupillen für den Bruchteil einer Sekunde verengten.
    Blitzschnell warf ich mich zur Seite. Aus Williams Hosentasche schlug ein greller Mündungsblitz. Es stank sofort nach verbranntem Stoff. Der Knall dröhnte in meinen Ohren.
    Die Kugel meines Gegners war in die Verschalung des Türrahmens gefahren. Ich hob meinen Revolver und schlug mit dem Lauf gegen den Unterarm des Rauschgiftschiebers.
    Williams schrie erschreckt und zornig zugleich auf. Dann zog er die Hand aus der Tasche.
    Ich flog krachend gegen die Wand und verlor meine Waffe.
    Williams stieß ein Triumphgeheul aus. In seinen Augen stand die blanke Mordlust. Von irgendwoher brachte er ein Stilett und hechtete auf mich zu.
    Verzweifelt stieß ich mich von der Wand ab. Das Stilett bohrte sich in das Holz. Der Gangster prellte sich die Hand und ließ die Stichwaffe los.
    Der Rauschgifthändler war gefährlich wie ein Sack voll Klapperschlangen. Er versuchte, an meine Waffe zu kommen, die auf dem Boden lag.
    Ich warf mich im letzten Augenblick auf ihn und drängte ihn ab.
    Williams schrie auf, stürzte und wälzte sich auf den Rücken, zog die Beine an und versuchte, sie mir in den Magen zu stoßen.
    Mein zweiter Schlag traf seine Waffe. Er ließ sie schmerzerfüllt fallen und machte einen Satz zurück ins Zimmer.
    Ich folgte ihm und sah einen Stuhl heranfliegen. Den Kopf brachte ich noch zur Not aus dem Bereich des Sitzmöbels, dann traf mich das Ding an der Schulter.
    Ich erkannte seinen schmutzigen Trick, hechtete mich vor, riß meine Rechte hoch und knallte ihm einen genauen Schlag auf die

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