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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich ruhig zurück.
    Patterson schüttelte den Kopf.
    »Dafür haben wir kein Geld und auch keine Zeit. Wir brauchen sofort eine Waffe und müssen auch gleich zuschlagen. Das Syndikat muß von Anfang an wissen, daß wir jetzt an der Macht sind.«
    »Woher nehmen und nicht stehlen?« gab ich zu bedenken.
    Natürlich durfte ich den Süchtigen auf keinen Fall Waffen besorgen. Wenn auch nur einer von ihnen eine Pistole besaß und plötzlich durchdrehte, würde er ein Blutbad anrichten. Und Süchtige drehen oft durch.
    »Du bist für die Beseitigung der Verteiler verantwortlich«, sagte Patterson geschäftsmäßig. »Das war so ausgemacht. Du mußt eben auch für eine Waffe sorgen.«
    Patterson hatte eine Art, über Morde zu reden, die mir den Magen umzudrehen drohte.
    »Wann soll der erste Verteiler fällig sein?« erkundigte ich mich im gleichen Tonfall.
    »Noch heute. Es muß Schlag auf Schlag gehen. Sonst verliert unsere Aktion an Wirkungskraft«, erläuterte er mit der umfassenden Geste eines Feldherrn.
    Ich wußte, wie ich an eine Waffe herankommen konnte. Aber ich durfte mich andererseits auch nicht verdächtig machen. Irgendeinen Dreh mußte es bei der ganzen Sache geben. Pattersons Aktion lief mir zu glatt und reibungslos.
    »Orvieto ist Spezialist für Schlösser. Du wirst doch wohl noch eine Wohnung kennen, in der eine Waffe ist. Ihr beide geht hin, knackt die Tür und holt euch die Waffe. Dann kann es losgehen«, sagte Patterson.
    Während er sprach, war mir eine Idee gekommen. So mußte es gehen. »Okay«, erklärte ich grinsend. »Sage Orvieto Bescheid. Wir rauschen gleich ab. In spätestens einer Stunde sind wir wieder hier und haben eine Kanone in der Tasche.«
    Patterson war sichtlich zufrieden mit meinen Worten. Ich schien in seiner Achtung zu wachsen, obgleich ich keinen Wert darauf legte.
    Orvieto kam aus einem Nebenraum. Sein lederhäutiges Gesicht drückte keine Gefühlsregung aus. In der Hand hielt er einen kleinen Bund mit Spezialbürsten.
    »Ist das Richtige dabei?« Er hielt mir die Bürstendietriche Unter die Nase.
    Ich pickte einen heraus, mit dem das Schloß, das ich im Auge hatte, leicht zu knacken war.
    »Den werden wir nehmen«, sagte ich. »Vielleicht brauchen wir auch überhaupt keinen.«
    »Warum nicht?« wollte Patterson wissen.
    Er war mißtrauisch wie ein Schakal und aufmerksam wie eine Klapperschlange.
    »Wenn ich in die Wohnungen anderer Leute einsteige, mache ich das meist durchs Fenster. Jeder hat da so seine Marotten«, log ich.
    Patterson genügte diese Auskunft offensichtlich. Er entließ Orvieto und mich.
    Neben dem Lastwagen in der Garage von Pattersons Villa stand ein grauer unauffälliger Chevy. Orvieto klemmte sich hinter das Steuerrad, und ich rutschte äui den Beifahrersitz.
    Wir kurvten zunächst kreuz und quer. Erst ganz allmählich begann ich Orvieto in die Richtung zu dirigieren, in der ich ihn haben wollte.
    »Nimm dort den Parkplatz«, wies ich ihn an. Er rangierte den Wagen in die Parklücke, und wir stiegen aus. Langsam schlenderten wir auf ein modernes Apartmenthaus mittlerer Preisklasse zu. Es wirkte wie ein riesiger Wohnkasten mit seinen dunklen gleichförmigen Fenstern.
    »Willst du hier eine Kanone besorgen?« fragte Orvieto verwundert, und in seiner Stimme schwang Besorgnis mit.
    Ich nickte nur.
    Seine Bedenken schwanden jedoch nicht.
    »Hast du kein anderes Haus auf Lager? In solchen Wohnsilos ist es verdammt schwer, in Ruhe ein Schloß aufzukriegen. Da laufen immer zu viele Leute herum und stören.«
    »Wir versuchen es von hinten«, sagte ich. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, deutete ich auf eine Toreinfahrt. Orvieto stapfte wortlos hinter mir her. Er schien meinen Plan immer noch nicht besonders zu schätzen.
    Ich hatte mich nicht geirrt. Im Hof des Wohnblocks befand sich um diese Zeit des Tages keine Menschenseele.
    »Was hast du jetzt vor?« erkundigte sich meip Begleiter nach einer Weile nervös.
    Ich deutete auf die Feuerleiter. »Du bleibst hier unten und paßt auf, daß mir keiner den Rückweg verbaut. Ist das klar?«
    Orvieto nickte erfreut. Es erleichterte ihn ungemein, daß ihm der Weg über die steile Feuerleiter erspart blieb. Mir paßte das sehr gut ins Konzept. Wäre er mitgekommen, hätte er vielleicht noch alles zum Platzen gebracht.
    Ich schaute mich noch einmal um und begann dann den Aufstieg. Es war ziemlich beschwerlich, die Feuerleiter hinaufzuturnen. Als ich schließlich in der Etage angelangt war, in der die Wohnung lag, die

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