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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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drang es aus dem Sprechfunkgerät. Die Entfernung zum Kennedy Airport betrug von meinem Standort aus weniger als zehn Meilen. Ich meldete mich deswegen sofort und stellte mich zur Verfügung.
    Genau zehn Sekunden später hatte ich den offiziellen Auftrag, Ling Wang Cole vom Flugplatzgelände weg zu verhaften.
    Ich stellte das Rotlicht an und dampfte mit Vollgas los. Zwanzig Minuten später schob sich mein Jaguar in eine Parklücke vor dem Airport Restaurant.
    Mit einem Sprung war ich aus dem Wagen, hastete über den Parkplatz und sauste ins Lokal.
    Ich erwischte Ling Wang Cole an einem der kleinen Ecktische, die hier stehen. Ihr Gesiqjat verfärbte sich, als sie mich bemerkte.
    »Was wollen Sie von mir? Es ist nicht verboten, in einem Flughafenrestaurant zu essen«, fuhr sie mich an.
    Dabei hatte ich noch gar nichts gesagt. Ich schüttelte den Kopf und deutete auf das blauweiße Kärtchen in ihrer Hand.
    »Nein, das Speisen ist natürlich nicht verboten. Warum haben Sie eine Flugkarte der Interstate Line gekauft?«
    Aber so leicht war Ling Wang Cole nicht aus der Ruhe zu bringen.
    »Für einen Freund«, erklärte sie gelassen. »Und das wiederum ist auch nicht verboten!«
    Ich lächelte. Dieses Frauenzimmer versuchte sich mit fadenscheinigen Vorwänden über die Runden zu bringen. Ich kannte ein prächtiges Gegenmittel und winkte dem Kellner. Dann wandte ich mich wieder der Frau zu: »Selbstverständlich ist das nicht verboten. Genausowenig wie mein Verdacht, daß Sie flüchten wollen. Da ich aber diesen Verdacht nun einmal habe, darf ich Sie auch ganz legal festnehmen. Ich möchte Sie bitten, Ihre Rechnung zü bezahlen und mir dann ohne großes Aufsehen zu folgen.«
    Ling Wang Cole warf mir einen Blick zu, der kühler als ein ganzer Eisberg war. Aber sie sah ein, daß sie gegen meine Entscheidung nichts unternehmen konnte. Ohne einen Ton zu sagen, bezahlte sie die Rechnung und folgte mir zum Wagen.
    Ich achtete genau darauf, daß sie keinen Fluchtversuch unternehmen konnte, und dirigierte sie durch die Parkreihen zu meinem Jaguar.
    Ohne etwas zu befürchten, ließ ich mich hinter dem Steuer nieder. Gleichzeitig hörte ich jedoch den unterdrückten, spitzen Schrei Ling Wang Coles.
    Wie der Blitz fuhr ich herum. Meine Hand griff zur Schulterhalfter und riß die Waffe heraus. Aber zu spät. Der Mann, der auf dem Notsitz meines Wagens saß, grinste nur abfällig.
    »Laß sie stecken, G-man. Meine Kanone zeigt genau auf den Magen dieser hübschen Miß. Es macht mir nichts aus, sofort abzudrücken!«
    Ich blickte in die blaßblauen kalten Augen eines Killers. Er war ein ziemlich junger Mann und kam mir bekannt vor.
    Jetzt hatte er mich erst einmal in der Hand, obwohl meine Waffe auf ihn gerichtet war. Denn er bedrohte Ling Wang Coie. Ich konnte sie nicht durch eine Gewaltaktion in Lebensgefahr bringen.
    »Gib mir erst mal deine Kanone«, forderte der Killer mich mit ruhiger Stimme auf.
    Als ich zögerte, zischte er: »Na, wird’s bald? Oder soll die Puppe dran glauben?«
    Mir blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen.
    Oberster Grundsatz aller G-men bleibt stets, das Leben Unbeteiligter auf alle Fälle zu schützen. Der Killer wußte das genau und nutzte diesen Umstand jetzt auf brutale Weise aus.
    Ich reichte ihm meine Waffe, und er ließ sie mit einem zufriedenen Grinsen in seine Jackentasche gleiten. Dann legte er einen Arm um Ling Wang Cole und zog das vor Schreck gelähmte Mädchen näher zu sich heran. Dabei achtete er darauf, daß die Mündung seines Revolvers immer genau auf ihren Magen zeigte.
    »Fahr los, G-man. Wir machen eine kleine Spazierfahrt«, rief er mir höhnisch zu.
    ***
    Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg. Ich fand keinen. Ich kannte die Spazierfahrten, die Gangster vom Typ des Mannes auf dem Notsitz meines Wagens mit ihren Opfern unternehmen. Sie enden meist tödlich. Aber ich wußte auch, daß ich in diesem Augenblick keine Möglichkeit hatte, dagegen anzugehen. Ich versuchte erst einmal, Zeit zu gewinnen.
    Langsam startete ich den Wagen und reihte mich in den Verkehr ein. Ich stellte den Rückspiegel so, daß ich den Killer beobachten konnte. Er hatte vor sich auf den Knien eine Landkarte und suchte nach einem Weg. Wahrscheinlich sollte er mich irgendwo abliefern.
    »Wohin?« fragte ich kurz.
    »Den Highway nach Norden«, antwortete er.
    Ling Wang Cole erholte sich allmählich von ihrem Schock. Sie begann zu sprechen.
    »Hören Sie, Mister, dieser G-man hat mich gerade verhaftet. Wir

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