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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte ein Vorstrafenregister, mit dessen Unterlagen man bequem die Wände eines ganzen Zimmers tapezieren konnte. Jetzt wollten meine Kollegen ihn wegen dringenden Mordverdachtes verhaften.
    Mein Freund Phil Decker nickte Steve Dillaggio zu. »Seine Wohnung hat keine Feuerleiter. Er kann auf keinem anderen Weg entkommen. Los, klopf an!«
    Steve tat.es und trat im gleichen Augenblick auch schon zur Seite. Phil folgte seinem Beispiel.
    Von drinnen erklang eine heisere whiskygeschwängerte Stimme.
    »Wer ist da?«
    Jetzt saßen meine Freunde in der Klemme. Sollten sie Dayton sagen, daß zwei Beamte des FBI auf ihn warteten? Wie würde der Bursche darauf reagieren? Jede Überrumpelungschance war ihnen genommen. Aber das Gesetz sieht keine andere Möglichkeit vor. Sie mußten ganz einfach Farbe bekennen.
    »Phil Decker, Special Agent des FBI New York«, sagte mein Freund, »öffnen Sie die Tür, Dayton!«
    Schritte näherten sich, ein Schlüssel wurde herumgedreht. Die Tür öffnete sich. Dayton starrte die beiden Beamten verwundert an. Er war unbewaffnet.
    »He, was soll das?« knurrte er. »Ihr seid auf dem verkehrten Dampfer. Der gute Bertie hat eine blütenreine Weste. Steckt eure Kanonen wieder ein und rauscht ab.«
    Der Gangster schien die Welt nicht zu verstehen. Er kam überhaupt nicht auf die Idee, daß meine beiden Freunde gekommen waren, um ihn zu verhaften.
    »Bertie Dayton«, sagte Phil laut und deutlich, »kraft meines Amtes als Special Agent des FBI und auf Grund des gegen Sie vorliegenden Haftbefehls erkläre ich Sie hiermit für festgenommen. Sie werden beschuldigt, am gestrigen Tag den Millionär Robert Cole auf offener Straße ermordet zu haben!«
    Steve Dillaggio sprang vor und legte dem Verbrecher blitzschnell Handschellen an. Ehe sich Dayton versah, war er schon fix und fertig verpackt. Meine Freunde drängten ihn in die Wohnung zurück und schlossen die Tür fest hinter ihm zu.
    Statt Angst und Verzweiflung stand nur maßlose Verblüffung in den Augen des Gangsters. »Redet keinen Blödsinn, G-men«, knurrte er. »Ihr wißt genau, daß ich kein Killer bin. Los, nehmt mir die Stahlmanschetten wieder ab. Ihr blamiert euch sonst bis auf die Knochen.«
    »Die Beweise, die gegen Sie vorliegen, Dayton«, erklärte ihm Phil, »reichen aus, um Sie dreimal auf den elektrischen Stuhl zu schicken. Ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß all Ihre weiteren Aussagen in einem Prozeß gegen Sie im Sinne der Anklage verwendet werden können.«
    Dayton grinste meine Kollegen an.
    »Bitte, wie ihr wollt. Mir máchen ein paar Tage Knast nichts aus. Ich wollte euch die Blamage ersparen. Bislang bin ich immer mit den Jungs vom FBI gut ausgekommen. Aber wenn ihr nicht anders wollt, dann müßt ihr mich eben verhaften. Genug gewarnt habe ich euch ja.«
    Steve Dillaggio war ins Nebenzimmer gegangen. Kurz darauf kam er wieder zurück. In seiner Hand hielt er einen Anzug, der Blutspuren aufwies. In der anderen Hand hatte er eine Pistole mit einem Taschentuch umfaßt.
    »Sind das Ihre Sachen?« fragte Phil den Gangster.
    Dayton nickte. »Ja, stellen Sie sich vor, gestern hat man mich überfallen und bewußtlos geschlagen. Eine Schweinerei ist das!«
    »Das Märchen glaubt Ihnen keiner«, warf Steve Dillaggio ein. »Was ist mit Ihrer Pistole? Wann haben Sie die Waffe das letzte Mal gebraucht?«
    »Vor knapp zwei Monaten. Bei einem Schießwettbewerb. Das ist ja schließlich nicht verboten!« knurrte der Gangster.
    »Wenn es stimmt, dann nicht«, gab Phil trocken zurück und roch an der Waffe. Der frische Corditgeruch war unverkennbar. Aus dieser Pistole war höchstens vor vierundzwanzig Stunden die letzte Kugel abgefeuert worden.
    »Weswegen sind Sie eigentlich zu mir gekommen?« fragte der Gangster. »Das alles ist doch wirklich Unsinn!«
    Phil blickte ihn einen Augenblick kopfschüttelnd an. Dann griff er in seine Tasche. Er reichte dem Gangster einen Fotoabzug des Filmes, den Harry Selter über die Ermordung Coles gedreht hatte. Zweifelsohne war auf dem Bild Bertie Dayton zu sehen, wie er den Millionär erschoß.
    »Ist das etwa auch Unsinn?« fragte Phil.
    ***
    Der Wärter in der Entwöhnungsanstalt trug einen Kittel, wie man ihn sonst nur bei Karate-Kämpfern findet.
    Er begrüßte mich mit einem einfältigen Lächeln, zeigte seine Muskeln und meinte: »Junge, bei uns benimmt sich jeder schön brav und anständig. Wer nicht spurt, landet in der Gummizelle. Überleg dir deshalb ganz genau, was du tust. Wenn du

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