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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenblick fiel mir nur der Name des Mannes nicht ein. Das Denken und Sprechen war noch immer mit dem schmerzhaften Hämmern hinter meiner Stirn gekoppelt.
    »Schon möglich«, meinte er. »Das ist ein weiterer Punkt, der die Entscheidung des Bosses beeinflussen wird. Sie wissen zuviel.«
    »Leider nicht genug. Warum mußte Linda Bennet sterben?«
    »Das war nicht geplant. Eine Panne.«
    »Wer hat sie verursacht?«
    »Müssen Sie in einem fort quasseln?« fragte er knurrend. »Halten Sie endlich die Klappe!«
    Ich schwieg. Allmählich ebbte das Klopfen hinter meiner Stirn ab. Zurück blieb ein konstanter unangenehmer Druck. Ich musterte meinen Bewacher. Er erwiderte meine Blicke mit der lauernden Trägheit eines Raubtieres. Die Minuten verstrichen. Ich konnte die Uhr meines Gegners deutlich erkennen. Es war zehn Minuten nach Mitternacht. Die Zeiger rückten unaufhaltsam weiter. Ich merkte, wie die Stille an den Nerven meines Bewachers zerrte. Er hatte keine Angst, aber der Job fing an, ihn zu langweilen.
    »Wollen Sie wissen, wie die Falle zuschnappte?« fragte er.
    Ich schwieg. Er grinste. »Sehen Sie sich mal den Schreibtisch an. Sieht ganz normal aus, was? In Wahrheit tarnt er eine geniale Schaltvorrichtung. Wenn man unter die vordere Kante greift und einen Knopf niederdrückt, geschehen zwei Dinge gleichzeitig: das Telefon wird lahmgelegt und eine Mikrofonanlage eingestellt.«
    Ich begriff, warum Gerry Flint sofort nach dem Betreten des Büros zielstrebig auf den Schreibtisch zugegangen war und sich dort aufgestützt hatte. Mit einem Knopfdruck hatte er einen Sender eingeschaltet und so seinen Komplicen alarmiert.
    »Sie wohnen hier im Haus?« fragte ich.
    »Ganz in der Nähe«, erwiderte mein Bewacher. »Ich wollte gerade in die Klappe steigen, als in meinem Zimmer die rote Lampe aufleuchtete und die Stimmen aus dem Lautsprecher drangen. Ich machte mich sofort auf die Socken, um die kleine Panne zu beheben.« Ich nickte träge und überlegte, ob ich eine Chance hätte, gefunden zu werden. Vor dem kommenden Morgen würde man mich nicht vermissen. Wenn Ferguson zum Polizeirevier gefahren war, um Meldung zu erstatten, hatte man immerhin einen Ausgangspunkt für die weiteren Ermittlungen. Möglicherweise würde auch Rita Colby erwähnen, daß ich dem mutmaßlichen Schützen gefolgt war.
    »Na, das haben Sie ja geschafft«, sagte ich. »Müssen Sie oft auf diese Weise ein greifen?«
    »Hin und wieder passiert es schon einmal. Der Boß benutzt dies Büro gern für geheime Treffs. Es ist ein relativ neutraler Boden.«
    »Er hat hier eine Scheinfirma errichtet, nehme ich an?«
    »So etwas Ähnliches. Die Kisten, die Sie gesehen haben, sind leer.«
    »Hinter dem Office befindet sich ein zweites Lager. Welchem Zweck dient es?«
    Er lachte kurz. »Ein Jammer, daß Sie es nicht sehen können!« spottete er. »Ihnen würden die Augen übergehen!«
    »Zeigen Sie es mir doch einmal!«
    Er schnarrte verächtlich. »Für wie blöd halten Sie mich eigentlich?«
    »Sie sind bewaffnet. Ich habe gegen Sie keine Chance«, sagte ich.
    Er überlegte. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, nein, mein Lieber. Ist nicht zu machen! Sie wollen mich aufs Kreuz legen.«
    Wieder schwiegen wir. Die Zeit verstrich. Ich spürte, wie die Fesseln in mein Fleisch einschnitten. Dann ertönten Schritte, mein Bewacher setzte sich steil auf. Er nahm die Pistole in die Hand und blickte zur Tür. »Hallo, Don?« rief eine gedämpfte Männerstimme.
    Der Mann im Sessel entspannte sich. »Kannst ’reinkommen!« sagte er.
    Ein mittelgroßer Bursche betrat das Office. Er hatte ein grobknochiges Gesicht mit plattgeschlagener Nase, weit abstehenden Ohren und kleinen, sehr beweglichen Augen. Unter seinem karierten Sporthemd und dem schwarzen Lederlumberjack spielten kräftige Muskeln. Er war der Prototyp eines Schlägers.
    Als er mich sah, präsentierte er lachend ein perfekt gearbeitetes Gebiß. Offenbar hatte er in seiner Laufbahn schon oft genug Prügel einstecken müssen und dabei den größten Teil seiner Originalzähne eingebüßt.
    »Ein hübscher Anblick!« höhnte er. Dann wandte er sich an meinen Bewacher. »Ich komme vom Boß…«
    »Warum ruft er nicht an?« wollte Don wissen.
    Der Schläger zuckte die robusten Schultern. »Du kennst ihn. Immer übervorsichtig. Er ist sauer. Stocksauer sogar. Es paßt ihm nicht, daß Cotton ins Gras beißen muß. Erst Linda Bennet und jetzt dieser Super-G-man. Das gibt Ärger, meint der Boß. Großen Ärger!«
    »Es

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