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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Taschenlampe fiel auf mich.
    »Gütiger Himmel, Dayton«, rief er leise. »Also Ihnen gilt der Feuerzauber in der Stadt. Kommen Sie herein!«
    Ich folgte der Aufforderung und ließ mich schwer atmend in einen Sessel fallen. Gould verriegelte die Tür, überzeugte sich davon, dass die Vorhänge geschlossen waren, und machte dann Licht.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte er.
    »Nicht der Rede wert«, knurrte ich. »Geben Sie mir lieber was zu trinken.«
    Kopfschüttelnd stellt er eine Flasche Scotch auf den Tisch.
    »Verrückt«, murmelte er. »Sie hätten wissen müssen, dass das schiefgeht!«
    »Was schiefgeht?«, blaffte ich.
    »Ihr Einbruch im Archiv der Polizei, junger Freund«, kicherte er. »Sie staunen, aber ich habe den Polizeifunk mit angehört und weiß Bescheid. Sie haben versucht, Reynolds Unterlagen zurückzuholen. Aber das konnte natürlich nicht gut gehen. Es ist doch klar, dass die Polizei das Zeug scharf bewacht.«
    »Nicht so scharf«, knurrte ich. »Ich kam an die Sachen heran. Nur ein dummer Zufall hat mich verraten.«
    »Yeah, aber in unserer Branche sind es meist die dummen Zufälle, die die schönsten Pläne vereiteln.« Zwischen seinen Brauen erschien plötzlich eine steile Falte. »Warum sind Sie zu mir gekommen? Ich will und kann Ihnen nicht helfen! Das wissen Sie ganz genau. Sie gehören zu Clouds Laden. Wenn Sie Erfolg haben, kriege ich davon ja auch nichts ab. Von Ihrem Pech will ich erst recht nichts haben.«
    »Das haben Sie aber schon«, sagte ich und leerte mein Glas. Ohne zu fragen, schenkte ich mir neu ein.
    »Was meinen Sie?«, fragte er.
    »Ich meine, dass wir beide jetzt im selben Boot sitzen.«
    »Und ich meine, dass das ein verdammter Unfug ist. Ich gebe Ihnen noch fünf Minuten Zeit, dann schmeiße ich Sie hinaus.«
    »Und ich gebe Ihnen nicht viel länger Zeit, die Stadt zu verlassen.«
    »Was faseln Sie da?«
    Ich beugte mich vor. »Sie haben ganz richtig verstanden. Ihre Zeit in dieser hübschen Stadt ist abgelaufen. Wenn Sie das wüssten, was ich jetzt weiß, würden Sie das sofort einsehen. Ich bin bereit, Ihnen diese Information zu geben, aber nicht ohne Gegenleistung!«
    »Was für eine Information? Und von was für einer Gegenleistung sprechen Sie?«
    Ich hob die Hand und verzog mein Gesicht, als wenn ich starke Schmerzen hätte.
    »Ich will vorleisten, Mr. Gould. Die Polizei weiß alles über sie. Und nicht nur, dass sie es weiß - sie hat auch die Beweise in der Hand. Reynolds hatte vor, Sie zu erpressen. Er hat sich Fotokopien von Ihren Geschäftspapieren besorgt, und die sind jetzt der Polizei in die Hände gefallen. Sowie die Polizei das Zeug durchgesehen hat, gehen Sie hoch.«
    »Sie lügen!«, sagte er leise.
    »Ach was«, sagte ich wild. »Ich lüge? Sie haben mir selbst gesagt, dass mit Ihnen Schluss ist, wenn einmal Ihr Geschäftsverkehr publik wird. Und soweit ist es jetzt!«
    »Was Sie sagen, ist unmöglich! An meine Geschäftspapiere kommt keiner ran.«
    »So?«, fragte ich. »Und wie steht es mit Netty?«
    »Netty?«
    »Ja - das farbige Hausmädchen…«
    »Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass Netty…«
    »… für Cloud arbeitet - genau das will ich sagen. Sie hat eine Kleinstbildkamera, und sie kommt an den Kram heran, und vor allem, sie ist völlig unverdächtig. Hier, sehen Sie sich das an.« Ich griff in die Tasche und brachte ein stark zerknülltes Dokument zum Vorschein. Es war eine Fotokopie, die ich mir aus Reynolds’ Unterlagen herausgeholt hatte.
    Gould beugte sich gierig darüber.
    Dann wurde er bleich.
    »Verdammt…«, sagte er nur.
    Ich schob ihm die Flasche über den Tisch.
    »Jetzt brauchen Sie einen!«
    Er leerte sein Glas, und dann sagte er: »Wenn Reynolds noch lebte, wüsste ich, was ich täte. Und was Netty angeht…«
    »Netty wird kein Haar gekrümmt!«, sagte ich.
    Er sah hoch.
    »Was soll das heißen?«
    »Netty hat für Reynolds gearbeitet, und da ich sein Nachfolger bin, arbeitet sie jetzt für mich. Kapiert.«
    Er brach in Gelächter aus.
    »Sie sind vielleicht ein komischer Vogel. Das Einzige, was jetzt noch interessiert, ist, den Hals zu retten. Netty hat für Sie ausgespielt.«
    »Kleiner Irrtum«, sagte ich. »Bisher ging es nur mir dreckig. Jetzt stelle ich fest, dass es auch Ihnen dreckig geht. Grund genug für uns beide zu einer kleinen Kooperation - auch wenn Sie das vorhin noch abgelehnt haben. Ihr Problem ist, der Polizei zu entkommen. Meins ist, mich bei Cloud zu rehabilitieren. Von der Polizei habe ich nichts zu

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