Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
machen zusammen eine kleine Reise.«
    »Und warum das mitten in der Nacht?«
    »Hör auf mit den verdammten Fragen. Tu, was ich dir gesagt habe!«
    Es blieb mir nichts übrig, als der Aufforderung zu folgen. Perkins war nicht allein gekommen. Joe und Al, die Killer, waren bei ihm. Sie hielten sich so, dass sie im Dunkeln blieben, während ich ständig durch die Lampe geblendet wurde.
    »Ihr hättet euch das Theater sparen können«, sagte ich. »Ich hatte nicht vor, davonzulaufen.«
    »Wäre dir auch nicht geglückt«, knurrte Perkins.
    »Wie es scheint, haben Sie etwas gegen mich.«
    »Allerdings«, sagte er, »du bist doch ein heller Junge.«
    »Und wohin soll die Reise gehen?«
    »Du wirst ja sehen. Vorwärts jetzt!«
    Ich warf mir die Jacke über und band im Gehen die Krawatte um. Die Männer hielten sich dicht hinter mir und schienen nur darauf zu warten, dass ich eine unvorsichtige Bewegung machte. Ich sah, dass Al und Joe ihre Waffen schussbereit trugen.
    »Wie bei Dillinger«, witzelte ich.
    »Dillinger war ein Ehrenmann gegen dich«, sagte Perkins.
    Allmählich sah ich meine Chancen sinken.
    »Das kommt auf die Auslegung des Begriffes Ehrenmann an«, brummte ich.
    Wir gingen nach unten und verließen das Haus. Draußen stand ein schwarzer Chrysler. Wir stiegen ein. Joe setzte sich ans Steuer. Der schwere Wagen rollte los.
    »Dass ihr Burschen euch immer wie im Film benehmen müsst«, sagte ich kopfschüttelnd.
    Perkins zog die Oberlippe hoch.
    »Ich an deiner Stelle würde nicht so vorlaut sein«, sagte er. »Ich will dir eine Kleinigkeit verraten. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dich bereits da oben liquidiert.«
    »Das mit dem Liquidieren ist bei Ihnen wohl eine Art fixe Idee«, sagte ich.
    Al räusperte sich.
    »Müssen wir uns das eigentlich anhören, Mr. Perkins?«
    »Nur ruhig Blut«, sagte Perkins, »ihr kommt schon noch zum Zug.«
    Jetzt lag die Stadt hinter uns. Mit hoher Geschwindigkeit brausten wir über den Highway. Ein silbergrauer Streifen zeigte sich am Horizont. Der Morgen kündigte sich an.
    Ich hatte Zeit, über meine Lage nachzudenken. Ich zweifelte nicht daran, dass Perkins es genauso meinte, wie er sagte. Der Hass, der aus seinen Worten sprach, war echt. Wenn Sie mich trotzdem nicht sofort umbrachten, sondern irgendwo hinfuhren, bedeutete das, dass sie mit mir noch etwas vorhatten. Aber was? Ich wusste es nicht, wusste nur, dass da meine Chance lag, die ich nicht verpassen durfte.
    Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir die Küste. Jetzt wurde es rasch hell. Die Gegenstände hörten auf, graue Schatten zu sein, sie lösten sich aus dem Dunst. Noch war die Sonne nicht aufgegangen. Das Meer war spiegelglatt und hatte die Farbe polierten Silbers.
    Der Chrysler fuhr über eine serpentinenreiche Straße zur Küste hinunter. Dann kamen wir durch ein schlafendes Fischerdorf zu einem kleinen Hafen. Ein halbes Dutzend Fischkutter war an der Kaimauer vertäut. Weiter draußen in der Bucht lag eine große Luxusjacht. Ich konnte ihren Namen erkennen: Yerba Buena.
    Joe stoppte und zog die Bremse an.
    »Aussteigen«, sagte Perkins.
    Wir gingen den Landungssteg entlang, bis wir ein kleines Boot mit Außenbordmotor erreichten. Dort stiegen wir ein. Joe machte sich an dem Motor zu schaffen. Beim dritten oder vierten Versuch sprang er knatternd an. Bläuliche Rauchwolken pufften in die klare Morgenluft.
    Das Boot nahm Fahrt auf, schob den Bug durch das klare Wasser, und nach wenigen Minuten legten wir bei der Jacht an.
    »Wir sind da«, verkündete Perkins.
    »My dear Watson«, murmelte ich.
    Al drehte sich um und hob die Hand, als wollte er zuschlagen.
    »Al, alter Knabe«, sagte Perkins sanft.
    »Der Kerl fällt mir fürchterlich auf den Wecker«, sagte Al.
    »Keine Sorge, nicht mehr lange«, entgegnete Perkins.
    Wir kletterten die Jakobsleiter empor, und dann standen wir an Deck der Motorjacht. Ich sah mich neugierig um. Alles hier war Luxus; überall, wo ein Dollar hineingesteckt werden konnte, klemmten zwei. Das ganze Schiff atmete Cloudschen Geist.
    Perkins öffnete die Kabinentür und stieß mir seinen Revolver in den Rücken.
    »Geradeaus, Dayton!«
    Ich machte zwei Schritte vorwärts und versank bis zu den Köcheln in einem Perserteppich. Vor mir lag eine geräumige Kabine mit einer großen Sitzgarnitur.
    In einem der ledernen Sessel saß Cloud und sah mich kalt an.
    »Tag, Dayton«, sagte er, »was haben Sie sich eigentlich gedacht?«
    »Das herauszufinden, sollte Ihnen eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher