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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gould!«
    »Auch für mich«, sagte er und stand gleichfalls auf. Im Stehen war er einen Kopf kleiner als ich. Er begleitete mich durch den Vorraum, wo zwei Männer in Hemdsärmel an Schreibtischen saßen. Eine Sekretärin klapperte auf der Schreibmaschine.
    »Führen Sie hier Ihre ganze Buchhaltung?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Hier ist alles konzentriert!«
    »Aber - fürchten sie denn keine Hausdurchsuchung?«
    Er lachte.
    »Hausdurchsuchung? Mr. Dayton, wo denken Sie hin. Bei einem Jay Gould macht man doch keine Hausdurchsuchung. Ich bin ein angesehener Bürger und Beweise gegen mich gibt es nicht. Kein Richter würde so etwas anordnen.«
    »Aber wenn es geschähe…«
    »Wäre es schlecht für mich. Nur, es geschieht nicht«, sagte er liebenswürdig.
    Draußen ertönte eine Autohupe. Er trat an’s Fenster, und ich folgte ihm.
    Vor dem Haus parkte ein offener Cadillac. Eine noch junge, auffallend hübsche Frau stieg eben aus. Sie trug mehrere Schachteln.
    »Das ist Sylvia«, sagte er, »meine Frau. Sie war Schauspielerin in Hollywood und hat eine große Karriere ausgeschlagen, um mich zu heiraten.«
    »Ich glaube, ihr Gesicht kommt mir bekannt vor. Hat sie nicht eine Hauptrolle in dem Film - wie war doch gleich der Titel?«, gab ich mir den Anschein, scharf nachzudenken.
    »Schatten der Vergangenheit«, sagte er. »Aber es war nur eine Nebenrolle.«
    »Richtig - jetzt erinnere ich mich.«
    »Tatsächlich? Nun, mit diesen Dingen ist es endgültig vorbei. Was der Film ihr an Geld bieten kann, biete ich ihr auch - und das Übrige…«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, es ist vielleicht eine Marotte, aber ich mag nicht teilen. Nirgendwo, und schon gar nicht bei meiner Frau. Beim Film würde sie von Millionen gesehen; sie wird bekannt, berühmt - und sie gehört dann nicht mehr mir. Verstehen Sie das?«
    »Ich glaube ja.«
    »Ich würde nie erlauben, dass sie noch einmal eine Rolle spielt.«
    »Aber wenn sie es wünscht…«
    »Das ist ein Problem. Aber ich bin der Mann, um mit Problemen fertig zu werden.«
    Er streckte mir die Hand hin. »Auf Wiedersehen, Mr. Dayton. Ich bin überzeugt, wir werden uns gegenseitig keine Schwierigkeiten machen.«
    ***
    Dieser Überzeugung war ich nicht. Ganz und gar nicht. Ich war entschlossen, ihm so viele Schwierigkeiten wie möglich zu machen. Aber wie sollte ich das anstellen? Ich ließ meinen Wagen stehen und machte eine Fußwanderung um den Block. Beim Gehen kommen mir immer die besten Gedanken.
    In diesem Fall half das allerdings nicht viel. Ich konnte ihn hochnehmen. Es würde nicht sehr schwer sein, Jay Goulds Laden auffliegen zu lassen. Aber was hatte ich damit gewonnen? Ich musste es schließlich so anfangen, dass es Cloud imponierte. Ich stand vor der verzweifelten Alternative, eine verlorene Partie zu einem Gewinn machen zu müssen. Das konnte ich bestimmt nicht, indem ich mit einer großen Polizeimacht anrückte.
    Natürlich gab es auch andere Methoden, Jay Gould das Handwerk zu legen. Aber die waren für mich verboten. Ich konnte mich als Gangster ausgeben, aber ich konnte mich nicht wie ein Gangster benehmen. Die schmutzigen Methoden der Branche waren für mich tabu - auch dann, wenn es darum ging, einem Halunken das Handwerk zu legen.
    Da lag das Problem, und ich kam zu keiner Lösung.
    »Schwierigkeiten?«, fragte eine Stimme hinter mir.
    Ich wandte mich um. Da stand ein Chevrolet am Straßenrand. Hinter dem Steuer saß Phil und grinste mich durch das offene Fenster an.
    »Ich habe Neuigkeiten«, sagte er »Wie wäre es mit einer kleinen Spazierfahrt?«
    »Einverstanden«, sagte ich und setzte mich zu ihm in den Wagen. Phil startete und fuhr langsam los.
    »Wir haben Reynolds Unterlagen durchgesehen«, sagte er. »Und das war äußerst aufschlussreich!«
    »Kann ich mir denken!«
    »Der hiesige Polizeichef ist aus allen Wolken gefallen, als er gemerkt hat, was für eine Brut sich hier eingenistet hat. Und er hat mächtig große Augen gemacht, als er gemerkt hat, dass sämtliche einschlägigen Adressen sich im nördlichen Teil Hobokens befinden.«
    »Und welchen Schluss hat er daraus gezogen?«
    »Ich weiß nicht - vielleicht denkt er, die Gangster können nicht schwimmen. Auf das Richtige kam er jedenfalls nicht!«
    »Du meinst Jay Gould!«
    »Ja, der Bursche sitzt hier mit seiner Organisation, freut sich kaputt und denkt, er wäre völlig sicher, weil er seinen Laden hundertprozentig von dem von Reynolds getrennt gehalten hat. Aber es gibt eine Kleinigkeit, von

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