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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß wir den Betrieb hier so lange hinzögern wie irgend möglich.«
    »Ich werde mal eine Solonummer aufs Parkett legen«, verkündete der Captain und stand auf. »Wieso Feierabend?« brüllte er mit der mächtigsten Lautstärke, die ich je von ihm gehört hatte. Mir klangen die Ohren nach, als er längst nichts mehr sagte — oder besser: schrie.
    »Sir«, rief der Kellner aus sicherer Entfernung, »wir schließen um fünf Uhr! Und jetzt ist es schon halb sechs!«
    »Ich habe Durst! Bring mir was zu trinken, Freund! Und meinem Blutsbruder auch! Oder ich schraube euch hier den Laden auseinander.«
    Unerwarteterweise mischte sich jetzt Black Dean ein. Vermutlich fürchtete er, Hywoods Gebrüll könnte die Polizei auf den Plan rufen, und das würde Morella wohl nicht angenehm sein. Also beschloß er, dem Wirt Rückendeckung zu geben und den Schreihals an die Luft zu setzen.
    »Spiel dich nicht auf, Kleiner«, sagte er von der Bartheke her. »So stark bist du nicht. Du hast gehört, daß der Wirt Feierabend geboten hat. Also richte dich danach, zahl deine Rechnung und geh schön zu Mutti.«
    Hywood legte die Hand über die Augen, als müßte er in die Ferne schauen, beugte sich tief vor und sah unter den nächsten Stuhl.
    »Wo steckt die kleine Ratte, die da eben gepfiffen hat?« brüllte er.
    Längst hatten sich alle Leute aus seiner Umgebung entfernt. Dafür rutschte Black Dean von seinem Hocker und flüsterte mit einem finster dreinblickenden Kerl neben ihm. Der nickte und ließ das blonde Mädchen, das mit Morella gekommen war, von diesem Augenblick an nicht mehr aus den Augen.
    Black Dean aber ging langsam auf Hywood zu.
    »Du gehst jetzt«, sagte er ruhig. Hywood legte den Kopf schief und betrachtete ihn. Dann hob er seine ungeheuer breiten Hände und sah sie sich genauer an. Schließlich schüttelte er mitleidig den Kopf.
    »Dich könnte ich mit einer Hand verhungern lassen«, sagte er. Und drei Lautsprecher hätten zusammen nicht lauter brüllen können.
    »Versuch’s doch mal«, sagte Black Dean und kam noch einen Schritt näher.
    Der Gangster zog einen Revolver. Aus einer Nische kam der erschrockene Schrei eines weiblichen Wesens. Hywood schien nachzudenken. Black Dean konnte es sich nicht leisten, wirklich zu schießen. Ein Schuß hätte die Polizei herbeigerufen, und das konnten die hohen Herren im Hinterzimmer nun garantiert nicht gebrauchen. Also konnte Black Dean nur bluffen.
    Hywood mußte zu derselben Folgerung gekommen sein.
    »Mit einer Kanone«, sagte er verächtlich. »So was Unfaires!«
    Er marschierte in Richtung auf den Ausgang. Dabei kam er an Black Dean vorbei. Und als er in der richtigen Entfernung war, schnellte er sich plötzlich herum und packte das rechte Handgelenk des Gangsters. Mühelos hob er mit einer Hand den Gangster hoch. Am ausgestreckten Arm zappelte Black Dean, verzog das Gesicht und stöhnte plötzlich: »Loslassen!«
    Hywood hatte ungeheure Kraft in seinen Händen. Ich wußte nur zu gut, daß es mir an Deans Stelle nicht anders ergangen wäre. Auch ich hätte den Revolver fallen gelassen. Als die Waffe auf die Tanzfläche polterte, stieß Hywood sie mit dem Fuß in meine Richtung, dann schlenkerte er Black Dean von sich.
    Der Gangster schlitterte über die Tanzfläche wie über eine Eisbahn und dröhnte gegen einen Ecktisch.
    »Was ist los?« röhrte Hywood. »Kriege ich nun was zu trinken oder nicht?« Er brauchte seine Solonummer nicht weiterzuspielen. In der Eingangstür erschien mein Freund und Kampfgefährte Phil Decker. Auf der obersten Stufe blieb er stehen und nahm sich mit der linken Hand den Hut ab.
    Mit einem Satz war ich aus der Nische heraus. Im selben Bruchteil einer Sekunde geschahen eine-Menge Dinge gleichzeitig.
    Lieutenant Easton, der jetzt am nächsten zu Black Dean saß, sprang vor und hakte ein Handschellenpaar ein, ohne sich mit überflüssigen Reden aufzuhalten. Ed Schulz fegte wie ein Blitz über die Tanzfläche und stieß dem völlig verdatterten Mann neben Jeannie Hall die Mündung seines Dienstrevolvers in den Rücken, wobei er genießerisch erklärte: »Der Dame gefällt deine Gesellschaft nicht, Burlester. Und wenn du jetzt eine Prügelei haben willst, dann wackle nur mit deinem Blumenkohlohr. Eine Sekunde später wirst du heulen wie ein getretener Hund. Ich bin nämlich Ed Schulz, und ich war noch ein kleiner Patrolman, als ich dir das erste Mal das Fell versohlen und dir Handschellen anlegen mußte. Okay, Bruder?«
    Im selben Augenblick zogen

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