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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Alibi für eine unverdächtige Zeit prüfen. Dann wird er seinen kleinen Revolver einstecken, das Ganze für einen kleinen Spaß erklären und mir bereitwillig sein Alibi für eine Zeit ausbreiten, die für ihn unverfänglich ist. Aber welche Zeit ist es? Sarah Conroy wurde heute abend umgebracht. Ich probiere es mit heute früh.
    »Ich muß Ihnen ein paar Fragen stellen, Qualler«, sagte King.
    »Ich höre.«
    »Wo waren Sie heute früh? Zwischen neun und zehn?« fragte King aufs Geratewohl.
    Nick Qualler fuhr sich mit dem Finger über seine lange spitze Nase. Verdammt, dachte er. Sie sind mir auf den Fersen wegen der Geschichte mit diesem dämlichen Weibsstück, die zu dumm ist, einen Kerl aus einem Hotel so herauszubringen, daß man eine Chance hat, ihn zu treffen. Zwischen neun und zehn war ich bei der Conroy, um ihr die Sache mit Morella schmackhaft zu machen.
    »Lassen Sie mich mal überlegen«, sagte Qualler ruhig.
    Dabei dachte er: Ich brauche einen Vorsprung. Der Kerl da war allein, sonst hätte ich ja jemand im Flur sehen müssen. Ich brauche ein paar Stunden Vorsprung, damit ich die Sache mit den anderen besprechen kann.
    »Wer sagt mir, daß du wirklich ein Bulle bist?« fragte Qualler. »Kann ja sein, du willst mich 'aus irgendeinem verdammten Grund bloß ’reinlegen. Dreh dich um und leg die Hände gegen die Wand. In welcher Tasche steckt dein Ausweis?«
    King machte den zweiten Fehler, aber diesmal hatte er auch kaum eine andere Wahl. Nachdem er seine Waffe nicht mehr besaß, gab es eigentlich keinen Grund, warum sich Qualler den Ausweis selbst von ihm holen wollte. Aber daran dachte King in diesem Augenblick nicht. Gehorsam stützte er sich schräg gegen die Wand. Er hörte noch, wie Qualler von hinten herankam.
    Gleich darauf hörte er nichts mehr.
    ***
    »Wenn wir ausgehen wollen«, sagte Jeannie Hall, »dann muß ich noch mal rasch hinunter zum Hotelfriseur, damit er mir die Haare ein wenig richtet.«
    »Hm«, knurrte Morella, dachte einen Augenblick nach und nickte unvermittelt: »Na gut. Aber lassen Sie’s nicht zu lange dauern. Ich habe Hunger.«
    »Ich auch«, gestand das zierliche blonde Mädchen. Es nickte Morella zu und verließ das Apartment.
    In der' Hotelhalle ließ Jeannie Hall sich am Empfang einen Dollar Kleingeld wechseln und verschwand damit in einer Telefonzelle. Sie wählte eine Nummer, die sie auswendig gelernt hatte. Nach dem dritten Rufzeichen sagte eine unpersönliche Frauenstimme: »Steuerfahndung. Ja, bitte?«
    »Verbinden Sie mich mit Mister Long.«
    »Wer spricht denn da?«
    »Jeannie Hall aus Los Angeles.«
    »Augenblick, bitte.«
    Jeannie Hall drehte sich um und sah durch die Glastür hinaus in die Hotelhalle. Es gab keinen Grund, warum Morella jetzt hätte in der Halle auftauchen sollen, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. Mit einer intuitiven Bewegung preßte sie ihre Tasche mit ihrer kleinen Schußwaffe gegen ihren Leib.
    »Miß Hall?« Die Männerstimme im Hörer klang freundlich und energisch zugleich. »Sie sind uns schon von Los Angeles aus angekündigt worden. Sie haben also die Aufmerksamkeit dieses Mannes erregen können?«
    »Er scheint auf mich zu fliegen«, erwiderte Jeannie Hall. »Und das Minifongerät in meinem Schmuckkästchen ist ja ein wahres Wunderwerk. Ich glaube, wir haben bereits, was wir suchen.«
    »Berichten Sie, bitte.« , »Er ließ sich von einer Spedition einen Koffer bringen, der dort die ganzen vierzehn Jahre über untergestellt war. Seinerzeit, als er ihn aufgab, hat er für zwanzig Jahre im voraus die Lagergebühren bezahlt.«
    »Oh, das spricht allerdings dafür, daß es der Koffer mit den Steuern sein könnte, deren Hinterziehung er so hartnäckig leugnete. Wo befindet sich dieser Koffer im Augenblick?«
    »Er hat ihn dem Hotel zur Aufbewahrung übergeben. Im Hotelsafe also.«
    »Ich besorge mir umgehend einen Beschlagnahmebefehl. Das wird höchstens eine halbe Stunde dauern. Dann brauche ich zwei Polizisten — also, in etwa einer Stunde kann ich im Hotel sein. Bringen Sie sich unverzüglich in Sicherheit, Miß Hall! Sie haben genug riskiert.«
    »Als Inspektorin in der Steuerfahndung muß ich das ja wohl. Er will mit mir ausgehen. Sobald wir in der Halle sind, werde ich ein dringendes Bedürfnis vorschützen und mich durch den hinteren Ausgang neben den Toiletten absetzen. Können Sie dafür sorgen, daß ein Wagen am hinteren Ausgang steht? Ungefähr in zwanzig Minuten?«
    »Das ist kein Problem. Welches Hotel war es doch

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