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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewilligen wollten.
    Dann griff Morella plötzlich an.
    »Du mußt mich doch für einen rettungslosen Vollidioten halten, Dick«, sagte er wütend. »Glaubst du, ich hätte keine Druckmittel in der Hand?«
    »Welche denn?« fragte Stew spöttisch.
    »Sarah Conroy«, sagte Morella klar und deutlich.
    Im Zimmer wurde es totenstill.
    »Sarah Conroy«, wiederholte Morella. »Die mich aus dem Hotel locken sollte, damit mich deine dämlichen Kreaturen auf der Straße abknallen könnten wie einen tollen Hund. Aber sie sind ja zu dämlich dazu. Meine Fresse, mit was für Stümpern hast du dich denn umgeben, Dick?«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Nein? Dann frag mal Qualler. Ja, diese spitznasige Type da. Qualler — so heißt er doch, nicht wahr? Ich habe sein Gesicht gesehen, als er die Tommy Gun aus dem Buick herausstreckte. Und was, glaubst du, wird passieren, wenn ich der Polizei sage, wen ich gesehen habe? Glaubst du, Qualler geht für dich nach Sing-Sing? No, alter Freund, das tut er nicht. Er wird auspacken, daß du ihn zu diesem Doppelmord beauftragt hast. Denn ein Doppelmord sollte es doch werden. So, jetzt wißt ihr Bescheid. Dick hat mich vor vierzehn Jahren in die Pfanne gehauen, damit er der Boß werden konnte. Jetzt haue ich ihn in die Pfanne, wenn ich nicht wieder Boß werde. Wenn sie aber Dick hoppnehmen, packt er aus und ihr seid auch dran. Ihr habt also nur eine Wahl: aufzufliegen — oder Dick dahin zu jagen, wo er seinerzeit hergekommen ist. Aus der Gosse nämlich. Ich könnte dich abservieren lassen, Dick. Aber ich bin großzügig. Von mir aus kannst du in der Bowery allmählich verrotten und eines Tages als saufender Bettler verrecken. Denn hier regiere ich, genau wie in alten Zeiten.«
    Damit hatte Morella das Gesetz des Handelns an sich gerissen. Seine Logik leuchtete den anderen ein. Ließ er Qualler auffliegen, flog Dick Stew mit und mit ihm die Organisation. Andererseits verkündete Morella großspurig, daß er Qualler den Anschlag auf sein Leben verzeihe, wenn er in Zukunft loyal zu ihm hielte. Das warf Qualler um, und er ergriff Morellas Partei. Wie so oft in der Unterwelt zeigte sich auch bei dieser Gelegenheit wieder einmal, daß es unter Gangstern keine Hemmungen gab, wenn es galt, den eigenen Vorteil zu ergreifen.
    Eine Weile kämpfte Stew noch um seinen Posten. Bis es Morella offenbar plötzlich zuviel wurde. Die Richtmikrofone strahlten seine Worte aus — daß er dabei eine Schußwaffe in der Hand hielt, ergab sich aus seinem Reden.
    »Du haust jetzt auf der Stelle ab, Dick. Auf der Stelle. Oder ich pumpe dich voll Blei. Mit meiner Geduld ist es vorbei. Und laß dir eines gesagt sein: Wenn du glaubst, du könntest irgendwo das Maul aufreißen, dann stelle ich der Polizei ein halbes Dutzend Zeugen zur Verfügung, die beschwören werden, daß sie doch gesehen haben, wie du mit der Tommy Gun Sarah Conroy umgebracht hast. Dann kannst du für den Rest deiner Tage in Sing-Sing schmoren. Du weißt jetzt Bescheid, Bruder. Von dir nimmt in New York kein Hund mehr eine Brotkrume, und niemand wird wagen, dir einen vernünftigen Job zu geben. Und trotzdem kannst du nichts gegen uns machen, weil du dich sonst selbst erledigst. — Qualler!«
    »Ja, Chef?«
    »Schmeiß die Ratte an die frische Luft.«
    Dick Stew kam kreidebleich in die Bar zurück, setzte sich an die Theke und ließ sich hochprozentigen Jamaica-Rum geben. Als er ein paar gekippt hatte, ging er hinaus. Er wandte sich dem Parkplatz zu, der zu der Bar gehörte.
    Plötzlich tauchten wie aus dem Erdboden zwei Männer auf.
    Stew fuhr herum. Er geriet in Panik, denn er glaubte, Morella hätte ihm entgegen seiner Ankündigung doch zwei Killer nachgeschickt. Schon wollte er nach seiner Waffe greifen, da sagte einer der beiden Männer halblaut, aber klar und deutlich in die nächtliche Stille hinein: »FBI! Dick Stew, Sie sind verhaftet. Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt an tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann!«
    Bevor Stew richtig begriff, was ihm geschah, hatte er bereits Handschellen an den Handgelenken.
    ***
    Morgens um halb sechs verkündete McPherson, der vorgeschobene Barbesitzer, daß jetzt Feierabend sei. Das Lokal wolle schließen.
    »Was jetzt?« grunzte Hywood. »Das Zeichen zum Losschlagen ist von euren Funkfritzen immer noch nicht gekommen.«
    »Das kann nur bedeuten, daß die Mikrofone hochinteressante Dinge ausplaudern, Hywood«, gab ich leise zurück. »Wir müssen sehen,

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