Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Lieutenant zusammen, wie üblich.«
    »Na, schön«, brummte King und gab es auf.
    Auf Quallers Karteikarte hatte ein ziemlich neuer Hinweis gestanden, wo Qualler wohnen sollte. King überlegte hin und her. Qualler war mehrfach vorbestraft. Aus dem fahrenden gestohlenen Buick heraus war Sarah Conroy erschossen worden. Auf der inneren Seite des Haltegriffs hatte er Quallers Fingerspur gefunden. Der Verdacht gegen Qualler war damit knüppeldick geworden, und bei einem Mordfall bedeutet das im allgemeinen, daß man schnellstens den Versuch unternimmt, den Verdächtigen festzusetzen.
    Ich werde mal nachsehen, ob Qualler überhaupt unter der Adresse zu erreichen ist, die auf der Körte stand, beschloß King. Das kann nicht schaden. Vielleicht stimmt die Adresse gar nicht, und dann habe ich uns schon die nächste Arbeit erspart, nämlich die nutzlose Fahrt zu seiner Festnahme unter einer falschen Anschrift.
    King machte sich auf den Weg. Die Kälte draußen war noch strenger geworden als am späten Nachmittag. Das wird eine Nacht geben! schoß es King durch den Kopf. Wasserrohrbrüche am laufenden Band, das ist mal sicher.
    Ein Glück, daß wenigstens die Autos heizbar sind. King fuhr langsam an dem auf Quallers Karteikarte angegebenen Haus vorbei. Es war ein gewöhnliches Mietshaus, und von außen gab es nichts Besonderes zu sehen. King hielt den Wagen unter einer Straßenlaterne an, stieg aus und schloß ihn ab. Er schob die Hände in die Manteltaschen und bummelte den Weg zurück.
    Ich gehe mal ’rein und sehe nach, ob es ein Bewohnerverzeichnis gibt, beschloß er, als er vor der Haustür stand. Zu seiner eigenen Überraschung fand er tatsächlich den Namen Nick Qualler für Apartment 508 auf der Tafel, die im Vorraum des Treppenhauses hing.
    Und nun machte King seinen entscheidenden Fehler. Er hatte sich weit genug vorgewagt und hätte das Haus jetzt wieder verlassen sollen. Allenfalls hätte er von seinem Wagen aus den Eingang beobachten können, bis ihm die Abteilung Verstärkung für Quallers Verhaftung geschickt hatte. Aber King hatte innerhalb der letzten zwei Stunden so unverschämt viel Jagdglück gehabt, daß er die Maßstäbe verlor. Er stieg die Treppen hinauf und schwenkte in den Flur der fünften Etage ein. An den Türen gab es Metallziffern mit den Nummern der einzelnen Apartments. Auf leisen Sohlen machte King einen Schritt bis dicht an die Tür mit der Nummer 508 heran, weil er nur einmal lauschen wollte.
    Und genau in diesem Augenblick machte Nick Qualler von drinnen die Tür auf, weil er zu dem Treffen in der Bar in der 47. Straße fahren wollte. Die plötzliche Begegnung kam für beide überraschend. Aber Qualler reagierte schneller. Bevor King dazu kam, seine Dienstwaffe unter Mantel und Jackett hervorzuholen, hatte Qualler schon einen kleinen 32er in der Hand.
    »Mach keine Dummheit«, warnte er leise und zeigte mit dem Kopf an sich vorbei ins Innere seiner Wohnung. »Los, Junge, ’rein mit dir!«
    Roger King blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl Folge zu leisten. Er trat über die Schwelle. Ein erneutes Kommando ließ ihn die Hände heben. Qualler blieb sechs Schritt von ihm entfernt stehen. Seine Augen blickten so wachsam wie die eines sich in Gefahr wähnenden Raubtieres.
    »Knöpf mit der linken Hand langsam deinen Mantel auf!« befahl er.
    King gehorchte.
    »Hol deine Kanone mit der linken Hand aus der Halfter! Wenn du dich zu schnell bewegst, drücke ich ab.«
    Quallers Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel darüber, daß er seine Ankündigung wahr machen würde. King fuhr sich mühsam mit der Linken in die Achselhöhle und zog den Revolver. »Laß ihn fallen«, sagte Qualler.
    King zögerte den Bruchteil einer Sekunde. Da er mit der Linken hatte zugreifen müssen, hielt er den Kolben der Waffe verkehrt herum. Es wäre Selbstmord gewesen, unter diesen Umständen etwas zu riskieren. Er ließ den Revolver zu Boden fallen.
    »Geh zurück an die Wand.«
    Erst als King weit genug entfernt war, hob Qualler den Revolver auf. Danach ließ er sich in einen Sessel fallen. Die Mündung des 32er zeigte nach wie vor auf seinen Besucher.
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße.King. Roger King.«
    »Nie gehört. Aber du bist ein Bulle. Habe ich recht?«
    »Kennen Sie mich?«
    »Ich brauche Bullen nicht zu kennen, um sie zu erkennen. So was rieche ich. Was willst du?«
    Er darf nicht ahnen, daß wir ihm wegen des Mordes an Sarah Conroy auf den Fersen sind, dachte King. Ich muß so tun, als wollten wir sein

Weitere Kostenlose Bücher