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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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strafversetzen.«
    Ricon runzelte die Stirn. »Du hast wohl einen morschen Keks, was?«
    Ich lachte leise. »Das mag so aussehen, Partner — aber ich weiß genau, was ich will. Wetten, daß ich in spätestens zwei oder drei Wochen draußen bin?«
    »Wieviel hast du denn noch abzubrummen?« fragte Ricon.
    »Ein Jahr und zehn Monate.«
    »Du spinnst!« sagte Ricon. »Bei guter Führung hätten sie dir vielleicht ein paar Monate oder sogar ein Jährchen geschenkt — aber nach deinem Ausbruchsversuch ist es damit vorbei. Du bist wirklich ein idiotischer Optimist.«
    »Normalerweise hättest du recht — aber ich bin eben kein normaler Fall.«
    »Das merke ich«, höhnte Ricon. »Ich werde mich beschweren. Du gehörst in die Nervenklinik. Was denken die sich eigentlich? Sperren mich einfach mit einem Verrückten zusammen!«
    Ich setzte mich auf das Fußende seines Bettes. »Glaubst du, daß man für Geld alles kaufen kann?«
    »Nicht alles«, meinte er, »aber fast alles.«
    »Eben«, nickte ich. »In Quincy kannte ich niemand, den ich spicken konnte. Hier in Kalifornien ist das etwas anderes.«
    Ricons Augen wurden schmal. »Willst du mir etwa weismachen, du könntest dich freikaufen? Da müßtest du schon den Gouverneur bestechen!«
    »Warum nicht?« fragte ich grinsend. »Gouverneure sind auch nur Menschen!«
    ***
    Dick Patterson hörte das Trippeln der Stöckelabsätze die Holztreppe heraufkommen. Sie bogen in den schmalen Korridor ein, der zu dem Apartment 17 c führte, sie kamen näher.
    Dann stoppten sie vor der Tür. Im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und Sheila Lonesdale hastete in den Raum.
    Sie war völlig außer Atem. Der kleine Hut in gelber Schockfarbe war ihr tief in die Stirn gerutscht, und auf ihren blassen Wangen brannten zwei kreisrunde Flecken. »Rasch!« keuchte sie. »Schau aus dem Fenster, er muß noch unten sein!«
    Patterson sprang von der Couch hoch. Mit wenigen Schritten war er am Fenster. Er blieb hinter der Gardine, um nicht gesehen zu werden. Von seinem Standort aus konnte er einen guten Teil der Main Street überblicken.
    Siebzehn Uhr — ein Hochsommertag in Escondido, Kalifornien. Auf den überdachten hölzernen Stepwalks vor den Geschäften waren nur wenige Leute unterwegs. Den meisten war es für einen Einkaufsbummel zu heiß.
    Sheila blickte über Pattersons Schulter. »Da — der Kerl am Hardwareshop!« sagte sie erregt. »Der im nougatfarbenen Sommeranzug! Er ist mir schon die ganze Zeit gefolgt. Ich war mir meiner Sache nicht sicher, deshalb machte ich einen Umweg durch die San Diego Street. Ich ging in Barbers Kaufhaus. Als ich herauskam, war er verschwunden, aber kurz vor dem Hotel entdeckte ich ihn wieder. Er weiß jetzt, wo ich wohne. Was sollen wir nur tun, Dick?«
    »Vor allem die Nerven behalten«, meinte Patterson ruhig.
    »Ob es ein Bulle ist?« fragte das Girl zitternd.
    Sheila Lonesdale war vierundzwanzig Jahre alt, aber sie hätte ebensogut für neunzehn oder zwanzig durchgehen können. Sie hatte eine zierliche Pagenfigur mit langen schlanken Beinen und ein ungewöhnlich hübsches schmales Gesicht mit großen dunkelbraunen Augen. Ihr Haar war fast schwarz; sie trug es kurzgeschnitten wie Mia Farrow, die junge Frau Frank Sinatras.
    »Vergiß nicht, daß du jung und schön bist«, meinte Patterson. »Vielleicht wollte er dich ansprechen und hatte nicht den Mut dazu gehabt.«
    »Nein — ich hatte Angst, als er mir folgte! Ich zittere noch immer.«
    »Er sieht nicht aus wie ein Polizist — aber natürlich ist es möglich, daß sie endlich deine Spur gefunden haben. Kein Grund zur Beunruhigung! Gegen dich liegt nichts vor, Baby. Es ist eine der üblichen Routinebeobachtungen — sie möchten gern wissen, was aus den Heartfield-Millionen geworden ist. Wenn sie erst einmal entdecken, daß du in einem billigen Hotel lebst und monatlich höchstens dreihundert Dollar für dich ausgibst, werden sie ihren Verdacht rasch fallenlassen.«
    »Warum sollte mich die Polizei ausgerechnet jetzt mit Louis Ricon in Verbindung bringen?« fragte das Girl.
    »Solange sie das Geld nicht haben, forschen sie weiter. Irgend jemand könnte ihnen verraten haben, daß zwischen dir und Louis etwas war.«
    »Ich fürchte mich! Warum starrt er in das Schaufenster? Da ist doch nichts weiter zu sehen als ein Haufen uninteressanter Gartengeräte! Er benutzt die Scheibe als Spiegel. Er behält das Hotel im Auge!«
    Der Mann am Schaufenster war breitschultrig. Sein Anzug war verknittert,

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