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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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von den zahlreichen Scheinbetrieben, die Garrick zur Tarnung seines Syndikats betrieb.
    »Wir werden uns hier endlich einmal umsehen können«, meinte Phil. »Es wird ja seit langem behauptet, daß Garrick in anderen Städten ganze Pelzlager ausräumen läßt und dann hier in New York die Felle umfärbte und verkaufte.«
    »Die einzigen Felle, die mich augenblicklich interessieren, sind die von Garrick und seinen Leuten, von Louis Ricon und Joyce Heartfield«, sagte ich. »Wir werden sie ihnen über die Ohren ziehen, Phil.«
    Joyce schlug bei Erwähnung ihres Namens die Augen auf. Sie blickte mich an. Ich löste die fachgerecht verknoteten Nylonstricke.
    »Well?« fragte ich. »Haben Sie mir nichts mitzuteilen?«
    »Einen Kognak, bitte«, hauchte sie. Phil bediente sie. Er hielt Joyce das Glas an die Lippen. Endlich hatte ich die Fesseln gelöst. Joyce erhob sich und massierte ihre schmerzenden Gelenke.
    »Nun?« fragte ich und blickte Joyce an. Sie setzte sich wieder.
    »Ich — ich habe das Geld von der Bank geholt«, meinte sie. »Die Schlüssel fand ich in Johns Zimmer. Sie waren in einem Umschlag. Ich wußte sofort, welche Bedeutung sie hatten. Ich holte das Geld und wurde von den Gangstern entführt. Sie wollten mich umbringen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Teil Wahrheiten interessieren uns nicht«, meinte ich.
    »Ich bin mit meinen Nerven völlig am Ende«, hauchte sie. »Erst das Unglück mit John, und nun dies! Ich wünschte, ich hätte das Geld auf der Bank gelassen.«
    »Lassen wir das Geld einmal beiseite. Geben Sie zu, Ihren Bruder getötet zu haben?« fragte ich.
    Joyce starrte mich an. »John? Sie haben den Verstand verloren! Ich bin keine Mörderin!«
    »Sie haben Pech, Miß Heartfield. Wir sind in der Lage, Ihnen das Gegenteil zu beweisen.«
    »Es war niemand dabei«, stieß sie hervor. Sie verfärbte sich, als ihr klar wurde, welchen Fehler sie gemacht hatte. Sie versuchte ihn zu korrigieren, indem sie hinzufügte: »Nur der Mörder und John! John ist tot und kann nicht mehr sprechen…«
    Die Tür öffnete sich. Jack Straight kam herein — einer unserer Leute. Er brachte das Tonbandgerät. »Soll ich es anschließen?« fragte er. »Es ist spannender als ein Kriminalhörspiel. Es enthält so ziemlich alles, was man von einer solchen Vorstellung erwarten kann: Todesdrohung, Erpressung und Mord!«
    »Und wer spielt dabei die Hauptrolle?« fragte ich.
    Jack blickte das Mädchen an. »Eine junge Dame namens Joyce Heartfield«, sagte er. Er schob den Stecker in eine Steckdose und stellte das Gerät an.
    Dann drückte er auf die Wiedergabetaste. »… wie konnten Sie, mit soviel Zaster im Rücken, zur Mörderin werden!« ertönte Burlys Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Anscheinend haben Sie vorhin nicht zugehört. John wollte sich das Erbteil unter den Nagel reißen. Er wollte mich aus dem Weg räumen. Ich bin ihm nur zuvorgekommen…«
    »Danke, Jack«, sagte ich. »Das genügt.«
    Jack Straight nickte. Er stellte das Bandgerät ab und verließ das Office. Ich blickte Joyce Heartfield an. »Genügt es auch Ihnen?« fragte ich.
    »Ich habe die Wahrheit gesagt«, würgte sie hervor. »John wollte mich umbringen!«
    »Das glaube ich Ihnen sogar«, sagte ich. »Aber das gab Ihnen nicht das Recht, ihn zu töten.«
    »Es war Notwehr!« schrie sie.
    »Eine Notwehr, die mit acht Millionen Dollar honoriert wurde, wird es vor Gericht sehr schwer haben, die Geschworenen zu beeindrucken«, sagte ich.
    ***
    »Geben Sie mir eine Zigarette«, bat sie.
    Ich erfüllte ihre Bitte und beobachtete, wie sie schon nach den ersten Zügen ruhiger wurde. Joyce brachte sogar ein Lächeln fertig. Sie blickte mich an. »Die Bandaufnahmen haben vor Gericht keine Beweiskraft«, meinte sie.
    »Vergessen Sie den Butler nicht«, sagte ich ruhig. »Er hat in Ihrem Auftrag die Pistole gestohlen — die Mordwaffe, mit der Sie Ihren Bruder töteten. Glauben Sie, daß Jarvis die Kraft haben wird, dichtzuhalten? Aber das ist nicht alles. Die Bankbeamten werden Sie als Abholerin des Geldes identifizieren und…«
    »Hören Sie schon auf«, unterbrach sie mich. Sie sah nachdenklich aus. Sie erhob sich plötzlich. Aus ihrem Lächeln wich die Härte. Es wurde strahlend und schimmernd. »Ich mußte mich doch gegen ihn zur Wehr setzen«, sagte sie leise. »Finden Sie nicht, daß ich mich gut geschlagen habe? Ich gebe zu, daß ich einige Kriegslisten anwandte — aber ich bin eine Frau, und ich mußte mit den Waffen kämpfen, die mir zur

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