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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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drängte Phil.
    »Selbstverständlich, wenn Sie mich zum 37. Pier begleiten.«
    »Darf ich erfahren, in welchen Fall unser Lohnstreifen verwickelt ist?« mischte sich Diane Harlington ein.
    »Möglicherweise bedeutet er eine Fährte bei der Aufklärung eines Mordes, dem eine Frau zum Opfer fiel«, unterrichtete Phil sie.
    Ihre Finger spielten mit den Perlen um ihren Hals. »Etwa mit der Ermordung der Frau eines FBI-Beamten?« Phil nickte. »Ja, es handelt sich um diesen Fall, aber es ist durchaus möglich, daß der Lohnstreifen eine falsche Fährte ist.«
    Wir verabschiedeten uns von Diane Harlington. Sie begleitete uns zur Tür. »Geben Sie sich Mühe, den Mann zu ermitteln, dem wir dieses Geld auszahlten«, sagte sie zu Brighten. »Ich möchte, daß wir das FBI bei der Aufklärung dieses Verbrechens unterstützen! Ich bin auch eine Frau. Morgen kann mir etwas Ähnliches zustoßen.«
    Hiram Brighten verneigte sich.
    Sein Wagen stand unmittelbar vor der Villa hinter meinem Jaguar. Hiram Brighten fuhr einen deutschen Mercedes 220 SE. Er mußte ’ne Menge Geld in der Harlington-Firma machen, wenn er sich solchen Schlitten erlauben konnte. Er musterte meinen Jaguar mit einem kritischen Blick. Zum erstenmal zeigte er ein Lächeln.
    »Ich glaube, mit meinem Wagen kann ich Ihrem Jaguar die Zähne zeigen«, sagte er, »soweit es die Spitzengeschwindigkeit betrifft.«
    »Meistens kommt es mehr auf die Kunst des Fahrers an.«
    Brighten lachte, und dabei zeigte er ein erstaunlich miserables und dringend reparaturbedürftiges Gebiß. »Ich bin nicht schlecht«, versicherte er, »aber als gewöhnlicher Bürger hat man kaum Gelegenheit, seinen Wagen wirklich auszufahren. Wie wäre es, G-man, wenn Sie Ihr Rotlicht und die Sirene einschalteten, und wir führen ein kleines Rennen quer durch Manhattan bis zum 37. Pier. Wer verliert, zahlt eine Packung Zigaretten.«
    »Abgelehnt«, knurrte ich. »Unsere Wagen führen Rotlicht und Sirene nicht zum Spaß. Warten Sie eine Minute!«
    Ich überquerte die Fahrbahn und ging an der Reihe der Häuser auf der anderen Seite entlang. Vier oder fünf von ihnen waren Villen wie das Haus Diane Harlingtons. Danach folgte ein größeres Haus, ein moderner Bau, dessen Eingang nahezu vollständig aus Glas bestand und keinerlei Versteckmöglichkeiten bot.
    Ich ging zu der Straßenecke, blickte in die Querstraße hinein, und dort entdeckte ich den Wagen, den ich hier irgendwo vermutet hatte, hinter einem mächtigen Cadillac. Jane fuhr immer noch den winzigen Renault, mit dem sie schon kreuz und quer durch die Staaten gerollt war. Von ihr selbst erspähte ich nicht ein Haar.
    Ich ging zurück und blieb erneut vor dem größeren Haus stehen. Neben der Klingel hing ein Schild. »Lieferanten beim Hausmeister melden. Erste Wohnung links.« Vor einem Fenster auf der linken Seite waren die Rolladen heruntergelassen.
    Ich grinste, läutete und wartete geduldig, bis mir geöffnet wurde. Der Hausmeister kam mir auf halbem Wege entgegen. Er zuckte nervös mit den Schultern. »Sie wünschen?«
    »Sagen Sie bitte Miß Morteen, ich hätte eine wichtige Mitteilung für sie.«
    »Kenpe keine Miß Morteen!« blaffte er.
    Ich zuckte die Achseln. Den nächsten Satz sprach ich absichtlich laut. »Nun ja, im Grunde genommen ist es auch gleichgültig, ob sie früher oder später erfährt, daß der Cadillac beim Zurücksetzen ihren Renault zu einem zerknautschten Blechpaket deformiert hat.«
    Die Tür der Hausmeisterwohnung flog auf. Jane Morteen schoß heraus wie eine wütende Natter. »Diese verdämmten Großkapitalisten mit ihren elenden Straßenkreuzern«, fauchte sie. »Ich werde dem Mann meine Meinung…«
    Sie sah das Grinsen auf meinem Gesicht, brach ab und ließ die kampflustig erhobenen Arme sinken. »Oh, Jerry!« stöhnte sie. »Es ist verdammt gemein, mich immer wieder ’reinzulegen!«
    Zuletzt hatte ich Jane in Miami gesehen. Sie war seitdem unverändert. Noch immer hing ihr Haar in einer langen goldfarbenen Mähne bis an die Schulterblätter. Ihre Haut zeigte den gleichen mattbraunen Ton wie unter der Sonne Miamis, und der Teufel mochte wissen, wie sie die Sonnenbräune in New Yorks grauem Alltag zu halten vermochte.
    Für eine Frau war sie fast zu groß. Sie besaß breite und gerade Schultern, und jeder, der sie sah, dachte, daß sie ein Girl sein müßte, das hundert Yard in einer verdammt guten Zeit laufen konnte.
    Sie bevorzugte hautenge Hosen, Slacks und ärmellose Blusen, vorausgesetzt, es war warm genug

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