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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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drehte sich um und ging zur Straßenecke, hinter der ihr Renault stand. Brighten sah ihr nach, und sein Mund öffnete sich langsam mehr und mehr.
    Ich berührte seine Schulter. »Fahren wir!«
    Er riß sich vom Anblick der Jane-Rückfront los. »Entschuldigen Sie! Ich werde vorausfahren'« Er stieg in seinen Mercedes.
    Ich öffnete den Schlag des Jaguars. Im Augenblick des Einsteigens sah ich noch einmal zur Villa hinüber. Hinter einem Fenster war die Gardine etwas zur Seite gezogen. Die Gestalt einer Frau zeichnete sich ab.
    Diane Harlington hatte die Szene und Janes Auftritt beobachtet.
    ***
    Olga Molloy stand am Fenster der Küche und teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Steak auf dem Herd und der Bus-Haltestelle an der Straßenkreuzung. Als der Bus kam und sie Harold zwischen den Aussteigenden sah, lief sie zum Herd und schaltete die Heizplatte unter der Steakpfanne ein.
    Sie eilte zurück zum Fenster, öffnete es weit und winkte Harold zu. Er hob die rechte Hand und beschleunigte ein wenig den Schritt. Beide hatten sich dieses Zeremoniell angewöhnt, seit sie das Fertighaus hier in Suffolk gekauft hatten. Olga wich nicht vom Fenster, bis Harold den Zaun des kleinen Vorgartens erreicht hatte.
    Dabei geriet ein Mann in ihr Blickfeld, der auf der anderen Straßenseite entlangschlenderte. Er war mittelgroß, schwarzhaarig und seine Haut hatte die bräunliche Färbung eines Südländers.
    Olga fing einen stechenden Blick seiner dunklen Augen auf, als er zu ihr hinüberblickte. Sie hatte das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben, ohne zu wissen, wo und wann es gewesen sein konnte. Gleich darauf erreichte Harold den Gartenzaun, und sie vergaß den Südländer.
    Sie lief zur Tür und kam genau rechtzeitig, um Harold um den Hals zu fallen, als er das Haus betrat. ,Sie waren seit knapp drei Jahren verheiratet, und sie hatten die Gewohnheiten ihrer Flitterwochen noch nicht abgelegt.
    Später aßen sie gemeinsam in der Küche. Olga berichtete von den kleinen Ereignissen- ihres Hausfrauenalltages. Harold Molloy wurde ernst. »Wir alle im Hauptquartier sind noch vom Mord an Mrs. Hill erschüttert«, sagte er. »Niemand wagt, Stephen ins Gesicht zu sehen. Der Chef wollte ihn beurlauben. Stephen Hill soll sich geweigert haben, den Urlaub anzunehmen. Selbstverständlich konnte Mr. High ihn nicht bei der Verfolgung des Mörders seiner Frau einsetzen.«
    »Wer jagt die Mörder?«
    »Cotton und Decker. Wenn es überhaupt eine Chance gibt, werden sie die Mörder fassen.«
    »Hältst du es für möglich, daß die Verbrecher entkommen können?«
    »Wenn Mrs. Hill das Opfer eines sogenannten .zufälligen’ Verbrechens geworden ist, wenn sie nur überfallen wurde, weil sie zufällig den Verbrechern über den Weg lief, dann sind die Aufklärungschancen gering. Vielleicht wird man die Mörder später bei einem ähnlichen Verbrechen fassen, ohne daß sie als Mörder von Mrs. Hill identifiziert werden können.«
    Harold Molloy griff nach der Hand seiner Frau. »Versprich mir, daß du immer vorsichtig sein wirst?«
    Sie lachte. »Harold, ich gehe nur tagsüber aus dem Haus zum Einkauf. Außerdem bin ich mit einem Mann aus der gefährlichsten Polizistengarde der USA verheiratet.«
    »Das war Mary Hill auch«, antwortete Harold Molloy ernst. »Es hat ihr nichts genützt.« Er stand auf. »Ich helfe dir beim Abwaschen.«
    Ungefähr um zehn Uhr abends unternahmen Harold und Olga Molloy einen Spaziergang. Sie betrachteten die ausgestellten Modelle in einem Autosalon, und Harold rechnete seiner Frau vor, wann sie die Anzahlung für einen Wagen leisten könnten.
    Als sie weitergingen, glitt ein Auto, eine dunkelblaue Chevrolet-Limousine, dicht am Bürgersteig vorbei.
    Instinktiv wandte Olga Molloy den Kopf, denn für wenige Sekunden beherrschte sie das Gefühl, als blickten dunkle stechende Augen sie aus dem Innern des Fahrzeugs an.
    ***
    Die Lagerhalle von Harlington and Son auf dem 37. East-Side-Pier war klein, aber so massiv gebaut wie eine Bank. Gitterstäbe sicherten die Fenster. Die beiden Ladetore bestanden aus zolldickem Stahl, und der einzige Personeneingang ähnelte der Tresortür eines Panzerschrankes.
    Hiram Brighten öffnete diese Tür und schaltete einen Teil der Hallenbeleuchtung ein. Es roch durchdringend nach Mottenpulver, vermischt mit dem beißenden Gestank gegerbter Tierfelle. Ein Gewirr von Gittern, die alle bis zur Decke reichten, teilte die Halle in mehr als ein halbes Hundert Zellen von einigen Quadratyard Fläche.

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