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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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ging. Als ich im Büro eintraf, war Phil gerade damit beschäftigt, ein Schinkensandwich zu verzehren. Das erinnerte mich daran, daß ich noch nichts gegessen hatte. Ich bestellte mir telefonisch zwei Hamburger und hörte mir an, was Phil über seinen Besuch bei Lona Birch zu berichten hatte.
    »Ein Dummchen mit Sex«, sagte er. »Sie hat mit dem Verbrechen bestimmt nichts zu tun.«
    Ich rief Wells an und bat ihn, gegen halb acht zu mir ins Office zu kommen. Er sagte zu, wenn auch nur zögernd und mit sichtlichem Unbehagen.
    Ich traf die notwendigen Vorbereitungen. Punkt acht Uhr war es dann soweit. Dicky Wells schob sich im grellen Scheinw’erferlicht zusammen mit vier anderen, ziemlich füllig geratenen Männern auf eine Bühne. Er konnte nicht sehen, wer sich im Zuschauerraum befand.
    »Also?« fragte ich leise und beugte mich zu der neben mir sitzenden Martha Hyers.
    Die Frau schwieg nur wenige Sekunden lang. Dann sagte sie laut und bestimmt: »Es war keiner der Anwesenden, Sir!«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Absolut!«
    Ich gab ein Zeichen. Die fünf Männer wurden hinausgeführt. Die Scheinwerfer erloschen. Ich hatte gerade noch das spöttische Lächeln gesehen, das Wells Mundwinkel umspielte. »Einer dieser Männer entsprach genau der von Ihnen gegebenen Beschreibung«, stellte ich ruhig fest.
    Mrs. Hyers schaute mich an, ohne mit der Wimper zu zucken. »Das kann nicht sein«, sagte sie. »Ich sah die fünf Männer zum erstenmal. Ehrenwort!« Sie lächelte breit. »Kann ich jetzt gehen, Sir?«
    Ich verkniff mir die Feststellung, die sich auf den mutmaßlichen Wert ihres Ehrenwortes bezog und wies mit einer einladenden Geste zum Ausgang. »Bitte!«
    Martha Hyers ging hinaus.
    Mein Kollege Steve Dillaggio lehnte neben der Tür an der Wand. Ich gab ihm ein Zeichen, das er sofort richtig deutete. Sekunden später verließ er den Raum, um der Frau zu folgen.
    ***
    Eine Stunde später besuchten wir den Senator.
    McBride empfing uns in sehr aufgeräumter Stimmung. Falls er sich wegen des Attentates und der damit verbundenen Bedrohung Gedanken oder gar Sorgen machte, ließ er sich nichts davon anmerken. Er sah braungebrannt , und erholt aus, seine Gesten und Worte waren lebhaft, ohne hektisch oder nervös zu wirken, und er bewies in seinem ganzen Auftreten das Format eines Mannes von Geist, Energie und Bildung.
    Nach der üblichen Begrüßungszeremonie nahmen wir in der ledernen Polstergarnitur am Kamin Platz: der Senator, Phil und ich. Einer von McBrides Leibwächtern saß gleich neben der Tür, der zweite Mann war offenbar damit beschäftigt, das Zimmer oder das Haus von außen abzuschirmen.
    »Eine widerwärtige Geschichte!« sagte der Senator, nachdem er uns und sich selbst mit einem Drink und Zigaretten versorgt hatte. »Sie hat mir eher geschadet als genutzt. Ich hatte von der Presse und der Öffentlichkeit Verständnis, Anteilnahme und Mitgefühl erwartet. Statt dessen reagiert man mit Mißtrauen und skandalösen Vermutungen! Haben Sie den ›Herald‹ gelesen? Zwischen seinen Zeilen können Sie den Hinweis entdecken, ich könnte das Attentat lanciert haben, um mir ein bißchen zusätzliche Publicity zu verschaffen! Ist das nicht unerhört?«
    »Kannten Sie Herb Ryder?« fragte ich.
    »Wer kennt ihn nicht? Er war ein mächtiger Mann.«
    »Sie waren heute mittag bei seiner Frau«, stellte ich sachlich fest.
    McBride sah überrascht, aber keineswegs ertappt oder verärgert aus. »Ganz recht. Eine charmante Erscheinung. Ich wollte von ihr erfahren, was es mit dem Geld für eine Bewandtnis hat, aber sie konnte mir nichts darüber sagen. Sie lebt seit langem von ihrem Mann getrennt.« Er räusperte sich. »Das Wahlkomitee hatte mir nämlich mitgeteilt, daß der ermordete Ryder uns einhunderttausend Dollar zur Verfügung gestellt hat. Ich wollte herausfinden, was dahintersteckt.«
    »Der Name Ryder zieht sich wie ein roter Faden durch unsere bisherigen Ermittlungsarbeiten«, teilte ich dem Senator mit. »Die vergiftete Patricia Emerson behauptete, daß Ryder Sie töten wollte…«
    »Aber nun ist er selber tot!« nickte McBride mit einem Anflug von Sarkasmus. »Schließen Sie daraus, daß es mir eingefallen sein könnte, den Plänen dieses gefährlichen Gegners zuvorzukommen?«
    »Weshalb könnte er interessiert gewesen sein, Sie zu töten, Senator?« fragte ich kühl.
    McBride hob die Augenbrauen. »Ich weiß es nicht, G-man. Offen gestanden bezweifle ich' die Richtigkeit und die Zuverlässigkeit von Miß Emersons

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