Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
kriege dich schon noch, dachte Joe. Eines Tages kassiere ich von dir die Bucks, die mir zustehen! Joe machte kehrt und ging zur Tür.
    »Moment noch, Alter«, sagte Lasky. Peppermint-Joe blieb stehen. »Ja?«
    »Komm her, Alter!« Lasky machte eine einladende Handbewegung. »Wir möchten etwas mit dir besprechen. Ed hat einen Tip mitgebracht. Den größten, den wir je bekamen. Du weißt, was ich über Super-Coups denke. Ich pfeife auf sie - aber einmal im Leben möchte ich auch einen landen. Das hier ist die Gelegenheit dazu! Du wirst uns bei den Vorbereitungen helfen, Joe.«
    ***
    Eine halbe Stunde später wußten wir, wer sie war. Sie hieß Claire Baker und war von zwei Kugeln aus einer 45er Pistole erwischt worden. Tödlich. Lieutenant Harry Easton von der Mordkommission lieferte uns die ersten Details.
    Das Girl war in der Telefonzelle eines Lokals niedergeschossen worden. Die Zelle befand sich in einem schmalen Korridor, der vom Restaurant zu den Toiletten führte. Claire Baker war Dienstmädchen bei Vivian Dorsey, einer Schauspielerin, deren Oberweite wesentlich berühmter war als ihre künstlerischen Leistungen.
    Ich berichtete dem Lieutenant, was Claire Baker mir am Telefon gesagt hatte. »Klingt fantastisch«, meinte er. »Das Restaurant liegt in der 72nd Street, nur wenige Häuserblocks von Miß Bakers Arbeitsstelle entfernt. Ihr Verlobter arbeitet dort. Ein gewisser Lester Shure.«
    »Hat sie vor dem Anruf mit ihm gesprochen?«
    »Nein, er hatte gerade dienstfrei.«
    »Waren Sie schon bei Vivian Dorsey?«
    »Ich will jetzt los. Wenn ich etwas Interessantes erfahre, kriegen Sie postwendend Bescheid.«
    Phil hatte mitgehört. Sein Drehsessel knarrte, als er seine langen Beine auf dem Schreibtisch parkte. »Flugzeugraub gehört in unser Ressort - vorausgesetzt, daß Mr. High uns für den Fall grünes Licht gibt.«
    Ich griff nach dem Hörer und telefonierte mit Helen, Mr. Highs Sekretärin. »Hat der Chef £eit für uns?« fragte ich.
    »Immer«, meinte Helen fröhlich, »aber nicht im Augenblick. Er spricht gerade mit Washington. Ich rufe in ein paar Minuten zurück.«
    Phil legte nachdenklich seinen Kopf nach hinten. »Nur wenige Blocks von ihrer Arbeitsstelle entfernt!« rekapitulierte er. »Das heißt, daß sie das zur Debatte stehende Gespräch vermutlich im Apartment ihrer Chefin gehört hat. Dazu paßt auch, daß die Ermordete am Telefon eine Sie erwähnte…«
    »Hm«, machte ich. »Miß Baker sagte aber auch, daß diese Sie einen ängstlichen Eindruck gemacht habe, als der Fremde ins Zimmer trat…«
    »…woraus du folgerst, daß sie mit dem Eindringling nicht sonderlich gut gestanden haben kann«, ergänzte Phil und nahm seinen Kopf hoch. Er blickte mich an. »Dies wiederum läßt den Schluß zu, daß sie mit dem Burschen kaum kriminelle Geheimnisse ausgebrütet haben dürfte.« Ich schnappte mir den Telefonhörer und sprach mit dem Archiv. Wenige Minuten später wußte ich, daß weder Claire Baker noch ihre berühmte Chefin vorbestraft waren. Im Gegensatz dazu hatte Lester Shure, der Verlobte der Ermordeten, schon 27 Monate seines Lebens hinter Gittern verbracht. Sein Vorstrafenregister war von imponierender Länge. Warenhausdiebstähle und Autoberaubungen hatten ihn am häufigsten mit dem Gesetz in Konflikt kommen lassen. Seine letzte Strafe lag drei Jahre zurück.
    Ich legte auf. Dann rief Helen an. »Mr. High erwartet Sie, meine Herren.« Phil schwang seine Beine vom Schreibtisch. »Es muß für Mr. High doch ein herrliches Gefühl sein, mit so begabten Leuten zusammen arbeiten zu können!« meinte er und stand auf. Er betrachtete mich mit gespieltem Kummer. »Natürlich weiß er, daß es an dir noch einiges zu feilen gibt, aber ihm ist auch bekannt, daß du bei mir in den besten Händen bist.«
    »Darüber lache ich nach Dienstschluß«, erklärte ich. »Ich bin so gern am Feierabend ein wenig lustig!«
    ***
    9.10 Uhr abends.
    Der Schrei der Frau war grell, hysterisch und angstgepeitscht. Ich klingelte. Phil stand neben mir, gebückt und mit geballten Fäusten. Sein Atem war flach und rasch. In Vivian Dorseys Wohnung war es jetzt still. Das gefiel mir ebensowenig. Ich klingelte zum zweitenmal.
    Dann kam der zweite Schrei. Er war kürzer und weniger laut, und er brach jäh ab, als würde er mit Gewalt unterdrückt. Es folgte ein dumpfer Laut.
    Ich blickte Phil an. Im nächsten Moment warfen wir uns mit den Schultern gegen die Tür. Wir besaßen Erfahrung darin. Schon beim dritten Versuch

Weitere Kostenlose Bücher