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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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tut nichts zur Sache«, meinte sie. »Ich - ich möchte ihn nicht nennen. Ich habe Angst. Wenn es herauskommt, daß ich…« Sie unterbrach sich. Dem kratzenden Geräusch in der Leitung war zu entnehmen, daß sie aus einer Telefonzelle sprach.
    »Hallo, sind Sie noch dran?« fragte ich laut. Die Stimme der Anruferin klang wie gehetzt. »Ich habe das komische Gefühl, daß er mir gefolgt ist. Aber ich kann ihn nicht sehen.«
    »Wen?« fragte ich. »Wie heißt er, und was will er?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht. Ich weiß aber, daß er ein Gangster ist.«
    Phil zog eine Grimasse. Er schien von dem Anruf nicht viel zu halten.
    »Ich habe ihm die Tür geöffnet«, erklärte das Mädchen ohne rechten Zusammenhang. »Er stieß mich einfach zur Seite und rannte schnurstracks in das Wohnzimmer! Ich habe genau gesehen, wie ängstlich sie auf einmal war! Rumms! Im nächsten Moment knallte er mir die Tür vor der Nase zu. Ich dachte, er tut ihr etwas an, deshalb habe ich gelauscht.« Wieder eine kurze, ängstliche Pause.
    »Schon gut«, drängte ich. »Was haben Sie gehört?«
    »Den ganzen Plan! Wenn sie ihn ausführen, wird ein ganzes Flugzeug geraubt… Eine Maschine voller Menschen!«
    »Warum haben Sie ausgerechnet mich verlangt?« fragte ich dazwischen.
    »Den Namen habe ich behalten«, erklärte sie. »Irgendwie. Er muß mal in der Zeitung gestanden haben, im Zusammenhang mit irgendeiner Mordsache.«
    Ich unterbrach sie zum zweitenmal. »Schon gut, das genügt. Nennen Sie mir Einzelheiten des Plans, den Sie aufgeschnappt haben!«
    »Ja, gut! Geben Sie acht! Sobald der…« Ich hörte das jähe Erschrecken in ihrer Stimme. Dann kam ihr lautes Schreien. »Hilfe!« rief sie. »Hilfe!«
    Es erfolgte ein dumpfes »Plopp«. Gleich zweimal hintereinander. Ich merkte, daß die Innenflächen meiner Hand feucht geworden waren. Ich blickte Phil an. Die Kerben um seinen Mund wirkten auf einmal dunkel und hart. »Hallo!« schrie ich. »Hallo!« Ich brüllte ins Leere.
    ***
    Peppermint-Joe schob sich ausnahmsweise einen Fruchtdrops zwischen die Zähne. Pfefferminz lutschte er nur, wenn es für ihn nichts Wichtiges zu tun gab. Jetzt mußte er sich um den Job kümmern. Er rieb sich das Kinn und behielt den Seitenausgang von Harpers Supermarket scharf im Auge.
    Es war halb sechs. In Harpers Store wurde um fünf Uhr Kasse gemacht. Was danach eingenommen wurde, blieb als Wechselgeld im Laden. Die übrige Tageseinnahme wurde nach der Abrechnung zur Bank geschafft. Der Geldtransport bestand normalerweise aus vier Leuten. Heute, am Montag, waren es nur drei. Montags lagen die Umsätze weit unter dem Wochendurchschnitt, etwa bei 30 000, wie Guy Lasky schätzte. Lasky war Peppermint-Joes Boß.
    Peppermint-Joe, der mit richtigem Namen Joe Turner hieß, grinste matt. Der Boß war ein Fuchs. Er hatte eine Begabung dafür, seine Gegner an ihrer schwächsten Stelle zu verletzten. An jedem anderen Tag der Woche wäre bei Harpers zwar das Doppelte zu holen gewesen - aber auch mit doppeltem Risiko. Guy Lasky war für Sicherheit.
    Peppermint-Joe straffte sich. Da kamen sie schon. Andy Hailey ging voran, sehr aufrecht, wie ein Soldat. In seiner rechten Hand trug er den schwarzen Geldkoffer, der mit einem Stahldraht an seinem Gelenk befestigt war. Kurz hinter ihm schritt Burt Kinsley, ein bulliger, breitschultriger Bursche, dem man den Excop ansah. Er hatte eine Hand in seiner ausgebeulten Jackettasche stecken. Es war zu sehen, daß er eine Pistole in seiner Pranke hielt.
    Der dritte Mann, der Fahrer des Transportwagens, wartete an der hinteren Tür des Fahrzeuges. Normalerweise saß ein vierter Mann im Inneren des Transportfahrzeuges. Ein Mann mit einer Maschinenpistole. Aber heute, am Montag, wurde die Tür von dem Fahrer geöffnet. Der Fahrer war unbewaffnet.
    Hinter einem parkenden Wagen sprang ein Mann hervor. Im Laufen zerrte er das um seinen Hals geschlungene Seidentuch hoch. Im nächsten Moment diente es ihm schon als Maske. Als er Kinsly erreichte, rammte er ihm einen Revolver in den Rücken. Kinsley zuckte zusammen und blieb stehen, leicht geduckt, als müßte er überlegen, was jetzt zu tun war.
    Peppermint-Joe stieß sich ab. Er eilte quer über die Straße. Gleichzeitig sprintete ein dritter Mann heran. Der Mann mit dem Geldkoffer stoppte. Mit seiner Linken riß er eine Pistole aus der Schulterhalfter. Er kam nicht mehr dazu abzudrücken.
    Eine Kugel traf ihn.
    Der Schuß scheuchte die wenigen Passanten auf, die die schmale Seitenstraße

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