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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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und schickte ihm Keaton, den er inzwischen für sich arbeiten läßt. Und schon wendet sich das Blättchen. Herold sitzt am längeren Hebel. Mich verblüfft nur, wie schnell er hier aufgetaucht ist.«
    »Wo wohnt er?«
    »In Atlanta.«
    »Das war bequem zu schaffen. Außerdem scheint er oft hier zu sein. Denn seine Jacht liegt im Hafen.«
    »Und was machen wir nun?« überlegte Phil laut.
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen und fuhr mir mit dem Finger zwischen Hals und Kragen. »Wenn wir alle schnappen wollen, müssen wir warten.«
    »Du meinst, bis sich das gesamte Gelichter auf der Jacht versammelt hat?«
    »Genau.«
    »Und wenn Ellwanger nicht spurt, wenn er die beiden Herolds draußen auf dem Meer umbringt und dann versucht, seine Tochter zu befreien?«
    »Das glaube ich nicht. Er muß damit rechnen, daß der alte Herold Sicherungen für sich eingebaut hat. Er muß damit rechnen, daß Gloria getötet wird, sobald dem Alten — oder seinem Sohn — etwas passiert.«
    »Trotzdem — die Einladung auf die Jacht riecht verdammt nach einer Falle. Und daß Ellwanger kein Idiot ist, wissen wir.«
    »Er wird vorsichtig sein. Daß er schon auf der Treppe gebraten werden soll, ahnt er ja nicht.«
    »Hm. Und wenn das U-Boot doch innerhalb der Dreimeilenzone liegt…«
    »… dann hätten wir das Recht, es aufzubringen«, meinte Phil.
    »Es würde uns nichts nützen«, sagte ich, »in seinem U-Boot sitzt er sicher. Er taucht und verschwindet, und wir haben das Nachsehen. Kriegsschiffe sind nicht in der Nähe. Also ist er uns überlegen, solange er in seinem U-Boot bleibt.«
    »Okay! Und was schlägst du vor?«
    »Wir gehen zur Jacht und warten, bis die beiden Herolds verschwinden. Sie werden bald aufbrechen, denn es ist eine ganze Ecke bis Boca Grande. Wenn sie weg sind, knöpfen wir uns Keaton vor. Dann erwarten wir die anderen.«
    ***
    Wir hockten hinter einem Kistenstapel, der intensiv nach Apfelsinen roch. Vor mir war ein Spalt. Durch ihn konnte ich die Jacht beobachten. Phil kauerte neben mir. Er schob sich ein frisches Kaugummi zwischen die Zähne. Auch ich malmte auf einem kleinen Klumpen herum, der schon lange nicht mehr nach Pfefferminz schmeckte. Rauchen konnten wir in unserem Versteck nicht. Um den Beschäftigungsdrang zu stillen, behalfen wir uns mit Kaugummi.
    Es war 22.12 Uhr, als ich die beiden Gestalten sah. Vater und Sohn gingen übers Deck, stiegen an Land, kamen ein Stück in unsere Richtung und kletterten dann eine Steintreppe am Kai hinab. Vor einer kleinen Plattform schaukelte ein viersitziges Schnellboot im tiefen Wasser. Die Windschutzscheibe blinkte im Sternenlicht. Eine helle Persenning war über die Sitze gestreift.
    Wir machten uns klein hinter dem Kistenstapel, den ein Obsthändler mitten auf dem Kai abgeladen hatte. Ich beobachtete die beiden. Der Alte wartete. Sein Sohn machte sich am Boot zu schaffen. Jetzt waren die Sitze frei. Der Altp trug immer noch seinen hellen Anzug, dem das Spritzwasser nicht bekommen würde. James hatte sich einen halblangen Wettermantel übergezogen.
    Jetzt setzten sich die beiden. Sie ließen den Motor an. Für einen Moment jubelte er auf. Dann erstarb das Geräusch., Laut hatte es die Stille zerrissen. Noch einmal wurde die offenbar sehr starke Maschine gezündet. Dann bewegte sich der Kahn. James bediente ihn. Der schnittige Flitzer nahm die Nase nach vorn und preschte mit hartem Dröhnen, eine weiße Gischtspur hinter sich, zum Hafen hinaus.
    »Mindestens hundert PS«, sagte Phil. »Ein schönes Boot. Hoffentlich kommt es zurück.«
    »Aber hoffentlich nicht zu schnell«, erwiderte ich.
    Wir richteten uns auf. Ich war so lange in der Kniebeuge geblieben, daß meine Oberschenkelmuskeln schmerzten. Ich schlenkerte die Beine aus. Der 38er saß locker in seiner Halfter. Wir gingen zur Jacht.
    Der Mond war von Dunstwolken umgeben. Er hing weit draußen über dem Golf. Wir gingen leise. Ich huschte als erster über den Steg. Hoffentlich war Keaton nicht auf die Idee gekommen, die Stromfalle einzuschalten.
    Wir gelangten unbemerkt auf die Jacht. Niemand sah uns. Ich schlich zu dem ovalen Fenster, hinter dem grelles Licht brannte. Wieder rutschte ich auf den Knien heran.
    Keaton saß noch auf dem gleichen Platz. Die Whiskyflasche war leer. Der Mann hatte den Kopf in die Hände gestützt und starrte die Tischplatte an. Er wirkte müde. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten.
    Mein Blick wanderte zu dem kleinen Kasten an der Wand. Die Klappe war geschlossen. Hatte

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