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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich hörte das quirlige Lachen einer Frau und einen Mann, der dauernd »Cheerio« brüllte.
    In der Parkreihe war noch eine Menge Platz, und ich stellte meinen Ford neben einen Chrysler.
    Dann stieg ich aus und huschte über die im Sternenlicht flirrende Straße. Als ich den harten grauen Beton des Kais unter den Sohlen hatte, ging ich langsamer. Der Seekreuzer lag zum Greifen nahe. Es war ein mächtiger Brocken mit Kajütenaufbauten und einem Niedergang. An Deck war niemand zu sehen.
    Ich war mir nicht darüber im klaren, was ich eigentlich erwartete. Aber ich zögerte nicht. Ein kurzer Laufsteg führte vom Kai zum Schiff. Die Bohle federte. Unter mir schwappte dunkles Wasser. Eine laue Brise strich über mein Gesicht. Dann stand ich auf der Jacht. Ich spürte das sanfte Taumeln des Rumpfes. Die Ankerkette klirrte leise. Holz knarrte. Es roch nach Farbe, Teer, Segeltuch und Holz, auf das die Sonne gebrannt hat.
    Lautlos huschte ich zu den Aufbauten. Ich kam an der Schwingtür des Niederganges vorbei. Durch die Ritzen schimmerte Licht. Gedämpfte Stimmen klangen herauf. Aber ich schlich weiter. Dann erreichte ich ein großes Kajütenfenster. Helles Licht fiel in die Nacht. Ich kniete, denn das Fenster — es war oval und hatte die fünffache Größe eines Bullauges — lag so niedrig, daß ich nur kniend ungesehen blieb. Langsam rutschte ich vor. Jetzt hatte ich den Rand erreicht. Ich schob das linke Auge an der mit Gummi abgedichteten Einfassung vorbei. Kein Vorhang, keine Gardine verwehrte die Sicht. Ich konnte den ganzen Raum überblicken. Es war eine luxuriös eingerichtete Kabine. Ich sah holzgetäfelte Wände, am Boden verschraubte Möbel aus hellem Teak, rote und schwarze Lederpolster, eine Wandbar, deren Bestückung keinen Wunsch offen ließ, und drei Männer. Sie saßen am Tisch. Es waren Roswell Herold, sein Sohn James und Charles Keaton.
    Ich war nicht überrascht. Eine ähnliche Versammlung hatte ich erwartet.
    Auf dem Tisch standen Gläser, eine Flasche Black Label, ein Soda-Siphon und ein Behälter mit Eis. Die beiden Herolds saßen mit dem Rücken zu mir. Keaton hockte ihnen gegenüber. Sein Gesicht war gedunsen. In den kleinen Augen sprühten eisige Lichter. Sein Kopf war gesenkt. Als er ihn jetzt hob, blickte er fast in meine Richtung. Aber ich linste nur mit einem Auge an der Wand vorbei, und er konnte mich nicht sehen.
    Neben dem Fenster war ein Ventilator. Jetzt stand er still. Durch die Öffnung konnte ich die Stimmen so deutlich vernehmen, als stände ich im Raum.
    »Sie wollen wissen, Keaton«, sagte der alte Herold in diesem Moment, »was dahintersteckt? Das kann ich Ihnen schnell erklären. Bis vor kurzem habe ich mit Ellwanger zusammengearbeitet. Jetzt sind dem Kerl die Felle weggeschwommen. Zwar hat er Claar, aber von dem ursprünglichen Ziel ist er weit entfernt. Deshalb will er die Kurve kratzen und nach Südamerika verduften. Wie immer kriegt er den Hals nicht voll. Und diesmal versucht er es mit Erpressung. Dieses Schwein will mich erpressen. Er fordert eine Million. Andernfalls klärt er das Verteidigungsministerium darüber auf, was ich so gelegentlich treibe.«
    Keaton grinste. »Jetzt haben Sie ja seine Tochter. Sie können die Bedingungen stellen.«
    Herold nickte. »Ich verlange, daß er mir Claar bringt. Sobald ich den Spezialisten habe, legen wir Ellwanger um und natürlich auch diesen gelbäugigen Burschen, der immer bei ihm hockt.« Er wandte sich an seinen Sohn. »Um Gloria tut es mir leid, mein Junge. Du hättest dich gern mit ihr abgegeben. Aber sie hält eisern zu ihrem Vater, und sie weiß zuviel. Wenn sie am Leben bleibt, haut sie uns in die Pfanne.« James winkte ab. »Spielt keine Rolle, Vater, Mädchen gibt’s genug.«
    Keaton öffnete den Mund. »Was wollen Sie mit Claar?«
    »Ihn stumm machen«, antwortete der alte Herold, »was sonst. Er weiß, was ich spiele. Und ich habe es endgültig satt, mich von irgendeinem Schweinehund erpressen zu lassen.«
    Keaton sagte: »Wenn diese Arbeit vorbei ist, dann soll ich wohl auch über die Klinge springen.«
    »Unsinn. Sie, Keaton, kommen zu mir. Ich habe eine Stellung für Sie. Als Chauffeur und Leibwächter. Tausend Dollar im Monat und alles frei. Okay?«
    Die Muskeln im Gesicht des Guerilla-Kämpfers arbeiteten. Dann nickte er. »Okay. Und bei mir können Sie sicher sein, daß ich Ihnen nicht in den Rücken falle. Wann treffen Sie Ellwanger?«
    »Um Mitternacht. Oben vor Boca Grande. Natürlich außerhalb der

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