Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
fest.
    Ich setzte mich wieder gerade hin, dachte einen Augenblick nach und schüttelte den Kopf.
    »No«, erwiderte ich. »Ich glaube nicht, daß ich hier verschwinden werde. Ganz im Gegenteil. Jetzt gefällt es mir hier erst richtig.«
    Er ballte seine rechte Pranke zur Faust. Ich rammte ihm die Stirn in den Bauch, bevor er zuschlagen konnte. Er taumelte ein paar Schritte zurück und machte mir Platz, so daß ich endlich vom Bett aufstehen konnte. Aber da war auch schon der Mex heran und ließ mich in die Mündung seines Revolvers blicken. Ich grinste säuerlich und blieb mit hängenden Armen stehen.
    Unterdessen war der Goliath wieder herangewalzt.
    »Dreh dich um, Cotton!« knurrte er.
    Der Mex unterstrich diesen Befehl, indem er mit dem Revolverlauf wedelte. Ich kam der Aufforderung nach, obgleich ich genau wußte, was kommen würde. Der Mex packte von hinten meinen linken Arm, der Schiefmäulige meinen rechten. Dann schwenkten sie mich herum und hielten mich dem Riesen als lebenden Punchingball hin. Der Kerl holte aus. Ich schloß die Augen und versuchte mir einzureden, daß es gar nicht so schlimm werden würde.
    Der erste Schlag schien in meiner Magengegend zu explodieren. Es war, als ob einem jemand eine glühende Eisenfaust in die Eingeweide trieb. Der brüllende Schmerz überrannte alle meine Vorsätze. Ich versuchte, mich zu befreien. Aber sie hielten fest, und sie hatten zwei Arme für je einen von mir. Ich hatte die Augen wieder aufgerissen und sah den zweiten Schlag kommen. Er traf mich am rechten Unterkiefer. Meine Lippe platzte auf, und ich spürte den salzigen Geschmack meines Blutes.
    Der Goliath rieb sich über seine Knöchel.
    »Du wirst morgen früh abhauen«, sagte er betont; »Du wirst hier verschwinden — oder das von jetzt wird nur ein lächerliches Vorspiel sein gegen das, was du dir einfängst, wenn du morgen früh nach zehn Uhr noch hier bist.«
    Ich erwiderte etwas, das man besser nicht aufschreibt. Er verzog das Gesicht in einer Art Vorfreude und holte wieder aus.
    Bis zum vierzehnten Schlag konnte ich mitzählen. Dann spielte mein geschundenes Gehirn nicht mehr mit, und alles versank in einer roten Woge glutheißer Schmerzen.
    ***
    Hank Brewer blickte über den zweibahnigen Highway hinüber zu der Tankstelle, die auf der südlichen Seite lag. Dort herrschte ganz schöner Betrieb, während es bei ihm auf der nördlichen Seite im Augenblick völlig ruhig war.
    Brewer zündete sich eine Zigarette an und ließ sich in den Drehstuhl hinter dem kleinen Stahlrohrschreibtisch fallen, der in der Glaskabine der Tankstelle stand. Er hatte erst ein paar Züge gemacht, als er durch die offenstehende Tür näherkommende Schritte hörte. Er hob den Kopf.
    Gal Morton erschien draußen bei den Zapfsäulen. Der kleine Mann mit dem wohlgerundeten Bäuchlein trug wie üblich einen seiner maßgeschneiderten einreihigen Anzüge. Diesmal war es ein leichter aus hellgrauem Material, das im Widerschein der Neonlampe wie Seide glänzte.
    »Hallo, Brewer!« rief er leutselig, als er hereinkam. »Mal ein ruhiger Augenblick?«
    Der Tankwart stand auf und nickte:
    »Ja, Mr. Morton. Gott sei Dank. Heute war ein toller Betrieb. Ich glaube, wir haben eine neue Rekordeinnahme.«
    »Schön, schön«, meinte Morton und begab sich an Brewers Stelle hinter den niedrigen Schreibtisch. Aus der mittleren Schublade zog er eine Blechkassette mit den Tageseinnahmen heraus. Der Deckel stand halb in die Höhe, der Einsatz mit dem Kleingeld war herausgenommen, und dennoch vermochte die Kassette die Geldscheine kaum aufzunehmen, die in sie hineingepreßt waren.
    »Es geht mich ja nichts an, Mr. Morton«, sagte Brewer, »aber meiner Meinung nach sollten wir uns eine größere Kassette zulegen. Sie sehen ja selbst, daß eine Tageseinnahme von uns kaum hineinpaßt.«
    »Zweifellos richtig, mein Lieber«, bestätigte Morton, während er sich in den Drehstuhl fallen ließ. »Aber wir gehören zum Hotel, und das ist ein straff organisierter Laden. Alle Bestellungen aus allen Abteilungen des Hauses laufen zentral bei der Einkaufsabteilung zusammen, und sie bestellt nur einmal im Monat. Mit einer größeren Kassette werden wir also wohl oder übel bis zum nächsten Liefertermin warten müssen. Solange müssen wir uns eben behelfen.«
    »Natürlich, Mr. Morton«, sagte Brewer und trat seine Zigarette aus. »Ich muß ’raus — Kundschaft.«
    Von der östlichen Zufahrt her war ein Scheinwerfer eingebogen und schwebte lautlos heran. Hank

Weitere Kostenlose Bücher