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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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genau eine Handbreit aus der Schußrichtung. Mit voller Wucht schlug seine Faust gegen die Wand. Er brüllte vor Schmerzen.
    Ich wartete schweigend, bis er sich erholt hatte. Mit blutunterlaufenen Augen walzte er wieder heran.
    »Bleib stehen, du Hund!« schrie er mit einer Stimme, die sich überschlug.
    Ich tat ihm den Gefallen. Und als er ausholte, ließ ich mich fallen. Über mir krachte etwas, der Riese schrie wie am Spieß, und als ich hochblickte, sah ich seine von zahllosen Glassplittern zerschnittene Faust, von der Blut herabtröpfelte. Er hatte das mächtige Fenster zerschlagen. Diesmal freilich mit der bloßen Faust. Anders als in jenem Augenblick, da sie einen gekauften Komplicen auf die tödliche Reise schickten.
    Der Goliath wimmerte und sank in sich zusammen, Tränen aus einem Gemisch von Wut, Verzweiflung und Ohnmacht im Gesicht. Ich rang ebenfalls um Atem, aber ich war zufrieden. Ich wußte, daß ich es länger als er ausgehalten hätte.
    Schiefmaul leistete keinen Widerstand, als Phil ihn durchsuchte. Wortlos reichte mir mein Freund ein Schnappmesser, das er dem Kerl aus der Tasche gefischt hätte. Ich besah es genauer. In den Ecken zwischen Klinge und Heft gab es kleine dunkle Flecken. Ich wußte, was es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war: Blut von Andersons Enkeltochter. Und wenn es noch so kleine Spuren waren — unserem Labor würden sie genügen.
    Wir brachten die Kerle hinab ins Erdgeschoß. Hortensen hatte ebenso schnell geschaltet wie wir. Seine Männer hatten die anderen vier Tankstellenräuber bereits eingesammelt. Genau wie die Blonde und ihr Kumpan hatten auch die anderen vier sich frech im Hotel eingemietet, weil sie sich sagten, daß sie dort bestimmt nicht gesucht würden. Der von ihnen für die Überfälle gestohlene Mercury Cougar wurde später auf dem nächsten Parkplatz gefunden, wo die Gangster in ihren eigenen Wagen umgestiegen und zum Hotel zurückgefahren waren.
    »Jetzt brauchen wir nur noch unseren lieben Morton abzuholen«, sagte Phil. »Der Mann, der hier den Chef für das Tankstellengeschäft spielte, und der in Wahrheit zum Syndikat gehört.«
    »Woher weißt du das?« fragte ich überrascht.
    »Dein Goliath wußte, daß ich mir die Kennzeichen der Wagen einprägte. Das konnte aber nur Zeery wissen, denn dem hatte ich am Telefon die Nummern des Ford Galaxie gesagt. Niemand sonst wußte davon. Mr. Morton saß zwar neben mir, aber er war bewußtlos.«
    »Aha«, sagte ich. »So bewußtlos, daß er dich belauschen konnte.«
    »Eben«, sagte Phil.
    Da machten wir uns eben auf die Strümpfe, um den letzten Kerl auch noch einzusammeln. Als ich eine halbe Stunde später endlich dazukam, das angeblich aus Texas stammende ältere Schauspielerehepaar aufzusuchen, da stand uns allerdings erst noch die letzte Überraschung bevor.
    Der Riese war bei ihnen gewesen und hatte ihnen einen Koffer gebracht. Für weitere zweihundert Dollar sollten sie um punkt vier Uhr früh mit dem Koffer in der Halle erscheinen, um ihre Rechnung bitten und den Koffer stehen-' lassen. Mißtrauisch beförderten wir das Ding hinaus und in das Weizenfeld, weit genug vom Hotel entfernt. Dort machte sich einer von Hortensens Leuten, der etwas davon verstand, über den Koffer her. Als er wieder aus dem Feld auftauchte, schwitzte er ein bißchen.
    »Mann, o Mann«, sagte er. »Napalmbomben und Nitro zur Zündung. Eingestellt auf vier Uhr früh. Die Alten wären mit in die Luft geflogen, wenn sie sich an den Zeitplan gehalten hätten.«
    Freilich war es damit noch nicht getan. Die Blonde gestand ihre Beziehungen zu einem der New Yorker Syndikatsbosse, dem sie mit ihrer Beteiligung hatte imponieren wollen. Und sie gestand noch etwas anderes, was die vielen leeren Koffer der Gangster erklärte: Im ganzen Haus waren kleine und größere Höllenmaschinen versteckt, die der Brand nach der Explosion in der Halle, der um vier erwartet wurde, zur Detonation hätte bringen sollen.
    Wir hatten eine idiotische Arbeit vor uns: Wir mußten ein ganzes Hotel von elfhundert Gästezimmern durchsuchen. Aber als G-man kann man sich nun einmal seine Arbeit nicht wählen.
    Sikorski arbeitet heute wieder an seiner Tankstelle. Ja: seiner. Anderson hat sie ihm auf Lebenszeit verpachtet. Die jährliche Pacht beträgt neunundneunzig Cent.
    ENDE

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