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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderer Lebensstil. Er brauchte Zeit für alles, was er tat. Und selbst wenn er einen beschädigten Wagen betrachtete, geschah das auf eine geruhsame, fast bedächtige Art. Er umrundete das Wrack einmal langsamen Schrittes. Hätte er, wie wohl jeder echte Amerikaner an seiner Stelle, auf dem Wege zu seinem Arbeitsplatz nur einen flüchtigen Blick auf das Unfallfahrzeug geworfen, so wäre ihm vielleicht nicht aufgefallen, was er plötzlich hörte, als er vorn bei der offenstehenden und völlig verbogenen Fahrertür angekommen war: Er hörte ein leises Ticken.
    Sikorski brauchte eine Weile, bis sich seine Augen an das düstere Zwitelicht gewöhnt hatten. In der ganzen Zeit aber hörte er deutlich das feine, metallisch scharfe Ticken.
    Dann sah er das Paket auf dem Bpden hinter dem Fahrersitz. Sikorski zögerte einen Augenblick. An diesem Fahrzeug war noch nicht mit der Arbeit begonnen worden, das sah man auf den ersten Blick. Sonst hätten die Mechaniker wohl auch schon dieses mysteriöse Paket gefunden. Sikorski riß ein Streichholz an und leuchtete hinter den Fahrersitz. Ein aufgerissener Karton war mit durchsichtiger Klebefolie wieder geschlossen worden. Auf dem Deckel stand in Großbuchstaben die Reklame einer bekannten Seifenfirma. Aber es gibt keine Seife, die tickt.
    Sikorski hatte in seiner Heimat einen Krieg, eine Revolution und einen Aufstand erlebt. Als er den zugeklebten Karton sah, aus dem das Ticken drang, dachte er an eine Aktentasche, in der es ähnlich getickt hatte und die er in einer eiskalten Winternacht im Stahlgestänge einer Eisenbahnbrücke festgeschnürt hatte. Dreißig Minuten später war die Brücke in die Luft geflogen.
    Ihm trat kalter Schweiß auf die Stirn. Er blies das Streichholz aus und schob sich rückwärts aus dem Wagen, ängstlich darauf bedacht, keine spürbare Erschütterung zu verursachen. Der Himmel mochte wissen, wie lange dieser verdammte Karton schon im Wagen lag, und nur der Himmel und ein paar wenige Leute konnten wissen, wann das Ticken im Karton verstummen mußte, um in einem Explosionskrach seinen abschließenden Höhepunkt zu finden.
    Sikorski ließ das abgebrannte Streichholz fallen, drehte sich um und hastete auf die große, zweiflügelige Metalltür zu, in der es eine kleinere Tür für den Personendurchgang gab. Er stieß sie auf und stand draußen in der klaren, lauen Nachtluft, kaum zwanzig Yard entfernt von der Tankstelle auf der Nordseite des Highways. Obgleich er es eben noch eilig hatte, blieb er verdutzt stehen. Die Reklamebeleuchtung war ausgeschaltet. Die Glaskabine, die Zapfsäulen und selbst die ganze, lange Zu- und Abfahrt von der Tankstelle lagen im Dunkeln. Seit es das Hotel mit seinen beiden Tankstellen gab, war das noch nie der Fall gewesen. Nur die rote Notbeleuchtung in der Glaskabine brannte. Und im schwachen Schein dieses kümmerlichen Lämpchens konnte Sikorski gerade noch erkennen, daß die Tür zur Glaskabine weit offenstand.
    »Verflucht und zugenäht«, fuhr es ihm über die Lippen.
    Er lief hinüber. Vom roten Licht gespenstisch düster angestrahlt, hockte Gal Morton zusammerigesunken in dem Drehstuhl hinter dem Schreibtisch. Hank Brewer lag verkrümmt auf den Fliesen des Fußbodens. Sikorski schob sich an ihnen vorbei zur Rückwand des Büros. Mit fahrigen Bewegungen tastete er den Wändkasten mit den Sicherungen und den Schalthebeln ab. Die Tür war abgeschlossen, aber der Schlüssel fehlte.
    Sikorski riß mit den Fingerspitzen an der Türkante. Es war vergebliche Mühe. Keuchend probierte er es noch einmal. Schweiß lief ihm an der Nasenwurzel herab und in die inneren Augenwinkel. Sikorski fluchte in seiner Muttersprache.
    Im dämmerigen roten Licht der Notbeleuchtung stieg er über Brewer hinweg und zerrte an der Schiebetür unter der vorderen Glaswand der Kabine. Dort lagen für den Verkauf bestimmte Werkzeugtaschen. Sikorski zerrte eine heraus, riß mit fliegenden Fingern den Verschlußriemen auf und suchte etwas Passendes. Ein Stemmeisen gab es nicht. Wohl aber zwei Schraubenzieher unterschiedlicher Größe. Er nahm alle beide.
    Schnell atmend trieb er die flachen Metallspitzen in den Türspalt und hebelte. Holz knirschte. Ein Splitter brach aus der Tür, aber das Schloß hielt noch immer. Sikorski probierte es ein Stückchen tiefer erneut. Er drückte mit aller Wucht. Die Tür flog auf und knallte ihm gegen die Stirn.
    »Verdammt noch einmal!« rief er wütend, ließ die Schraubenzieher fallen und griff sich unwillkürlich an den

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