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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Striptease-Tänzerin.
    Lazaro zeigte ein joviales Lächeln, während der Albino mit gefurchter Stirn meine forsche Haltung zu deuten versuchte. Ginger Rosko und Sandra Thorn standen am Flügel und blätterten tuschelnd in einem flachen Bündel Notenblätter.
    »Ich freue mjch, daß Sie doch noch zu erreichen waren, Shibell«, lächelte Capucine. Dafür, daß ihm die Pläne zum Teufel gegangen waren, hatte er noch ein beachtliches Quantum an Humor, sagte ich mir.
    »Ohne Geld werden Sie mich' so schnell nicht los!« grinste ich. »Das hatte ich Ihnen doch versprochen, oder?«
    »Geld?« fragte Capucine verwundert. Er warf dem Albino einen verständlichen Blick zu. »Verstehen Sie das, Yama?«
    Der Liliputaner zuckte schweigend die Schultern.
    Lazaros Blick, der lächelnd und wohlwollend auf mich ruhte, trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Ich sah ihn plötzlich in einem ganz anderen Licht als bisher. Der distinguierte Geschäftsmann in ihm war verblaßt. Vor mir saß der kalte, berechnende Geschäftemacher. Der skrupellose Verbrecher, dessen Referenzen Mord, dessen Metier Geld war.
    »Geld?« heuchelte er Erstaunen. »Sind Sie denn nicht mehr an den Plänen interessiert, Shibell?«
    Für die Länge eines Herzschlags stockte mir der Atem, dann hatte ich mich wieder in der Hand.
    »Geld oder Pläne!« sagte ich daher ohne das geringste Zeichen von Erregung.
    Lazaro starrte mich einen Moment verblüfft an. Er verzog die Mundwinkel. »Sie sind also der Annahme, daß sich die Pläne noch in meiner Hand befinden?«
    »Wenn Sie sie mir anbieten, werden sie es doch wohl sein?« fragte ich eisig. »Wahrscheinlich haben Sie sie aus dem Safe geholt, bevor ein Idiot versuchte, den Tresor zu knacken.« , »Genau so war es, Shibell!« antwortete Capucine händereibend. »Hancover war so unvorsichtig, seine dreckigen Pfoten an den Safe zu legen. Nach meinen Informationen war es der letzte Einbruchsversuch, den unser Freund beging.« Der Triumph in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Kommen Sie zum Geschäft, Capucine!« sagte ich angeekelt.
    »Aber gewiß, Mr. Shibell! Der Tod unseres Freundes wird unsere Geschäfte nicht beeinträchtigen.«
    »Reden Sie nicht so geschwollen daher! Kommen Sie endlich zur Sache!« sagte ich rauh.
    Lazaros Blick verschwand hinter den gesenkten Lidern. Seine Nasenflügel bebten. Er hatte sich unwahrscheinlich in der Gewalt.
    »Ich muß Ihre Wünsche respektieren, Shibell. Kommen wir also zur Sache: Ich bin bereit, Ihnen die Pläne zu übergeben. Hier und jetzt!« In Lazaros Augen schien ein Funke zu explodieren. »Haben Sie das Geld bei sich, oder wie wollen Sie den Handel abschließen?«
    »Geld?« fragte ich konsterniert.
    »Ja, Geld!« sagte Lazaro sanft. »Ihnen scheint entgangen zu sein, daß die halbe Million nur eine Anzahlung ist. Waren Sie denn nicht ausreichend unterrichtet, Shibell?« Aus seinen Worten klang jetzt offener Hohn.
    Das war es also, worüber ich gestolpert war. Die Erkenntnis stand plötzlich wie ein Schreckgespenst hinter mir.
    Sie sahen mich aus kalten, grausamen Augen an. Ginger Rosko und Miß Thorn unterbrachen ihre Tätigkeit und starrten ungläubig auf die veränderte Szene.
    Das Geld, hämmerte es in meinen Schläfen. Das hatte Shibell Colonel Bradley also verschwiegen. Während wir angenommen hatten, die Pläne wären bereits .durch die fünfhunderttausend Dollar bezahlt, hoffte Capucine auf den Rest der vereinbarten Summe, die mir nicht einmal bekannt war. Shibell hatte Colonel Bradley also fürchterlich aufs Kreuz gelegt, und mir wurde im Augenblick eine höllisch heiße Suppe serviert, die auszulöffeln sich selbst der Teufel gefürchtet hätte.
    »Ich muß selbstverständlich auf unsere Vereinbarung bestehen, Shibell«, brachte sich Capucine in Erinnerung.
    Meine Gedanken überschlugen sich während der schrecklichen Sekunden einer entsetzlichen Pause.
    »Können Sie nicht zahlen?« schaltete sich plötzlich der Albino mit boshaftem Ton ein.
    »Das Geld! Es ist im Hotel!« erwiderte ich stockend und nach Fassung ringend.
    Geraghty schüttelte mißbilligend den Kopf. »Dort haben wir schon nachgesehen, mein Freund!« Der Gangster machte eine bedauerliche Geste. »Man sollte glauben, Sie hätten sich mit dem Gedanken getragen, uns aufs Kreuz zu legen, Mister. Wollten Sie sich das Geld unter den Nagel reißen, oder ist Ihnen inzwischen eingefallen, wo Sie es gelassen haben? Kommen Sie mir aber nicht wieder mit dem Ammenmärchen, es wäre im Hotel!« Geraghtys

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