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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas zusammen, als ich das hinterhältige Grinsen bemerkte.
    »Schade, daß deine Laufbahn hier ihr Ende nimmt. Du wärst vielleicht ein großer Star in Hollywood geworden.« Seine Stimme war so sanft und weich wie das Nagelbrett eines Fakirs. »Mit Riesengagen und Ruhm — Bungalow und Swimming-pool. LIFE hätte dich bestimmt auf der Titelseite herausgebracht. Exklusivbericht: Die sagenhafte Filmkarriere des G-man Jerry Cotton!«
    Für einen Augenblick glaubte ich, meine Nerven lägen entblößt auf der Haut. Der Krampf in meinem Magen wurde zu einem Betonklotz. Sie hatten mich gestellt. Ich war nicht mehr der Gangster John Shibell aus New York. Verbindungsmann zweier Gangstergruppen. Meine Rolle war ausgespielt.
    Was ich nun versuchte, war einer der primitivsten, billigsten Tricks, den ich je in meiner ganzen Laufbahn angewendet habe. Ich quälte mir ein Grinsen von den verkrampften Lippen und krächzte: »Ihr Vorhaben, mein Freund, dürfte in diesem Moment zur Illusion werden. Erstaunlich, wie schnell sich das Blatt wendet. Sie haben das zweifelhafte Vergnügen, vor der Mündung einer Pistole zu stehen. Sie sehen, wir befinden uns in der gleichen unangenehmen Lage.«
    Er grinste höhnisch. »Fauler Zauber! Ich hätte dich klüger eingeschätzt, Shibell. Mit dem Witz kannst du im Stadttheater auf treten.«
    Der Mann mit der Beretta beging seinen dritten, entscheidenden Fehler, den ich allerdings nicht erwarten konnte, der aber trotzdem sein letzter sein sollte: Er glaubte mir nicht!
    Als er bereit war, ihn zu korrigieren, war es für ihn zu spät. Das hatte ich nicht voraussehen können…
    ***
    Über die Schulter des Mannes hinweg sah ich das Mädchen stehen. Sie hatte den Mund wie zu einem lautlosen Schrei geöffnet. In ihrer Hand schimmerte der vernickelte Lauf einer zierlichen Damenpistole.
    Wenn ich auch nur die geringste Chance hatte, zu überleben, so war sie jetzt gekommen.
    Wie unter einem fremden Zwang kam das Mädchen näher. Hölzern, mit abgezirkelten Bewegungen setzte sie Schritt vor Schritt, stockte und riß dann entsetzt die Augen weit auf.
    Auf diesen Moment, der nur einen Herzschlag läng währte, hatte ich gewartet. Mit einem Satz warf ich mich zur Seitfe, prallte schmerzhaft gegen den Rand der Badewanne und schlidderte auf den feuchten Fliesen entlang. »Achtung!« schrie ich dabei dem Killer zu.
    Er wirbelte herum, sah das Mädchen und riß seine Pistole hoch. Kein Zweifel, er würde schießen. Er wollte es auch. Doch bevor er den Finger krümmen konnte, knallten die trockenen Schläge der kleinkalibrigen Waffe.
    Die Haltung des Killers versteifte sich. Ein törichter, ungläubiger Ausdruck trat in seine Augen. Der Körper ruckte in die Höhe. Er versuchte, das angehobene Bein nach vorne zu bringen. Im Zusammenbrechen riß er den Stecher seiner Waffe durch. Das Geschoß fuhr durch den Plastikvorhang der Duschecke und schlug mit einem schrillen Laut in die Kacheln der Fußwanne.
    Er war schon tot, als er wie ein gefällter Baum über meine Beine stürzte.
    Ich starrte das Mädchen an. »Sie haben ihn erschossen! Mußte das sein?« Ich wußte — sie hatte keine andere Wahl gehabt. Notwehr. Doch meine Gedanken überschlugen sich. Was hatte das Mädchen von unserem Gespräch mitbekommen? Hatte sie gehört, daß mich der Killer Cotton genannt hatte?
    Das Mädchen musterte mich durchdringend. »Sie wären jetzt tot, wenn ich nicht geschossen hätte, Shibell.« Sie sprach mit spröder, heiserer Stimme. Sie war ungewöhnlich hübsch. Von einer eigenartigen exotischen Schönheit. Das elegante Kleid unterstrich die Formen einer atemberaubenden Figur. Aber nicht die gefälligen Formen ihres Körpers waren es, die mich fesselten, sondern ihre Pistole, die wie zufällig auf mich gerichtet blieb.
    »Und das alles zwei Stunden nach meiner Ankunft«, stöhnte ich. »Oh, sonniges Kalifornien, hätte’ich dich nie gesehen!«
    Ihre Stimme verlor nichts von ihrer Bestimmtheit, als sie sagte: »Vielleicht wäre es gut für Sie, wenn Sie diesem Wunsch nachgegeben hätten.« Ihr Blick wurde scharf und wachsam. »Shibell, Sie haben doch nicht etwa die Dummheit begangen, uns zu hintergehen?«
    »Was soll das überhaupt heißen?« fauchte ich.
    »Wie sollte sonst Cole Custom hierherkommen? Perry Hancovers bester Mann? Lazaro wird Ihnen das Fell über die Ohren ziehen, wenn er es erfährt!«
    »Wollen Sie das nicht übernehmen?« fragte ich kalt. Ich wußte, was ich meiner Rolle als Gangster schuldig war. Während ich

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