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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu spielen, Jerry!«
    »Wird schon schiefgehen!« lächelte ich verkrampft. Dann stand ich einsam am Bordstein, inmitten des brodelnden Verkehrs der Lomitas Avenue.
    Mit finsterer Miene betrat ich Felix’ Drugstore, ließ mich auf einen Hocker nieder und bestellte mir ein helles Bier.
    »Wo kann ich Lazaro finden?« fragte ich Felix, als er das Bier über die Theke schob.
    Der Barmann fixierte mich mit unergründlichen Blicken.
    »Meinen Sie, daß ich es im Scandia versuchen sollte?«
    »Ich verkaufe keine Meinungen, Mister!« knurrte Felix aufsässig und strich mechanisch mit einem Poliertuch über die Theke. Er wollte blitzschnell zurückweichen, als er meine Hand kommen sah. Felix war nicht schnell genug. Ich erwischte ihn an den Aufschlägen seiner weißen Jacke und riß ihn über die Theke. Seine Augen waren angstgeweitet.
    Ich sah starr in seine flackernden Augen.
    »Wie war das mit der Meinung, mein Freund?« fragte ich.
    »Hören Sie, Mister. Ich weiß nicht, wovon Sie reden!« winselte er eingeschüchtert. Seine Nasenspitze wurde so weiß wie der Gipfel des Kilimandscharos.
    »Vielleicht versuchen wir es einmal mit Überlegen?« half ich nach und verstärkte meinen Griff.
    »Mackenzies Büro!« sagte Felix arg schnaufend.
    »Wie gut das geht!« lobte ich ihn. Ich griff in die Tasche und legte ein Geldstück neben das Bierglas. »Für besondere Verdienste!« grinste ich, ließ ihn los und verließ den Drugstore. Mir war es einerlei, ob er Capucine telefonisch verständigte. Ich hatte meinen Vers parat.
    Mit dem Taxi fuhr ich zu dem Haus, in dem meine erste Begegnung mit Capucine stattgefunden hatte; vielmehr zu dem, was noch davon übriggeblieben war.
    Die Straße wimmelte von Cops und Feuerwehrleuten. Ich ließ den Fahrer bis an die Absperrung fahren, entrichtete den Fahrpreis und stieg aus.
    Die Fassade des Hauses war bis zur dritten Etage noch so, wie ich sie in schwacher Erinnerung hatte. Im vierten Stock allerdings schien ein Tornado gewütet zu haben. Im Hinblick auf die Sprengladung in seinem Safe hatte mich Capucine mit Sicherheit nicht belogen. Vielleicht hatte er die Wirkung sogar unterschätzt.
    Die Pläne sind zum Teufel, zuckte es mir durch den Kopf, und ich versuchte, mir das Gesicht Colonel Bradleys vorzustellen, wenn ihn die Nachricht erreichte. Alles umsonst! fluchte ich innerlich.
    Ein Unfallwagen kam mit blökendem Martinshorn die Straße entlang, stoppte vor dem Haus, und zwei Männer eilten mit einer Bahre auf den Hauseingang zu.
    »Eine schöne Schweinerei!« sagte in diesem Moment eine kalte Stimme neben mir. »Glauben Sie nicht auch, Shibell?« Geraghty durchbohrte mich mit seinen Blicken.
    »Das kann man wohl sagen!« antwortete ich mechanisch. »Dann wird Ihr Boß doch wohl mit dem Geld herausrücken müssen!«
    »Interessiert es Sie denn nicht, wer das angerichtet hat, Shibell?« Geraghty deutete mit dem Kopf auf das Haus. Seine Blicke ließen mich dabei nicht los.
    »Ich nehme an, daß es dieselbe Person war, die meine Zimmertür im Majestic in einen ähnlichen unansehnlichen Zustand gebracht hat. Allerdings scheint ihre Arbeit hier von Erfolg gekrönt.«
    Geraghty unterdrückte eine Geste des Erstaunens. »Darum waren Sie also im Hotel nicht zu erreichen.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, daß Capucine vergebens versucht hat, mich anzurufen?« fragte ich skeptisch.
    Geraghty musterte mich kühl, ehe er antwortete: »Fragen Sie ihn selbst!«
    Seine Hand machte eine einladende Bewegung auf Lazaros Oldsmobile.
    Ich mußte mich jetzt blitzschnell entscheiden. Konnte ich ohne Sergeant Tosos Rückendeckung das Risiko auf mich nehmen, mit Capucine zu verhandeln? Falls es überhaupt noch was zu verhandeln gab. War es nicht gewagt nach dem, was in den letzten Stunden geschehen war? Ich verfluchte diese verrückten Zufälle, die eine gefährliche Entscheidung verlangten. Geraghtys anmaßendes Grinsen gab schließlich den Ausschlag.
    »Fahren wir also!« sagte ich entschlossen.
    Geraghty brachte mich ins Scandia. Bei Tageslicht besehen, erschien mir der Bau wie ein grauer verwitterter Bunker.
    »Wir werden ungestört sein«, erklärte mir Geraghty. »Der Laden öffnet erst um 21 Uhr.«
    Ich glaubte, eine Portion Genugtuung in seiner Stimme zu hören.
    »Mir ist es egal, ob er mir das Geld unter Posaunenklängen oder auf der Bahnhofstoilette auszahlt!« sagte ich grob. »Hauptsache, er tut es!«
    Sie saßen vor dem verlassenen Musikpodium, als warteten sie auf den Auftritt einer

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