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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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'nach dem Vorangegangenen.
    »Wischt ihm den Schweiß ab«, sagte die Stimme.
    Ein trockenes Tuch fuhr durch sein Gesicht.
    »Und jetzt schlag Seite 27 auf!«
    Eagle erschrak. Panik fraß sich in ihm empor und drohte ihn zu ersticken. Eine Faust drückte seinen Oberkörper vorwärts. Eagle wollte die Augen schließen, aber dann zwang er sich doch dazu, die Abbildung zu betrachten. Was überraschend kommt, könnte noch entsetzlicher sein, dachte er. Und so studierte er das grausige Bild schon fast mit dem sachlichen Interesse, das er einer wissenschaftlichen Abhandlung entgegengebracht hätte. Und er versuchte kühl und ruhig zu bleiben. Mit Panik machst du alles nur noch schlimmer, sagte er sich. Behalt die Nerven, so lange es irgend geht.
    »Los!« kommandierte die Stimme hinter seinem Rücken.
    Wieder wurde Eagles Stuhl weit aus dem Lichtkreis der Lampe zurückgezogen. Eagle bäumte sich auf, als es ihn traf. Seine Lippen waren fest zusammengepreßt, doch gegen seinen Willen drang ein unterdrücktes Stöhnen aus den Tiefen seiner Brust. Das war alles. Er schrie nicht, er bat schon gar nicht um Schonung. Nur plötzlich sackte sein Kopf nach vorn. Eine Ohnmacht hatte ihn erlöst.
    »Aufhören«, sagte die Stimme enttäuscht. Eine Weile blieb es still. »Holt kaltes Wasser!« befahl die Stimme weiter. Eine Tür klappte, Schritte entfernten sich, und dann rauschte ein Wasserhahn. Die Schritte näherten sich wieder, die Tür fiel ins Schloß. Der Narbige trat mit einem Eimer neben den bewußtlosen Chemiker. Langsam floß kaltes Wasser über Eagles Kopf, Nacken und Brust.
    Allan Eagle atmete schwer. Als er den Kopf hob, war es eine schwankende Bewegung. Seine Augen, irrten unstet umher.
    »Kipp ihm den Rest ins Gesicht!« befahl die Stimme.
    Der Narbige trat vor Eagles Stuhl und holte mit dem Eimer aus. Klatschend schwappte dem Gefangenen das kalte Wasser ins Antlitz. Eagle hatte den Mund geöffnet, verschluckte sich, hustete, schnaufte und war wieder bei vollem Bewußtsein.
    »Das war gewissermaßen eine Kostprobe, Mr. Eagle«, sagte die Stimme.
    Allan Eagle atmete schwer. Aber in seinem Bewußtsein hatte sich ein stolzer Gedanke eingenistet. Er hörte sich selbst mit einer rauhen Stimme sagen: »Von mir aus kann’s weitergehen. Bis zur nächsten Ohnmacht halte ich es aus. Und wenn ich bewußtlos bin, habt ihr keinen Spaß mehr daran. Also los, ihr dreckigen Schweine. Nun macht doch! Irgendwann kriege ich vielleicht ’nen Herzschlag, und dann ist euch der Spaß erst recht verdorben.«
    Es blieb still hinter ihm. Das einzige Geräusch im Raum war das der Wassertropfen, die von Eagle hinab auf den Boden klatschten. Eine ganze Weile blieb es so. Bis die Stimme hinter ihm wieder laut wurde. Sie klang nicht mehr so schneidend und scharf — eher ölig. »So hat es keinen Zweck. Mr. Eagle, das wollen wir zugeben, ist widerstandsfähiger, als wir dachten. Aber es gibt ja noch eine bessere Möglichkeit. Was halten Sie davon, Mr. Eagle: Wir werden Ihre Frau holen!«
    ***
    Jan Bregman trommelte mit seinen kurzen kräftigen Stummelfingern auf die Schreibtischplatte. Der Sekundenzeiger auf seiner Schreibtischuhr schien zu rasen. Die beiden anderen Zeiger wiesen bereits auf nach zehn. Er mußte eine Entscheidung treffen.
    Es klopfte. Bregman hob seinen kantigen Kopf mit der blonden Haarbürste. »Ja, zum Teufel«, knurrte er. »Come in!«
    Antonio Serucci trat herein. Er war nicht nur ein Italiener, er sah auch wie einer aus Vor allem aber war er ein guter, begabter, vielversprechender junger Chemiker. »Hallo, Jan«, sagte er in einem etwas holprigen Amerikanisch. »Was wird nun? Der Versuch dauert wenigstens sechs, wenn nicht acht oder gar zehn Stunden. Wenn wir nicht bald anfangen hat es für heute keinen Zweck mehi.«
    »Das weiß ich auch«, knurrte Bregman.
    »Sie sind der Laborchef«, fuhr der Italiener fort. »Sie müssen das entscheiden.«
    »Danke«, brummte Bregman. »Ohne Ihren Hinweis wäre ich nie auf diesen Gedanken gekommen.«
    »Verzeihung, ich…«
    »Schon gut«, fiel ihm Bregman ins Wort. »Ich verstehe Sie ja, Antonio. Aber Eagle ist der Leiter der Versuchsabteilung, und einen solchen Versuch ohne ihn anzufangen, das wäre ja wie — wie — als ob man ein Flugzeug ohne Flugzeugführer auf die Reise schickte. Schön, ich weiß, auch der Copilot kann es notfalls steuern. Aber trotzdem fliegt man nicht ohne Flugzeugführer.«
    »Haben Sie mal bei Allan angerufen?«
    »Die Zentrale hat’s zwanzigmal versucht. Es

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