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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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kalt.«
    Allan Eagle schlüpfte in das Jackett seines hellgrauen Anzugs und ließ sich hungrig an dem gedeckten Tisch nieder.
    »Trotzdem sollte mal jemand über die Logik in der Wirtschaft nachdenken. Wahrscheinlich könnte eine Menge Leerlauf vermieden werden. Wo hast du die Marmelade her?«
    »Schmeckt sie dir nicht?«
    »Ganz im Gegenteil. Die ist großartig.«
    »Ich bin eine großartige Frau und schaffe für dich die großartigsten Sachen heran, du großartiger Logiker.«
    »Ich bitte mir mehr Respekt aus, Mrs. Eagle. Und weniger Ironie.«
    Eine Weile waren sie beide damit beschäftigt, ihren morgendlichen Hunger zu stillen. Dennoch konnten seit dem Anruf kaum mehr als fünf Minuten vergangen sein, als es an der Wohnungstür klingelte.
    »Die Wäscherei kann das nicht sein«, sagte Allan Eagle verwundert.
    »Warum nicht?«
    »Weil es von Fairbanks bis zu uns wenigstens zehn Minuten sind, bei diesem Verkehrsgewimmel zwischen acht und neun. Rein logisch…«
    »Schatz, laß die Logik doch im Labor, ja? Rein logisch gesehen gibt es keinen vernünftigen Grund, warum ich dich hätte heiraten sollen. Du kannst nicht tanzen, und ich tanze so gern. Du hältst Vorlesungen über Logik und Chemie, statt mir den Hof zu machen. Du bist blond, und ich war immer für schwarzhaarige Männer. Du hast nie…«
    Es klingelte abermals. Allan wollte aufstehen, aber seine Frau kam ihm zuvor.
    »Iß dein Frühstück, Liebling, denn du mußt rein logisch bald weg, um deine gierige Familie zu ernähren. Ich mache schon auf.«
    Allan nickte dankbar und kaute intensiv, wobei er über den Eierbecher hinweg zur Tür schielte. Als seine Frau sie aufzog, sah er zwei Männer in einem blauen Kittel,- die eine große schimmernde Kiste aus Leichtmetall hielten. In etwas ungelenk aufgemalten Buchstaben konnte man den Namen der Wäscherei erkennen.
    »Bitte, kommen Sie doch herein«, sagte Eileen und drehte sich zu ihrem Mann um: »Rein logisch, Schatz, sind diese Männer von der Wäscherei gar nicht von der Wäscherei, denn es sind mindestens zehn Minuten…«
    Sie kam nicht weiter. Die beiden Männer hatten die große Kiste mitten im Wohnzimmer abgestellt, und einer von ihnen hielt plötzlich einen Wattebausch in der Hand. Mit einem Arm umschlang er die Frau von hinten, mit der anderen Hand preßte er ihr den Wattebausch vor das Gesicht.
    Allan Eagle fuhr in die Höhe. Der Eierbecher kippte um, und das weiche Eigelb hinterließ einen Fleck auf seiner Hose. Er bemerkte es nicht. Mit einem Satz war er auf den Mann zugesprungen, der die widerstrebende Frau fest von hinten umschlungen hielt.
    »Was erlauben Sie sich!« rief Allan Eagle. »Lassen Sie sofort meine Frau…«
    Er bekam den Schlag seitlich auf den Kopf. Seine Hände flatterten hoch, als suchten sie einen Halt, aber sie hatten schon keine Kraft mehr, die Sessellehne zu packen und glitten von ihr ab. Er knickte im linken Knie ein und fiel mit dem Oberkörper über die Lehne, rutschte zur Seite weg und schlug auf dem Teppich auf.
    Eileen Eagle hatte versucht zu schreien. Aus dem Watteballen vor ihrem Gesicht stieg etwas Scharfes in ihre Nase und durch den geöffneten Mund in die Lungen. Ihr Widerstand wurde schwächer, und schließlich erschlafften ihre Muskeln. Der Mann, der sie gepackt hielt, ließ sie auf den Boden gleiten.
    »Die schläft wenigstens eine halbe Stunde«, sagte er halblaut. »Wir bringen erst ihn hinunter, nehmen die zweite Kiste und holen anschließend sie. Pack an!«
    Sie schoben Allan Eagle in die große Leichtmetallkiste. Sie mußten seine Beine anwinkeln, aber es 'machte ihnen keine Schwierigkeiten. Als sie den Deckel aufgelegt und befestigt hatten, packten sie die beiden Tragegriffe.
    »Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt«, sagte der zweite. Er war höchstens fünfundzwanzig Jahre alt und hatte eine sichelförmige Narbe auf der rechten Wange, die wie ein roter aufgeschminkter Halbkreis aussah.
    Sie schleppten die schwere Kiste die Vortreppe hinab. Als sie die letzte Stufe hinaufstiegen, hielt auf der gegenüberliegenden Fahrbahn gerade ein Streifenwagen.
    »Verdammt, die haben was gemerkt!« rief der Narbige halblaut. »Los, Tempo!«
    Sie wuchteten die Kiste hoch und schoben sie auf die Ladefläche des blauen Lieferwagens.
    »Was sollen die denn gemerkt haben?« grunzte der erste.
    Der Fahrer des Streifenwagens drüben stieg aus. Er sah erst in beide Richtungen, bevor er Anstalten machte, die Straße zu überqueren, dabei rief er: »He, ihr beiden da! Wartet

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