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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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verlangen. Verdammt noch mal, wie oft soll ich Ihnen das noch sagen! Ihrem Mann wird schon beigebracht werden, was er tun soll. Und Sie müssen dafür sorgen, daß die Polizei aus dem Spiel bleibt. Haben Sie verstanden?«
    Eileen, nickte hastig. Es war ihr zwar schleierhaft, wie sie es tun sollte, denn irgendwann mußte Allans Verschwinden doch auffallen, aber solange er nicht in Sicherheit war, würde sie natürlich versuchen, den Forderungen dieser Männer nachzukommen, auch wenn sie nicht übermäßig viel Talent zur Schauspielerin hatte.
    »Jetzt denken Sie mal logisch!« forderte der Narbige. »Die Firma haben wir gerade angerufen. Das ist erledigt. Wer könnte sonst noch stutzig werden, weil Ihr Mann sich nicht sehen läßt? Ist er in einem Klub?«
    »Nur in einem Verein von Chemikern. Aber die treffen sich nur einmal im Jahr.«
    »Hat er Freunde, mit denen er Karten spielt oder sonst etwas anstellt?«
    »Zum Wochenende geht er manchmal Golf spielen. Aber auch nicht immer. Es kann kaum auffallen, wenn er mal nicht erscheint.«
    »Wie steht es…«
    Ein Klingeln an der Haustür unterbrach ihn Der Narbige fuhr herum und starrte erschrocken zur Tür. Eileen preßte die Linke auf das wild klopfende Herz. Der Mann nagte auf seiner Unterlippe. Dann raunte er: »Los, machen Sie auf! Spielen Sie Ihre Rolle gut! Ihr Mann mußte wegen einer dringenden persönlichen Sache überraschend verreisen. Sonst ist alles in Ordnung! Haben Sie verstanden? Denken Sie an Ihren Mann! Wenn Sie ihn Wiedersehen wollen, müssen Sie sich jetzt zusammenreißen. Los! Machen Sie auf!«
    Eileen Eagle nickte. Sie preßte die Hände gegeneinander, atmete einmal tief und ging dann entschlossen zur Tür. Der Narbige trat in den Winkel, der vom Wohnzimmer und der rechtwinklig angrenzenden Küche gebildet wurde, so daß er von der Tür her nicht gesehen werden konnte.
    Mrs. Eagle zog die Tür auf. Sie erschrak. Auf der Treppe stand ein Cop, ein uniformierter Polizist, ein Mann der Stadtpolizei, dessen Gesicht Eileen schon irgendwo einmal gesehen hatte.
    »Guten Morgen, Mrs. Eagle«, sagte er höflich. »Ich bin Sergeant O'Brien vom Revier. Darf ich einen Augenblick hereinkommen?«
    Eileen schluckte. Ihre Gedanken überstürzten sich. Was wurde, wenn er den Narbigen im Wohnzimmer sah? Keine Polizei! Lieber Himmel, was würden sie bloß mit Allan anfangen, wenn es ihr nicht gelang, den Sergeanten mit irgendeinem Vor wand…
    Es war zu spät. Sergeant O'Brien hatte ihr erschrockenes Schweigen als stummes Einverständnis gewertet und war mit zwei forschen Schritten schon an ihr vorbeigegangen. Eileen spürte, wie ihr vor Angst fast das Herz stehenblieb. Sie warf die Tür zu und drehte sich um.
    »Ah, hallo, Sergeant«, sagte die Stimme des Narbigen.
    Eileen sah, daß der Sergeant schon fast mitten im Wohnzimmer stand. Eileen hastete ihm nach. Erst als sie die Ecke der Küchenwand erreicht hatte, sah sie den Kerl mit der Sichelnarbe. Eileen öffnete den Mund, bekam aber keinen Ton über die Lippen. Wo war der blaue Kittel? Der Narbige trug einen karierten Sportanzug mit einer schreiend gelben Krawatte. Er saß in einem Sessel und blätterte gelangweilt in einer alten Illustrierten.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte Sergeant 0‘Brien. In seiner Stimme lag etwas unheilvoll Neugieriges.
    »Darf ich bekannt machen«, rief Eileen schnell »Das…«
    Der Narbige kam ihr zuvor: »Ich bin Johnny, ihr Bruder. Tag, Sergeant. Was hat mein Schwesterchen denn angestellt, daß die hohe Polizei sie besuchen kommt?«
    Der Sergeant musterte den Narbigen zwei, drei Sekunden lang schweigend, dann drehte er sich langsam um und wandte sich an Eileen: »Mrs. Eagle, es tut mir sehr leid, daß ich Ihnen keine erfreuliche Nachricht bringen kann. Ihr Sohn ist heute früh, als er zur Schule ging, von einem Auto angefahren worden.«
    Eileen Eagles Mund öffnete sich. Ihre Augen waren plötzlich groß und voller Angst. Der Sergeant fuhr schnell fort: »Er lebt, Mrs. Eagle, und er wird am Leben bleiben. Ich komme gerade vom Krankenhaus. Ich…«
    Eileen warf sich auf dem Absatz herum. Sie wollte zur Tür stürzen, aber der Sergeant hielt sie am Ärmel fest. »Bitte, Mrs. Eagle«, sagte er eindringlich, »es hat keinen Zweck, daß Sie jetzt zum Hospital fahren. Man wird Sie nicht vorlassen. Im Augenblick darf niemand zu Ihrem Sohn. Auch Sie nicht. Er muß wenigstens vierundzwanzig Stunden absolute Ruhe haben. Es wäre wirklich völlig sinnlos, wenn Sie jetzt Hals über Kopf zum

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