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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Diesmal wartete ich freilich vergebens darauf. Ich fuhr langsam, mit herabgekurbelten Scheiben. Der warme Nachtwind zauste in meinem Haar. Ich hätte mich wohl fühlen können, wenn nicht der Gedanke an Steve und ap die geraubten Millionen gewesen wäre.
    Wir hatten einiges im Kasten, doch noch zu wenig. Wir wußten, wie der Bankraub zustande gekommen war, und besaßen von einigen der Beteiligten umfassende Geständnisse. Nur das Geld hatten wir nicht. Steve befand sich noch immer in der Gewalt seiner Entführer, und die Verdächtigung von James Brooks war im Augenblick nicht viel mehr als eine Hypothese.
    Ich fragte mich, was ich wohl an Stelle der Gangster getan hätte, wenn ich in dem Lieferwagen neben dem Geld einen gefesselten und geknebelten Mann entdeckt hätte — keinen x-beliebigen Mann, sondern einen G-man. Es war schwer, darauf eine plausible Antwort zu finden. Vermutlich ging es gar nicht um das, was die Gangster gewollt hatten. Ich war sicher, daß sie Brooks um genaue Weisungen gebeten hatten. Es kam also darauf an, sich in Brooks’ Lage hineinzudenken und seine Reaktion nachzuempfinden.
    Er hatte nichts davon, Steve gefangenzuhalten. Im Gegenteil. Für Brooks bedeutete das nur ein erhöhtes Risiko. Aber wie konnte er ihn laufenlassen, ohne sich zu verraten? Möglicherweise hatte Steve einige von Brooks’ Leuten erkannt. Wenn das zutraf, war die Lage meines Kollegen allerdings mehr als gefährlich.
    Ich drehte mich im Kreise. Spekulationen waren keine solide Arbeitsgrundlage. Ich fuhr ins Distriktgebäude und schaute mir die Akten von Brooks und seinen Leuten an; Phil hatte sie bereits vor Stunden gründlich durchgearbeitet.
    Ich forschte nach einem Ansatzpunkt. Es gab davon mehr als genug. Wir konnten uns die Wohnungen der Gangster vornehmen, wir konnten die Girlfriends dieser Burschen in die Zange nehmen und die Fahrzeuge der Syndikatsmitglieder untersuchen. Wir konnten die Alibis dieser Männer überprüfen. Aber wenn wir nicht gleich ins Schwarze trafen, waren die Gangster nur gewarnt, und wir hatten dann das glatte Gegenteil unserer Bestrebungen erreicht.
    Dann fiel mir plötzlich Parker ein. Ich fuhr zu ihm ins Hospital. Ich hatte einige Mühe, von der Oberschwester eine Sprecherlaubnis zu bekommen.
    Der Feinkosthändler trug einen Kopfverband und sah um Jahre gealtert aus. Ich setzte mich zu ihm ans Bett. Ich sagte ihm, was ich wußte, und daß wir die Zusammenhänge des Banküberfalls kannten. »Das schließt auch Ihre Rolle ein, Mr. Parker«, bemerkte ich nachdrücklich.
    Seine Hände irrten nervös über das makellose Weiß der Bettdecke. »Ich war ein Idiot«, meinte er bitter.
    Ich beugte mich nach vorn. »Warum haben Sie sich daran beteiligt?« wollte ich wissen. »Wollten Sie Myrna imponieren?«
    »Ich wollte mir selbst imponieren«, murmelte er schwach.
    »Das versteh’ ich nicht.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Ich bin fünfundfünfzig«, sagte er. »Zeit meines Lebens war ich nichts anderes als ein leidlich geachteter Ladeninhaber, ein Mann, der mit Weinen, Spirituosen und Delikatessen handelte. Ein einziges Mal wollte ich Mittelpunkt eines großen Abenteuers sein…«
    Seine Hände lagen plötzlich still. »Ich habe mich überschätzt. Ich bin und bleibe ein Krämer — auch wenn mein Laden einen guten und geachteten Namen hat.«
    »Wer war der Mann, der Sie vor meinen Augen überfuhr?« wollte ich wissen.
    »Fragen Sie mich nicht nach seinem Namen. Ich kenne ihn nicht. Hank hatte den Burschen engagiert… irgendeinen kleinen Gangster, der meinen Rückzug decken sollte.«
    »Was machte Hank Connors bloß so mißtrauisch? Zu diesem Zeitpunkt muß er sich doch noch verdammt sicher gefühlt haben!«
    »Nein — er fühlte sich beobachtet, und zwar von einem gewissen Shendricks. Haben Sie schon einmal etwas von ihm gehört? Angeblich ist das ein Gangster. Ich persönlich glaube, daß Hank übertrieben hat. Ihm machte es einfach Spaß, den großen Boß zu markieren. Er hatte Geld und wollte es ausgeben… deshalb setzte er solche Burschen wie Chuck Beaver ein. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich es bereue, mich auf die Sache eingelassen zu haben…«
    Ich hörte kaum noch hin. Shendricks! Ich kannte den Namen. Shendricks leitete eine Autowerkstatt im nördlichen Brooklyn. Die Firma gehörte James Brooks. Shendricks war als Geschäftsführer eingetragen. Seine Wohnung lag, soviel ich wußte, oberhalb der großzügig ausgebauten Verkaufsräume in der Lobster Street.
    Ich erreichte

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