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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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erster Blick galt dem bewußten Fach. Es war abgesperrt. Ich stellte mich hinter die Ecke der Schließfachreihe ans Ende des Korridors.
    5.41 Uhr. Schnelle Schritte kamen die Treppe herab. Ich blieb in meinem Versteck. Die Schritte näherten sich. Dann machten sie halt. Ein Schlüssel klirrte.
    Ich schob den Kopf um die Ecke. Es war soweit. Gregory Human stand vor dem Fach, schloß auf, nahm den Koffer, wog ihn sekundenlang in der Hand, drehte sich etwas in meine Richtung und bleckte, zufrieden grinsend, die Zähne.
    Als ich vortrat, wurden seine Augen schmal. Das Grinsen verschwand. Die hellen Augen waren plötzlich wie Glas.
    »Gregory Human«, sagte ich. »Sie sind verhaftet. Wegen Mordes an Jenny Davis. Wegen Mordes an Nick Mesher. Wegen Mordes an Lawrence Warfield. Wegen Mordversuchs an Earl Norton. Heben Sie die Hände und drehen Sie sich um.«
    Daß er es nicht tun würde, war für mich selbstverständlich. Er versuchte, die Pistole aus der Schulterhalfter zu reißen. Aber er war viel zu langsam. Trotzdem schoß ich erst, als er auf mich anlegte. Meine Kugel schmetterte ihm die Pistole aus der Hand. Er schrie auf. Die Waffe schlitterte über den Steinboden. Human starrte seine Hand an.
    Nicht einen Kratzer hatte sie abbekommen. Trotzdem schien es, als könne er die Finger nicht bewegen.
    »Nimm den Koffer«, befahl ich. »Und geh vor mir her. Bevor du einen Fluchtversuch riskierst, denk dran, daß ich dich mit der nächsten Kugel lahmschieße.«
    Er gehorchte. Hintereinander stiegen wir die Treppe hinauf. Um kein Aufsehen zu erregen, schob ich den Revolver in die Manteltasche. Als wir durch die Halle gingen, drehte Human den Kopf. Er sah, daß ich die Waffe nicht im Anschlag hielt, und die Verzweiflung ließ ihn abermals handeln. Aus der Drehung des Körpers schleuderte er mir den Koffer entgegen. Gleichzeitig jagte er los — mit Riesensätzen in Richtung Ausgang.
    Ich wich aus. Der Koffer prallte zu Boden. Die Schlösser öffneten sich. Der Deckel klappte hoch. Drei, vier Geldbündel rutschten über den Rand. Mehr sah ich nicht. Wie eine Rakete schoß ich Human nach.
    Als ich hinter ihm war, wollte er zur Seite tauchen. Aber meine Hand schnitt durch die Luft, traf ihn, und er stürzte zu Boden, als hätte ich mit einem Bleirohr zugeschlagen. Sofort packte ich ihn an den Schultern. Ich riß ihn hoch. Er konnte stehen, trotz wackliger Knie. Ich schleppte ihn zum Koffer zurück.
    »Pack das Geld ein! Los!«
    Dann wurden wir umringt. Den wartenden Reportern war nicht entgangen, daß sich hier etwas tat. Blitzlichter zuckten. Fragen quirlten durcheinander.
    »FBI«, sagte ich. »Bitte, behindern Sie mich nicht. Ich habe diesen Mann festgenommen.«
    »Weshalb, Mr. Cotton?« fragte eine Stimme schräg hinter mir. Ich drehte mich um. Pinky Smith von der New York Times grinste mich an. Wir kennen uns seit Jahren.
    »Er hat mindestens drei Menschen umgebracht heute nacht. Darunter auch Nick Mesher. Außerdem…« Ich stockte. Aus der Schar der Reporter löste sich ein Mann. Mit wehendem Mantel rannte er zum Ausgang. Es war ein großer und fetter Mann mit rotem Genick. Ich erkannte ihn. Auch er hatte mich erkannt. Jetzt wußte er, wer ich war, und sein Abgang war überstürzte Flucht.
    Denn der Mann hieß Frank Sabatino.
    ***
    Es wurde langsam hell. Durch die Halle des FBI-Gebäudes schob ich Gregory Human vor mir her. Ich trug jetzt den Koffer. Humans Hände waren mit der stählernen Acht aneinandergekettet.
    Der Lift war unten. Wir stiegen ein. Human schwieg verbissen. Sein Gesicht war grau und haßerfüllt. Trotzdem wußte ich: Im Vernehmungszimmer würde er gleich den Mund auftun und alles erzählen. Denn seine Widerstandskraft erlahmte. Das, woraus er Reserven schöpfte, hatte ich ihm weggenommen.
    Das Kokain.
    Der Lift schwebte hinauf. Eine Stunde noch wollte ich mich mit Human abgeben. Dann war ich reif für mein Bett. Was noch zu tun blieb, vor allem, was Karamow, Guerez und Adamsky betraf — das erledigten meine Kollegen.
    Der Lift hielt. Wir gingen durch den Flur. In einigen Büros klapperten Maschinen. Ich öffnete die Tür zum ersten Vernehmungszimmer und schob Human hinein.
    »Dort auf den Stuhl!«
    Er setzte sich.
    »Kaffee, Tee, Zigarette?«
    »Kaffee«, knurrte er.
    Ich stellte den Koffer in eine Ecke. Die Tür zum Vernehmungsraum zwei war nur angelehnt. Auch dort schien jemand zu sitzen. Ich hörte das Klirren von Handschellen. Als ich die Tür öffnete, traf mich der Schlag.
    Er saß vor dem

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