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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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zischte Charly Melburn wütend. Der vierschrötige Gangsterboß warf rücksichtslos seine halbgerauchte Zigarre auf den dicken Teppich des Hotelapartments, in dem sich Melburn seit Wochen eingenistet hatte.
    Fred Clinch, Melburns Komplice, deutete auf die Zigarre. »Wir werden Krach mit der Hoteldirektion bekommen!«
    Melburn winkte ab. »Wenn dieser Fetzen verbrannt ist, bezahle ich ihn halt. Darüber brauchst du dir den Kopf nicht zu zerbrechen. Verstanden?«
    »Von mir aus«, knurrte Clinch. »Ich meinte ja nur.«
    »Was du zu meckern hast, will ich wissen«, kam Melburn auf seine erste Frage zurück.
    »Mir paßt es einfach nicht, daß wir jetzt auch noch den Fotografen umgebracht haben. Sechs Mädchen und der Fotograf, das sind sieben Tote. Wenn wir einfach den G-man, diesen Cotton, umgelegt hätten, dann…«
    »Dann hätten wir von jenem Moment an den ganzen FBI im Genick gehabt. Sie hätten uns gejagt, daß wir Schuhe und Strümpfe verloren hätten«, ergänzte Melburn Clinchs Satz. »So aber werden jetzt noch alle Mädchenmorde von der City Police bearbeitet. Das ist der Unterschied!«
    »Dafür haben wir bis jetzt überhaupt noch nichts erreicht!« maulte Clinch weiter.
    »Wir haben deshalb noch nichts erreicht, weil wir nichts erreichen wollten. Es läuft alles genau nach meinem Plan. Erst seit gestern hat die Polizei ein Bild des Mannes, der die Mädchen kaltgemacht hat. Jetzt erst ist der Moment gekommen, von dem an sich Cotton nicht mehr sehen lassen darf. Du kannst dich darauf verlassen. Das Bild, das die Polizei hat, wird auch an die Öffentlichkeit kommen. Und wenn sich dieser Cotton dann noch einmal auf der Straße blicken läßt, werden sie ihn als Mörder hetzen und hoffentlich lynchen. Jeder weiß doch, daß er sechs Mädchen ermordet hat. Sechs Mädchen, die ihm nichts getan haben!«
    Melburn war jetzt nicht mehr wütend. Er lachte schadenfroh.
    Clinch war weniger begeistert. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob diese Rechnung aufgeht. Meinst du tatsächlich, daß die Polizei glaubt, ein G-man wäre der Mädchenmörder?«
    »Mir ist völlig gleich, was die Polizei glaubt. Das Foto ist da, und es gibt Zeugen dafür, daß das Foto vorhanden ist. Wenn die Bullen nicht von selbst mit dem Foto herausrücken, werden ihnen die Zeitungen die Hölle heiß machen. Es kann kommen, wie es will, das FBI muß Cotton aus dem Verkehr ziehen. Und das ist genau das, was ich erreichen wollte. Er ist der einzige Kerl, der von früher her mich und meine Arbeitsweise kennt. Wenn er ausgeschaltet ist, haben wir freie Bahn. Dann können wir unser Ding drehen!«
    »Du bist ein verdammter Optimist«, bohrte Clinch weiter.
    Melburn winkte lässig ab.
    Clinchs Stimme klang geradezu schadenfroh, als er sagte: »In deiner ganzen Rechnung ist ein Fehler!«
    In Melburns fettem Gesicht erstarrte das Grinsen. »Ein Fehler?«
    Clinch nickte heftig. »Jawohl, sogar ein ganz verdammter Fehler. Vielleicht schaffen wir es auf deine Methode, Cotton auszuschalten. Aber nur im Außendienst. Oder glaubst du vielleicht, das FBI wird ihn auf Staatskosten auf die Bahamas schicken, damit er dort Urlaub macht? Ich kann dir sagen, was passiert. Er wird Innendienst machen. Und dort ist er für uns genauso gefährlich, als wenn er auf der Straße herumläuft. Wenn er dich kennt, wenn er deine Arbeitsmethoden kennt, dann wirst du so und so bei ihm auf fallen.«
    »Quatsch!« sagte Melburn. Doch es klang nicht sehr überzeugt.
    Clinch merkte, daß er seinen Komplicen zum Nachdenken angeregt hatte. Melburn rieb sich die Nasenspitze und kratzte sich hinter dem rechten Ohr. Es war ein deutliches Zeichen dafür, daß er scharf überlegte.
    »Du hättest gleich auf mich hören sollen«, fuhr Clinch fort. »Ich habe dir gesagt, daß wir diesen Cotton umbringen sollen. Dann könnten wir mit unserem Ding schon lange fertig sein.«
    »Dann würden wir wegen Mordes an einem G-man gesucht!« wiederholte Melburn noch einmal.
    »Wenn wir unser Ding gedreht haben, werden wir auf jeden Fall vom FBI gesucht. Das ist nämlich ein FBI-Delikt!« krähte Clinch.
    Melburn winkte ab. »Was meinst du, wie viele Dinger jeden Tag in den Staaten gedreht werden, um die sich das FBI kümmern muß? Ein paar hundert sind das, oder vielleicht sogar ein paar tausend! Davor fürchte ich mich nicht. Richtig wild werden die Kerle erst dann, wenn einer von ihnen umgelegt worden ist. Du kannst es mir glauben, ich habe verdammt etwas gegen diesen Cotton. Er ist daran schuld,

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