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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß ich sieben Jahre gesessen habe. Das werde ich ihm nie vergessen, und eines Tages werde ich es ihm heimzahlen. Aber jetzt ist etwas anderes wichtig.«
    Clinch schüttelte den Kopf. Er konnte seinen Komplicen nicht begreifen.
    Melburn zündete sich eine neue Zigarre an. Er paffte dicke Rauchwolken und klopfte Clinch beruhigend auf die Schulter. »Wir warten noch bis morgen früh. Wenn dann Cottons Bild nicht in den Zeitungen ist, werde ich dafür sorgen, daß die Presse aufmerksam wird. So oder so kommt das gleiche dabei heraus. Bevor wir unser Ding drehen, wird das FBI in New York lahmgelegt. Oder meinst du vielleicht, die können regulär arbeiten, wenn einer von ihnen als Mädchenmörder gesucht wird?«
    Er lachte satt und dröhnend.
    ***
    »He!« sagte sie verwundert, als ich durch die dunkle Toreinfahrt auf sie zurannte. Erschrocken drückte sie sich an die Wand. Aber dann erkannte sie mich. »Hast du es so eilig, mit den Fotos…«
    Ich hatte jetzt keine Zeit, auf ihre mehr oder weniger fröhlichen Plaudereien einzugehen.
    »Ich nehme an, Sie haben Telefon in Ihrem Apartment«, stellte ich fest.
    Sie verzog ihren Mund zu einem spöttischen Lächeln. »Du hast es dir also doch anders überlegt, was?«
    »Ich muß dringend telefonieren!« zischte ich ihr zu. »Sonst nichts!«
    Sie warf mir einen verdutzten Blick zu und deutete dann mit der Hand irgendwohin auf die Straße. »In der Nähe muß eine Telefonzelle sein. Dort darf jeder telefonieren, wenn er das nötige Kleingeld zum Einwerfen hat.«
    »Schluß jetzt!« sagte ich scharf. »Der Fotograf ist tot! Ermordet! Er steckt in seinem Entwickler tank, und ich muß…«
    Sie zog ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ach«, sagte sie und schien gar nicht besonders überrascht, »ermordet ist er? Und du willst telefonieren?«
    »Ja!«
    Plötzlich war sie vernünftig. »Komm!« Sie löste sich von der Wand und ging vor mir her durch die dunkle Toreinfahrt bis zum Eingang in das Treppenhaus des Vorderhauses. Wortlos rannte sie vor mir die Treppen hoch. Oben angekommen, steckte sie den Schlüssel in ein Sicherheitsschloß und ließ die Tür aufschnappen. Sie trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. »Erste Tür links, das Telefon steht auf dem Tisch!«
    Mit drei großen Schritten durchquerte ich die Diele der kleinen Wohnung. Sie war überraschend geschmackvoll ausgestattet, und man sah ihr nicht an, daß sie sich in diesem von außen so verfallen aussehenden Haus befand.
    Die Tür zu dem Zimmer, in dem sich nach ihren Angaben das Telefon befinden sollte, stand offen. Mit einem Blick sah ich, daß die dichten Vorhänge am Fenster zur Straße zugezogen waren. Für dieses Mädchen und seine Besucher mußte es wohl immer Nacht sein. In der Ecke neben dem Fenster stand eine Lampe, die ein recht angenehmes Licht verbreitete. Im übrigen bestand die Einrichtung nur aus einer großen Truhe, in der Radio, Fernsehgerät, ein Plattenwechsler und ein Tonbandgerät untergebracht waren. Links neben der Tür stand zwischen zwei Sesseln ein zierlicher Rauchtisch. Auf ihm lagen die beiden letzten Nummern eines Magazins, und neben diesen Zeitschriften stand das Telefon.
    Die Einrichtung deutete darauf hin, daß es sich um das Wartezimmer des Girls handelte. Aber das interessierte mich in diesem Moment nicht. Nur das Telefon war wichtig.
    Während ich mich zu dem Apparat begab, hörte ich, wie die Wohnungstür wieder ins Schloß fiel.
    Ich nahm den Hörer ab und begann zu wählen. Zuerst wollte ich die zuständige Mordkommission der City Police anrufen. Immerhin war der Fotograf in die Affäre der ermordeten Mädchen verwickelt. Dieser Fall lief aber nach wie vor bei der City Police. Die Kollegen in der Centre Street hatten bisher keinen Anlaß gesehen, uns um unsere Mitwirkung zu bitten.
    Trotzdem hatte ich mir vorgenommen, nach der Mordkommission auch bei uns anzurufen. Phil mußte herkommen. Es war klar, daß wir, das FBI, jetzt unweigerlich in den Fall hineingezogen würden.
    Für den Mord an dem Fotografen war jedoch in erster Linie die Mordabteilung Manhattan West zuständig.
    Ich wählte gerade die vorletzte Ziffer, als ich instinktiv den scharfen Blick spürte, der auf mich gerichtet war. Ich wollte mich umdrehen, aber es war bereits zu spät.
    »Hände hoch!« zischte die scharfe Stimme des leichten Mädchens, dem die Wohnung gehörte. »Los! Sonst knallt’s! Laß den Hörer fallen!«
    Ich spürte an ihrem Ton, daß sie es verteufelt ernst

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