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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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verglasten Schrank, der unter ihm zusammenbrach. Er kam wieder auf die Füße, stieß sich mit der Schulter und der linken Faust ab, warf sich herum und griff blind vor Wut und Angst erneut an. Die Frau wich wieder aus. Diesmal rannte Chilton den Tisch um, auf dem das Geld lag. In das Poltern des umstürzenden Möbels sagte Florence Ward schneidend scharf: »Beim nächsten Versuch jage ich dir eine Kugel ins Knie!«
    Chilton blieb stehen, den Kopf zwischen die Schultern gezogen. »Du darfst mich nicht umlegen«, jammerte er. »Denk daran, was ich für dich getan habe. Deinetwegen habe ich Sandra erwürgt. Du kannst mich doch nicht zum Dank einfach abknallen!«
    »Wenn es dich beruhigt, kann ich vorher danke schön sagen. Hör auf mit deinem Gewimmer! Wir reden nicht von Moral, sondern von Geschäften. Hast du Beweise gegen Lyonel Brook?«
    Er nickte.
    »Taugen Sie etwas?«
    »Sie sind erstklassig«, stieß er hervor. »Sie bringen ihm mindestens dreißig Jahre ein. Mädchenhandel!«
    »Brook ist reich, nicht wahr?«
    »Mehrfacher Millionär!«
    »Du bist ein Idiot, Chilton!« Jetzt lachte Florence Ward laut. »Glaubst du, ich räume einem millionenschweren Gauner für eine Handvoll Dollar seine Feinde aus dem Wege und liefere artig das belastende Material bei ihm ab? Ich werde dir helfen, Brook die Daumenschrauben anzulegen. Was nützen mir zehntausend Dollar für die Ausführung eines Auftrages? Ich habe immer auf die Chance gewartet, mit einem Schlag Hunderttausende zu verdienen. Brook ist für mich diese Chance.«
    Chilton schöpfte Hoffnung. »Dann können wir uns einigen. Schon gestern habe ich dir gesagt, ich würde dich beteiligen. Erinnere dich.«
    »Gestern wolltest du mir ein kleines Trinkgeld spendieren oder mich zu deiner Freundin machen. Heute muß ich dir erst einmal zeigen, daß ich der Boß bin. Ist das klar, Herbie Chilton?«
    »In Ordnung«, bestätigte er hastig. »Dann übergib mir die Beweise! Ich habe in der Nacht unserer ersten Begegnung schon einmal danach gesucht, aber ich hatte wenig Zeit, und du hattest das Zeug gut versteckt. Ich fand nichts.«
    »Ich zeige sie dir, aber steck endlich die Kanone weg!«
    »Tut mir leid, aber ich will keinen Boxkampf mit dir riskieren.« Ihr Gesicht verhärtete sich noch mehr, »’raus mit den Papieren!« schrie sie.
    »Sie sind nicht hier«, stammelte Chilton. Florence Ward zog durch. Der Schalldämpfer verwandelte den Knall zu einem dumpfen Geräusch, nicht lauter als eine ins Schloß fallende Tür, aber Chilton vernahm das gellende Pfeifen der Kugel so nahe an seinem Kopf, daß er vor Todesangst aufschrie. Hinter ihm, an der Zimmerwand, hatte die Kugel das Glas eines eingerahmten Bildes zerschlagen.
    »Das war meine letzte Warnung«, zischte die Frau. »Meine nächste Kugel trifft. Wo sind die Brook-Papiere?«
    Der Gangster überragte die Frau um mehr als Haupteslänge, und sicherlich war er nahezu doppelt so schwer. Trotzdem duckte er sich jetzt vor ihr wie ein Hund. »Ich habe alles in der Garage versteckt.«
    »Okay, gehen wir in die Garage! Am besten legst du die Hände hinter den Kopf. Es gibt von der Diele aus eine Verbindung.« Sie kannte das Haus genau, und falls Chilton beabsichtigt hatte, sie nach draußen zu locken, so war dieser Versuch schon im Ansatz gescheitert.
    Ein schmaler Gang verband das Haus und die Garage. Am Ende des Ganges führten drei Stufen nach unten und endeten vor einer Tür.
    »Öffne!« befahl sie. Chilton nahm die Hände herunter, drehte den Türknauf und stieß die Tür auf.
    Die Garage war leer. Chiltons Wagen stand draußen in der Auffahrt. Das Vordertor war geschlossen. Licht erhielt die Garage durch Glasfenster in der Decke. An den Wänden stand einiges Gerümpel, drei alte, abgefahrene Reifen und ein Werkzeugkasten.
    »Wo?« fragte die Frau.
    Chilton wies auf die Abdeckung der Arbeitsgrube.
    »Also los!«
    Der Mann bückte sich und nahm die einzelnen Bohlen hoch, die die Arbeitsgrube in der Mitte der Garage abdeckten. Er legte knapp die Hälfte der Grube offen. Dann stieg er die kurze Treppe an der Stirnseite der Grube hinunter. Florence Ward trat an den Rand.
    Der Boden der Grube hatte Gefälle. Neben der untersten Stufe befand sich ein Gully, um das Abspritzwasser aufzunehmen. Der Gitterrost des Gullys fehlte. Das Wasser stand fast bis zum Rand des viereckigen Abflusses. Chilton bückte sich, faßte in die trübe, ölige Brühe und zog an einem Draht einen Koffer heraus. Er löste den Koffer von dem Draht und

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