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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelte spöttisch. »Sie war leer, G-man. Das ist die Wahrheit.«
    »Das mag stimmen, aber vorher enthielt sie zehntausend Dollar, die Sie im Auftrag Ihres Vaters in Ihrem Spind im Schönheitssalon zurückgelassen hatten.«
    »Nein«, sie schüttelte den Kopf, »ich habe nichts in meinem Spind versteckt. Sie sind auf dem Holzweg, G-man.«
    »Sie wissen nicht, welche Folgen Ihre Lügen noch in der vergangenen Nacht hatten. Abgesehen davon, daß ich zusammengeschlagen wurde, geschah in dieser Nacht ein Mord, der vielleicht nicht verübt worden wäre, hätten Sie nicht gelogen, Miß Brook.«
    »Sie bluffen, G-man.«
    »Sie sehen in der Polizei einen Gegner, weil die Polizei zwanzig Jahre lang der Gegner Ihres Vaters war, aber es war Ihr Vater, der diesen Krieg begann und ihn noch immer fortsetzt. Die Frau, die in der vergangenen Nacht ermordet wurde, hieß Kate Horsky. Unter dem Namen Sandra arbeitete sie als Animiergirl in einer Kaschemme.«
    »Was soll ich mit dem Mord an dieser Frau zu schaffen haben?«
    »Wahrscheinlich wurde sie umgebracht, damit ihre Aussage uns nicht auf die Spur des Mörders führte, den Ihr Vater engagiert hat, um sich gegen die Erpressung seiner früheren Schläger zu schützen.«
    »Mein Vater hat keinen Mörder engagiert«, schrie sie. »Sie behaupten etwas, das Sie nicht beweisen können.«
    »Haben Sie ihn danach gefragt?«
    Sie antwortete nicht. »Es tut mir leid, Miß Brook«, fuhr ich fort. »Ich verstehe, daß Sie nicht an eine Schuld Ihres Vaters glauben wollen. Sie kennen ihn nur als den Mann, der Ihnen alle Wünsche erfüllt. Wir dagegen kennen ihn als einen Gangboß, der seit dreißig Jahren vom Verbrechen lebt und mit Verbrechen ein Vermögen erworben hat.« Sie wollte schreien, mich unterbrechen. Ich ließ sie nicht zu Wort kommen. »Er beging und organisierte solche Verbrechen, daß die Männer, die früher für ihn arbeiteten, ihn heute erpressen können. Um dieser Erpressung zu entgehen, schreckt er auch vor dem letzten und schrecklichsten aller Verbrechen nicht zurück: Mord, Miß Brook!« Ich ließ die Zigarette fallen und trat vor sie hin. »Er scheut sich nicht einmal, seine eigene Tochter in seine dunklen Geschäfte einzuspannen. Als Sie die Aktentasche bei sich trugen, wußte Ihr Vater, daß Sie irgendwann an diesem Tage einem Berufskiller begegnen würden. Killer zeigen nicht gern ihr Gesicht — es passiert leicht, daß sie Menschen, die ihr Gesicht trotzdem gesehen haben, aus dem Wege räumen.«
    Constance Brook wollte das Glas auf den Tisch stellen, aber sie öffnete die Finger zu früh. Das Glas glitt ab und zerklirrte auf dem Steinfußboden der Küche.
    »Wem haben Sie das Geld aus der Aktentasche übergeben?« fragte ich leise, aber eindringlich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es wurde mir abgenommen«, flüsterte sie.
    »Von wem?«
    Noch einmal zögerte sie.
    »Chilton?« fragte ich.
    Constance Brook nickte.
    ***
    Der Mann verließ das Taxi am Anfang der Rodney Street. Er zahlte und ging an der Reihe der einfachen Häuser entlang. In den Vorgärten spielten Kinder. Frauen standen vor den Türen und schwatzten miteinander.
    Der Mann trug einen großrandigen, unmodernen Hut und einen staubgrauen Trenchcoat. Die Hosen, die unter dem Rand des Mantels hervorschauten, waren verbeult und ausgefranst. Die klobigen Schuhe mußten seit Monaten nicht mehr mit einer Bürste in Berührung gekommen sein.
    Eine große dunkle Brille, der tief in die Stirn gezogene Hut und der hochgestellte Kragen des Trenchcoats verdeckten sein Gesicht fast vollständig. Obwohl die Kleidung ärmlich, schmutzig und abgerissen war, mußte der Mann jung sein, denn er bewegte sich rasch und geschmeidig. Die Kinder beachteten ihn nicht. Von den schwatzenden Frauen blickte ihm die eine oder andere ohne großes Interesse nach. Männer solchen Schlages gab es viele in diesem Bezirk der kleinen und armen Leute.
    Der Mann bog von der Straße ab und durchquerte den verwilderten Vorgarten von Nummer 64, Herbert Chiltons Haus. Er läutete an der Tür.
    Rivera öffnete. Er hielt in der linken Hand einen Colt. Beim Anblick des Mannes prallte er zurück. Sofort hob er die Hand. Der Fremde nahm die dunkle Brille ab. »Schlechte Nerven, Nick?« fragte er mit leicht heiserer Stimme. Rivera ließ den Colt sinken. »Verdammte Maskerade«, knurrte er.
    Auch Chilton fuhr aus dem Sessel hoch, als der Fremde den Wohnraum betrat. Dann erkannte er die grünen Augen und lachte. »Willst du zu einem Maskenball?«
    Florence

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