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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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war. Der Wächter schob sich hindurch. Auf der anderen Seite hörte Winston die Schritte des Mannen sich entfernen. Aber er hatte nicht gehört, dass der Mann das Tor von innen wieder verschlossen hatte.
    Holla!, sagte er sich. Sollte dieser Wächter mit den Gangstern unter einer Decke stecken? Den Kerlen das Tor absichtlich aufgelassen haben? Das würde bedeuten, dass sie noch heute Nacht kommen.
    Winston überlegte nicht mehr. Er schob leise das Tor auf und reckte den Kopf durch den Spalt. Neben einem hochragenden Schornstein brannte das Licht im Kesselhaus. Der Detective huschte durch das Tor, schob es leise hinter sich wieder zu und rückte sich schnell in den Schatten des großen Schornsteins. Er brauchte nicht lange zu warten. Die Schritte des Nachtwächters klangen vom Kesselhaus herüber, das Tor quietschte, und dann hörte Winston, wie das Tor wieder abgeschlossen wurde.
    Schöne Bescherung, dachte er. Jetzt kann ich mir hier die Nacht um die Ohren schlagen. Aber vielleicht schadet es gar nichts, wenn ich bis ein paar Stunden nach Mitternacht auf dem Fabrikgelände bleibe. Später kann ich immer noch das Pförtnerhäuschen auf suchen und mich bemerkbar machen, damit man mich wieder hinauslässt. Jetzt will ich die Gelegenheit nutzen und mich umsehen.
    Plötzlich jaulte, nicht weit entfernt, ein Hund. Winston blieb stehen und paffte an seiner Zigarre. Das fehlte mir gerade noch, dachte er, dass mich ein Köter anfällt, der nachts hier herumlaufen darf. Das wäre ein Fressen für die Zeitungen. Und natürlich für die Kollegen vom Revier. Winston und Wachhund! Das Thema würde unweigerlich für Revierwitze ausgeschlachtet werden.
    Aber so lange Winston auch lauschte, der Hund kam nicht näher. Sein Jaulen erklang immer wieder aus derselben Richtung und Entfernung. Also muss er eingesperrt oder angekettet sein, dachte Winston. Er schob sich leise auf die nächste Fabrikhalle zu. Bis zur vollen elften Nachtstunde fehlten nur noch ein paar Minuten…
    ***
    Chuck Berry, Sadie Blender und Ed sahen schweigend hinab auf Jim Cartney, der auf dem Fußboden in Eds Wöhnzimmer hockte und eine Menge Werkzeug neben sich liegen hatte. Im Augenblick war er damit beschäftigt, die Drähte einer Spule an einem Kabel zu befestigen.
    Cartneys Gedanken jagten sich. Welche Möglichkeit gab es, diese verdammten Kerle aufs Kreuz zu legen? Wenn er jetzt nachlässig arbeitete, sodass die Alarmanlage eben doch anschlagen würde?
    »Ihre Frau ist an einem sicheren Ort, Cartney«, sagte Ed, als ob er Cartneys Gedanken gelesen hätte.
    »Was habt ihr mit ihr vor?«, krächzte Cartney heiser.
    »Gar nichts, wenn Sie vernünftig sind, Cartney. Sobald die Sache sauber abgewickelt ist, bekommen Sie zehntausend Dollar in bar auf die Hand, und wir lassen Sie und Ihre Frau laufen.«
    »Ich will kein Geld«, sagte Cartney finster.
    »Darüber können wir ja noch reden. Aber wenn Sie uns hereinlegen wollen, Cartney, dann muss es Ihre Frau büßen. Sie wird bewacht. Wenn wir nicht bis zu einer bestimmten Zeit an ihrem Aufenthaltsort angekommen sind, wird sie umgelegt. Aber so, dass sie etwas davon hat. Sie werden es an der Leiche sehen können, verlassen Sie sich darauf.«
    Jim Cartney zog sein Taschentuch und wischte sich die schweißnasse Stirn ab. Er schielte hinauf zu den drei Männern, die neben ihm standen. Wenn der Kerl mit der langen Mähne nicht gewesen wäre, hätte er vielleicht etwas riskiert. Aber dieser Mann war nicht nur gefährlich, er wartete sogar auf eine Gelegenheit, seine tierischen Instinkte zu befriedigen. Es stand in seinen Augen. Cartney hatte genug von solchen Typen im Zuchthaus gesehen. Und er wusste nur zu gut, wozu sie fähig waren.
    »Machen Sie weiter, Cartney«, sagte Ed. »Es wird allmählich Zeit. Sie hätten längst fertig sein können.«
    »Ich bin aus der Übung«, gab Cartney zu. »Im Zuchthaus habe ich andere Dinge getan.«
    Er legte den Schraubenzieher beiseite und griff nach einer kleinen Zange. Sie hatten aber auch an alles gedacht. Als er ihnen die Liste der Gegenstände aufschrieb, die er für die Herstellung seines Apparates brauchte, hatte er gehofft, sie würden etwas vergessen oder in den Abendstunden nicht mehr erhalten können, sodass er wenigstens erst einmal Zeit gewonnen hätte, aber nein, sie brachten alles ganz genau nach seiner Liste angeschleppt.
    Seine größte Sorge war, dass sie seine Frau hatten. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er es riskiert. Er hätte den Apparat so gebaut, das er

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