Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
nur herumsitzen und warten. Und wenn dann bei ihm noch ein später Besucher auf kreuzt? Nach halb elf kriegen solche Leute keinen Besuch mehr, da kann man wenigstens sicher sein, dass man nicht mehr gestört wird.«
    »Scheinst dich ja gut in solchen Kreisen auszukennen. Warst wohl mal etwas Besseres, he?«, knurrte Berry aggressiv.
    Blender bedachte ihn mit einem kurzen Seitenblick. Er sah, wie Berrys Zeigefinger pausenlos an der Narbe hin und her glitt.
    »Juckt das Ding wieder?«, fragte er versöhnlich.
    »Und wie!«
    »Versuch wenigstens nicht, deine Wut deshalb an mir auszulassen, Chuck. Ich kann doch nichts dafür.«
    »Wenn du nicht zurückgesprungen wärst, hättest du den Messerstich in deine Visage bekommen.«
    »Ich habe dir schon tausendmal erklärt, dass ich keine Ahnung davon hatte, dass du plötzlich neben mir standest.«
    »Hast du. Aber ich glaube es noch immer nicht.«
    »Jedes Mal wenn es dich da juckt, ist es dasselbe Theater mit dir. Du wirst einfach unerträglich, Chuck. Versuch doch einmal, an etwas anderes zu denken. Zum Beispiel an die Sache, die vor uns liegt.«
    »Wenn sie nicht klappt, gehen wir für wenigstens fünfzehn Jahre nach Sing-Sing.«
    »Sie wird aber klappen.«
    »Hoffentlich.«
    Rutsch mir den Buckel herunter, dachte Blender aufgebracht. Der Kerl kann einem auf die Nerven gehen, wenn seine Narbe ihm zu schaffen macht. Wenn wir bloß die Geschichte schon hinter uns gebracht hätten. Und hoffentlich macht dieser Cartney nicht noch unerwartete Schwierigkeiten. Bei diesen Eierköpfen weiß man ja nie, woran man ist.
    Blender steuerte den Wagen auf einen kleinen Parkplatz, der eigentlich zu einem Nachtklub gehörte, der aber erst um Mitternacht seine Pforten öffnete. Sie stiegen aus. In dem dunklen Eingang des Lokals standen bereits zwei Männer. Einer trug einen Anzug, der andere eine kurze Lederjacke. Es waren die beiden, die Jim Cartney vom Zuchthaus abgeholt hatten.
    »Alles okay?«, fragte der im Anzug leise.
    »Alles. Der Wächter macht seine Runde ohne Hund.«
    »Gut. Wir setzen uns zu euch in den Wagen, bis es halb elf Uhr ist. Wie spät haben wir es jetzt?«
    »Gleich zehn«, sagte Blender.
    »Dann dauert es ja nicht mehr lange.«
    »Nein, Ed. Aber wo steckt eigentlich Pullinger?«
    »Der sitzt im Pförtnerhäuschen und leistet dem Nachwächter Gesellschaft, wenn der gerade mal keine Runde machen muss. Dort ist er für uns am wertvollsten. Er könnte uns ein Zeichen geben, wenn dem Wächter doch etwas auffallen sollte.«
    »Schön«, sagte Blender und grinste zufrieden. »Solche Pläne liebe ich. Man muss das Gefühl haben, dass wirklich an alles gedacht worden ist. Aber ist eigentlich sicher, dass uns Cartney wirklich helfen kann? Ich habe keine Ahnung von diesen Strahlenalarmanlagen, aber mir kommen sie nicht geheuer vor.«
    »Das ist doch ganz einfach. Von einer Wand fallen unsichtbare Strahlen auf die gegenüberliegende. Dort gibt es eine Art Fotozelle oder so etwas. Jedenfalls lösen sie den Alarm aus, sobald der Strahlengang durch irgendetwas unterbrochen wird. Früher, als sie mit diesen Alarmanlagen als Neuigkeit herauskamen, ging der unterste Strahl wenige Millimeter über dem Fußboden zur anderen Seite. Da gab es jede zweite Nacht Alarm.«
    »Warum?«, fragte Chuck Berry.
    »Weil eine Maus hindurchgehuscht war und den Strahlengang damit unterbrochen hatte.«
    Sie sprachen noch eine Weile miteinander, bis Ed auf die Uhr blickte und den anderen befahl: »Es ist Zeit! Macht euch auf die Socken.«
    »Und du?«, fragte Sadie Blender.
    »Wie oft soll ich’s dir noch sagen? Ich bin nicht sicher, ob mich Elleroy nicht schon einmal gesehen hat. Es ist ja nicht unbedingt nötig, dass er morgen früh der Polizei auch schon den Namen von einem von uns verraten könnte - oder?«
    »Ich habe ja nur gefragt«, brummte Blender.
    ***
    Die drei Männer stiegen aus, während Ed im Fond des Wagens sitzen blieb. Die anderen überquerten die Straße und blieben vor der Tür zu einem großen modernen Appartementblock stehen. Nicky, der stiernackige Bursche in der Lederjacke, begann am Schloss der Haustür zu hantieren. Die anderen stellten sich so, dass sie ihn mit ihren Körpern verdeckten.
    »Dauert aber verdammt lange«, knurrte Chuck Berry. Seine Narbe hatte eine tiefrote Farbe angenommen.
    »Mach du es doch!«, zischte Nicky wütend.
    »Streitet euch nicht, verdammt noch mal«, schimpfte Sadie Blender.
    Plötzlich flammte hinter der großen Ganzglastür das Licht in der Halle

Weitere Kostenlose Bücher