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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Überleg doch mal«, sagte Jackson. »Little Moss wird wegen seines Angriffs auf einen G-man angeklagt. Wer wird denn da der Zeuge sein?«
    Wieder war es Gleason, der die Lösung fand. »Ich werde verrückt, Cotton natürlich!«
    »Genau!« nickte Jackson. »Und der wird bei dieser, Gelegenheit gleich mit umgelegt. Dann haben wir wieder Ruhe und können ungestört darauf warten, bis der Mann mit den schönen Glitzersteinchen aus London kommt!« Gleason fummelte sich mit dem Zeigefinger unter dem korrekten Hemdkragen herum. »Mensch, das is’ ’n Ding, einen G-man umlegen…«
    »Klar«, nickte Jackson, »das ist ein Ding. Und du wirst es erledigen. Such dir drei Leute aus und leg dich aufs Ohr, damit du ausgeschlafen bist, wenn es losgeht. Du weißt ja, gegen einen G-man hast du nur eine Chance!«
    ***
    »Ich weiß überhaupt nicht, was Sie wollen, G-man«, maulte Moss Templeton, der kleine Gangster, den ich um Haupteslänge überragte. »Ich habe friedlich mein Bier getrunken und wollte die Kneipe verlassen, und dann haben Sie mich einfach geschnappt. Muß ich mir das gefallen lassen?«
    Diese Version war nicht ungeschickt, und sie klang so, daß mancher Richter ihr Glauben schenken würde.
    »Okay, Templeton«, gab ich zu. »Sie haben Ihr Bier getrunken und wollten die Kneipe verlassen. Warum haben Sie mir dabei mein Glas aus der Hand geschlagen? Warum hatten Sie es so eilig, die Kneipe zu verlassen, nachdem Sie gehört hatten, daß ein G-man anwesend war?«
    »Ist doch wohl meine Sache«, gab er zurück. »Ich kann aber die Gesellschaft von euch Bullen nicht leiden. Ist das strafbar?«
    »Nein, natürlich nicht«, gab ich wieder zu.
    »Na, also!« sagte er triumphierend.
    Er mußte jetzt das Gefühl haben, mich in die Enge getrieben zu haben. Ich unterstützte ihn dabei, indem ich nachdenklich in eine Ecke meines Office schaute und den Kleinlauten spielte. »Was ist jetzt, G-man?« drängte er. »Ich möchte nur wissen«, sagte ich so, als spräche ich zu mir selbst, »warum die Burschen es alle so eilig hatten, den Laden zu verlassen, nachdem ich mein Getränk bestellt hatte.«
    Templeton sprang sofort darauf an. »Welche Burschen? Sie hatten es doch nur auf mich abgesehen! Meinen Sie, weil ich so klein bin, könnten Sie es mit mir machen?«
    »Nicht nur Sie hatten es eilig, Templeton. Jimmy Woodhouse hatte es noch eiliger! Er hat sein Lokal verlassen!« Little Moss schaute mich verwundert an und schüttelte den Kopf. Es war ihm anzusehen, wie unsicher er wurde. Doch schließlich verklärte sich sein Gesicht wieder. »Sie wollen mich bluffen, G-man. Aber damit brechen Sie sich einen ab!«
    »Kein Bluff, Templeton. Jimmy Woodhouse verließ bald nach Ihnen sein Lokal. Für immer, Templeton!«
    »Für immer? Wieso denn für immer?«
    »Weil er in seiner Küche erschossen wurde, Templeton!« sagte ich hart.
    Das wirkte. Der Kleine wurde plötzlich käsig um seine Nasenflügel, und seine Augenlider flatterten nervös. Er rutschte auf dem Stuhl hin und her. Zwei-, dreimal fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen.
    Er war unsicher, und ich stieß sofort nach. »Für wen arbeiten Sie zur Zeit, Templeton?«
    Er schnaufte wie ein asthmatisches Nilpferd. »Arbeiten?« fragte er mit einem verächtlichen Unterton.
    »Sie haben recht«, gab ich zu. »Arbeiten kann man das nicht nennen. Also, von wem werden Sie bezahlt?«
    Er zuckte mit den Schultern und sah mich an, als hätte ich ihn nach der Formel zur Berechnung der Raketenbeschleunigung beim Start zur Venus gefragt.
    »Mir soll es gleich sein«, winkte ich ab. »Ich wollte Ihnen nur einen Gefallen tun und Sie vor dem Mann schützen, der Jimmy Woodhouse erschießen ließ. Sie werden möglicherweise der nächste sein, der umgelegt wird!«
    Er schluckte heftig, und einen Moment sah es so aus, als wolle er etwas sagen. Doch das Telefon schrillte dazwischen. Es war der Kollege, der unseren Eingang bewachte. Ich hörte mir an, was er zu sagen hatte, und legte den Hörer betont langsam auf die Gabel zurück.
    »Wer ist Ihr Anwalt, Templeton?«
    Einen Augenblick schaute er mich aus großen Augen an. Er schluckte wieder, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und schüttelte den Kopf. »Hab’ keinen Anwalt. Brauch’ auch keinen!«
    »Doch«, sagte ich, »er ist nämlich schon im Haus. Pete Garland heißt er. Er will eine Kaution stellen, um Sie…«
    »Nein!« Little Moss sprang erregt auf und schaute mich erschrocken an. »Nein, keine Kaution! Verdammt, ich gebe zu, daß

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