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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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aufeinander eingespielt, wie ein Weltmeisterschaftspaar im Eiskunstlauf.
    Mallory wandte sich von Joey ab und ging auf eins der leeren Betten zu. Er kramte zwischen den Decken herum in der Hoffnung, doch noch einige Münzen zu finden.
    Leise und scharf kam eine Stimme von einem der Betten. »Willst du dich endlich hinlegen, Mallory?« Wessen Stimme es war, konnte Mallory nicht unterscheiden. Auch ihre Stimmen klangen ähnlich.
    »Ich werde mich nicht hinlegen. Haltet ihr euch raus!« Er stützte sich auf den Bettrand. »Ihr könnt mir höchstens ’nen Zehner leihen.«
    »Dir wird niemand was leihen, verstanden? Und wenn du gehst, bekommst du zwei Kugeln ins Kreuz.«
    »Aber nicht von euch«, keuchte Mallory gepreßt und warf sich auf das Bett von Eddy Martin.
    Dessen Hand zuckte blitzschnell wie der Kopf einer giftigen Kobra unter der Decke hervor, und Mallory sah in das riesige schwarze Loch einer Luger. Er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Dugdale fletschte die schmalen Lippen. »Was sagst du jetzt?« fragte er leise. Auch er hielt eine Luger in der Faust.
    »Glaubt nur nicht, ihr könnt mit mir euren Spielzeugen Angst einjagen, ihr kleinen Affen!« sagte Mallory wütend und richtete sich vorsichtig auf. Alles konnte man zu den beiden Killern sagen, nur durfte das Wort klein nicht dabeisein.
    »Du hast ja schon Angst. Und du hast allen Grund dazu.«
    Mallory wandte sich zu Joey um, der immer noch am Tisch stand. »Ich habe keine Lust mehr. Die 100 Dollar Vorschuß bekommst du nächste Woche wieder. Ich steige aus.«
    »Hier steigt niemand aus!« kreischte Joey. »Du willst uns nur verpfeifen, he?«
    »Sei vernünftig, Joey! Ich habe noch nie gesungen. Ich halte es einfach nicht mehr aus in diesem Loch.« Er machte ein paar Schritte auf Joey zu.
    Die leise Stimme in seinem Rücken ließ ihn wieder herumfahren.
    »Du willst also nicht mehr?«
    »Nein«, sagte Mallory fest.
    »Säufer können wir nicht brauchen«, sagte Luke Dugdale und schnalzte mit der Zunge.
    Die Detonationen der beiden Schüsse verschmolzen zu einem Laut, und die Wucht des Aufpralls warf Mallory weit in den Raum zurück.
    Die drei anderen Männer, die bisher fest geschlafen hatten, saßen in ihren Betten und stierten ungläubig auf den Toten, der auf dem kalten Betonboden lag.
    Mit zögernden Schritten ging Joey auf die Luger-Brüder zu.
    »Ihr müßt ihn wegschaffen, sofort, solange es noch dunkel ist.«
    »Wir verbuddeln ihn unten im Tunnel«, knurrte Luke Dugdale und warf eine Decke über die Leiche.
    »Seid ihr verrückt?« schrie Joey entsetzt. »Da unten will ich ihn nicht haben.«
    »Mein Gott, bist du empfindlich!« sagte Eddy Martin. »Dann packen wir ihn eben oben unter den Lehm. Uns ist das egal.«
    »Ich will hier überhaupt keine Leiche haben. Soll man uns gleich einen Mord anhängen, wenn wir fertig sind?« Die Erklärung klang reichlich lahm.
    »Du fällst uns langsam auf die Nerven, Joey«, sagte Luke Dugdale gefährlich ruhig. »Wo soll die Beisetzung also stattfinden?«
    »Irgendwo, wo er nicht so schnell gefunden wird — und weit weg.«
    Eddy Martin und Luke Dugdale packten den Toten und trugen ihn die Treppe hinauf, durch die geräumige Halle, in der die Erde aus dem Tunnel lag. Durch die verdeckten Fenster drang schwaches Mondlicht. An einem der großen Tore legten sie ihre Last ab, drückten den mächtigen Riegel zurück und schoben den schweren Torflügel zwei Fuß breit zur Seite.
    Luke Dugdale zog die Leiche auf die Rampe, während Eddy Martin zum Wagen lief und den schwarzen Ford Falcon rückwärts heranfuhr. Achtlos warfen sie den schweren Körper in den Kofferraum.
    Ohne das Licht einzuschalten, fuhren sie an der Mauer entlang bis zum Nebengrundstück, wo die Abbrucharbeiten bereits begonnen hatten und die Außenmauer niedergerissen war. Der Wagen schaukelte heftig über Schotter und Steine, als sie in die Fletcher Street einbogen und Eddy Martin das Licht einschaltete.
    Über die untere Bowery erreichten sie in rascher Fahrt den Broadway und fuhren am Columbus Circle durch das Merchant’s Gate in den Central Park. Eine schmale Straße führte zu den Geräteschuppen der Parkverwaltung. Sie hielten an einem dichten Gestrüpp, hinter dem weiße Felsen und kleine Schluchten im matten Mondlicht lagen. Eilig hoben sie die Leiche aus dem Kofferraum, zerrten sie durch das Gebüsch und warfen sie in eine flache Felsspalte.
    ***
    Phil und ich standen sprungbereit. Prüfend sahen wir den mächtigen Mann an. Er schwankte

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