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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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-nicht fassen, daß ich heil davongekommen war.
    Ich nickte und knöpfte das Hemd wieder zu. Der Doc murmelte einen Abschiedsgruß und lief zu dem Krankenwagen. Der Fahrer schloß gerade die hintere Tür. Es wurde langsam hell.
    Phil untersuchte mit einigen Kollegen den Hauseingang und die Straße. Dann kam er zu mir. »Hier«, sagte er und hielt mir seine geöffnete Hand hin. Zwei zerdrückte Bleiklumpen rollten auf seinem Handteller hin und her. Bert Merrick, einer unserer Schußwaffenexperten, kam heran und beäugte neugierig die grauen Dinger, die einmal schöne neue Geschosse gewesen waren.
    »Was meinen Sie, Bert?« fragte ich. »Neun Millimeter Luger, oder ich lasse mich pensionieren.«
    »Die Luger-Brüder«, sagte Phil.
    »Sieht so aus.«
    Phil gab die Kugeln Bert Merrick. Nachdenklich gingen wir auf den Jaguar zu. Phil sah den Wagen prüfend an, rüttelte an der Motorhaube, bückte sich und peilte unter das Chassis.
    »Gib mir den Schlüssel, ich fahre dich nach Hause«, knurrte Phil.
    »Mich fährt niemand nach Hause«, sagte ich aufsässig. »Erst kaufe ich mir diesen Valenti.«
    »Das hat Zeit bis heute abend.«
    »Hat es nicht. Was meinst du, weshalb wir die Luger-Brüder so schnell auf dem Hals hatten?«
    »Das kann tatsächlich nur Valenti gewesen sein!«
    »Ja, und nur er hat Verbindung zu den Gangstern.« Plötzlich schoß mir ein Gedanke durch den Kopf. Valenti war auch gefährdet! Er hatte die Gangster gewarnt, und es lag nach diesem gescheiterten Anschlag nahe, daß wir zwei und zwei zusammenzählen würden. »Los, Phil!« rief ich. Dann suchte ich meine Schlüssel. Wir fanden sie neben dem rechten Vorderrad auf der Straße.
    »Na, dann nichts wie los!« sagte Phil grimmig entschlossen. Mit Rotlicht und heulender Sirene jagten wir nach Süden.
    ***
    Luke Dugdale fuhr in vorschriftsmäßigem Tempo die Eighth Avenue hinunter. »Die Fahrkarte hast du geschossen«, sagte er grinsend. »Du hättest erst auf den G-man schießen müssen. Den Professor hätten wir immer noch erwischt. Meiner jedenfalls ist stumm.«
    »Der G-man ging doch am Schluß, ich konnte ihn zuerst gar nicht sehen.«
    »Ja, und dann lag er gleich platt auf dem Boden.«
    Eddy Martin fletschte die Zähne. »Dafür legen wir jetzt Valenti um, das macht auch Spaß.«
    Als sie an einer Post vorbeikamen, trat Luke Dugdale plötzlich hart auf die Bremse. »Wir rufen ihn besser an, damit er seinen Laden zumacht.«
    Eddy Martin stieg aus und ging auf die Reihe der Telefonzellen zu. Als Valenti sich meldete, sagte er: »Mach deinen Laden dicht! Wir haben was zu besprechen.«
    »Okay, ich wollte die letzten sowieso, gerade rausschmeißen.«
    Eddy Martin knallte den Hörer auf den Haken. Schweigend fuhren sie weiter, bis sie in die 23rd Street einbogen. »Sollten wir Joey nicht lieber vorher Bescheid sagen?« fragte Luke Dugdale.
    »Damit er uns was vorjammert!«
    Sie parkten den Wagen unter dem Gerüst der New York City Railroad und gingen das Stück zu Jack Valentis Bar zu Fuß. Die Daumen in die Gürtel gehakt, stießen sie die Tür auf. »Jack?« rief Eddy Martin.
    »Kommt rein, Jungs!« rief eine Stimme hinter dem Vorhang zum Nebenraum.
    ***
    Mit kreischenden Reifen jagten wir über die 23rd Street. Die Sirene hatten wir abgestellt. Es war 4.30 Uhr. In manchen Torbögen lagen Betrunkene. Die ersten Dockarbeiter standen an den Bushaltestellen. Der Tag begann. Die Spitzen der Wolkenkratzer waren in goldenes Licht getaucht, aber hier unten herrschte ein unangenehmes Zwielicht. Kein gutes Schußlicht, dachte ich.
    Mit knirschenden Reifen stoppten ich vor Jack Valentis Bar. Ich sah an der Reihe der geparkten Wagen entlang. Ein Falcon war nicht dabei.
    Wir stürmten die Stufen zum Lokal hinunter. Phil wollte gerade die Tür probieren, als sie aufgerissen wurde. Dann wirbelten plötzlich Fäuste durch die Luft. Ich sah einen langen Pistolenlauf, angelte nach meinem Dienstrevolver, bekam ihn aber nicht gleich in den Griff. Denn Fäuste und Füße waren überall.
    Die Detonation eines Schusses ließ fast mein Trommelfell platzen. Etwas Hartes rammte in meinen Magen und nahm mir die Luft. Ich bekam einen Arm zu fassen, ein Tritt traf mein Schienbein. Ich versuchte den Arm herumzudrehen, aber der Kerl war beweglich wie eine Katze. Da erschien wieder die große Pistole, diesmal genau vor meiner Nase.
    Ich mußte schießen. Die Gestalt, die ich immer noch am Arm gepackt hielt, entglitt mir. Dann traf mich ein Stoß in den Rücken. Ich knallte mit dem

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