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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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Er meint, daß er den Franzosen nur angeheuert hat, weil er einiges von Sprengstoff versteht.«
    »Das sieht nach sorgfältiger Planung aus!«
    »Dann sollen da noch ein junger Bursche mitmachen, noch keine 20. Und zwei Muskelmänner aus dem Hafen. Namen unbekannt.«
    »Was sagt das Archiv?«
    »Ich habe die Namen schon durchgegeben; wenn die Unterlagen zusammen sind, schicken sie die Akten rauf.«
    »Gut. Und wir nehmen uns Jack Valenti vor. Vielleicht weiß der etwas.«
    Wir holten den Professor und fuhren nach unten. Unser Freund war merkwürdig nüchterner und stiller geworden.
    »Haben Sie Angst? Wollen Sie ein paar Tage hierbleiben?« fragte ich.
    Er schüttelte sein mächtiges Haupt. »Mit dem Pack werde ich noch fertig«, knurrte er.
    »Eine Kugel kommt schnell geflogen«, bemerkte Phil. Der Professor grinste unsicher.
    Meinen Jaguar hatte ich an der Straße geparkt, nahe dem Haupteingang.
    Ich trat aus dem Distriktgebäude, gefolgt vom Professor und Phil.
    Schräg hinter dem Jaguar stand ein schwarzer Ford Falcon mit laufendem Motor. Ich hatte schon den Schlüssel in der Hand, als der erste Schuß die Stille der Nacht zerriß. Ich sah das kurze bläuliche Mündungsfeuer am Fenster des Falcon. Dann spürte ich den harten Schlag gegen die Brust. Der Aufprall warf mich zurück gegen den Professor. Dann gaben meine Knie nach, und ich rutschte zu Boden. Das Weitere nahm ich nur nebelhaft wahr. Der scharfe Schmerz in der linken Brust nahm mit den Atem. Ich fürchtete, die Besinnung zu verlieren.
    Weitere Schüsse peitschten auf. Dazwischen hörte ich das Bellen eines Smith and Wesson. Das muß Phil sein, dachte ich erleichtert. Jemand zerrte an mir, aus dem Wagen wurde wieder geschossen, ich hörte einen erstickten Aufschrei, und das Zerren hörte auf. Dann kreischten Räder. Glas splitterte, als Phil noch einige Schüsse hinter dem flüchtenden Wagen herschickte.
    Dann war es eine Zeitlang totenstill. Der Schmerz in meiner Brust ebbte langsam ab, und ich hörte ein jammervolles Stöhnen.
    Jemand faßte mich vorsichtig an der Schulter. Phil, dachte ich erleichtert. »Jerry, lebst du noch?« fragte er besorgt.
    »Ich weiß nicht genau«, ächzte ich.
    »Mensch, Jerry«, flüsterte er. Seine Stimme klang rauh.
    Ich versuchte mich aufzurichten. Es ging. Neben mir sah ich eine große Gestalt liegen. Jemand stützte den mächtigen Kopf mit der grauen Mähne. Der Professor, dachte ich erbittert.
    Auf der Straße näherte sich das Heulen einer Sirene.
    Phil kniete neben mir nieder. »Gleich ist alles gut, mein Alter«, sagte er.
    »Wie sieht es mit mir aus?« fragte ich ihn.
    »Gleich ist der Doc da«, wich er aus.
    Bisher hatte ich mich nicht getraut, nach der Verletzung zu fühlen. Vorsichtig tastete ich jetzt über meine Jacke und bemerkte das Loch. Ein nicht zu beschreibendes Gefühl der Erleichterung überkam mich.
    »Ich bin okay«, sagte ich heiser.
    »Gar nichts bist du«, kam die prompte Antwort von Phil.
    »Doch, ich bin nicht einmal angekratzt.« Ich zog die Beine an und schob mich langsam an der Wand hoch. Ich spürte, wie meine Kräfte zurückkehrten. Phil stützte mich. In seinem Gesicht mischten sich Unglauben und Erleichterung.
    Ich zog meinen Revolver. Rechts am Kolben hatte er einen tiefen Kratzer. »Er hat mir wieder mal das Leben gerettet. Was ist mit dem Professor?«
    »Schultersteckschuß.«
    In dem Moment hielt der Krankenwagen vor dem Eingang. Das Heulen der Sirene erstarb in einem häßlichen Laut. Zwei Männer sprangen vorn heraus, einer hinten. Ein großer jüngerer Mann mit einem schwarzen Köfferchen in der Hand lief auf den Professor zu und begann eine rasche Untersuchung.
    »Was ist mit dem Mann?« fragte ich den Arzt. Er hatte die Jacke des Verletzten zurückgeschlagen und das Hemd aufgerissen. Er preßte eine Mullbinde auf die Wunde. Der Fahrer der Ambulanz stellte eine Trage neben ihm nieder.
    »Schultersteckschuß, nicht lebensgefährlich, aber schlimm genug«, sagte er unwirsch. »Rufen Sie morgen in der Klinik an!«
    Phil bestand darauf, daß der Doc auch mich untersuchte. Ich ging ins Haus und knöpfte mein Hemd auf. Der Arzt kam mir nach. Er betastete meine Brustmuskeln, pfiff ein paarmal leise und grinste dann.
    »Sie haben noch mal Glück gehabt. In ein paar Stunden ist Ihre linke Brustseite blau wie…« Ihm schien kein geeigneter Vergleich einzufallen. »Es wird auch lausig weh tun, wie ein überdimensionaler Muskelkater. Aber sonst…« Er sah mich an, als könne er immer noch

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