Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
kannte ihn. Er wußte auch, daß Sie sein Boß sind.«
    »Ach so ist das. Sie haben sich ein bißchen Rückendeckung verschafft«, meinte Cornell mit leiser Stimme, in der ein Ton von Anerkennung mitschwang.
    »Meinen Sie, ich hätte Lust, mich von einem kleinen Halunken um tausend Dollar betrügen zu lassen? Ich wollte wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Warum haben Sie gezahlt?«
    »Weil ich mir später nicht vorwerfen wollte, auf eine Gefahr hingewiesen worden zu sein und nichts getan zu haben, um sie abzuwenden.«
    »Gut, gut, aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Von meinem Detektiv weiß ich, daß dieser Emptywood eine Null war. Er hätte weder den Grips noch den Mut gehabt, die Entführung in Szene zu setzen. Das kann nur Ihr Werk gewesen sein.«
    Cornell verschränkte die Arme vor der Brust und schlug ein Bein über das andere. Er fühlte sich sicher. Sein erster Schock war abgeklungen. Er fing an, die Situation auf seine Weise amüsant zu finden.
    »Was Sie nicht sagen!« höhnte er. »Und wie wollen Sie das beweisen?«
    »Ich pfeife auf eine Beweisführung. Mir ist klar, daß Sie der Bandenboß sind, und ich erwarte von Ihnen, daß Sie mich sofort zu Vivian bringen.« Cornell lachte kurz. »Sie machen mir Spaß, obwohl ich eigentlich wütend sein müßte. Sie haben, wie Ihnen bekannt sein dürfte, mit Ihrem bewaffneten Eindringen in meine Wohnung ein halbes Dutzend Paragraphen verletzt. Diese Eskapade kann Sie teuer zu stehen kommen. Woher nehmen Sie unter diesen Umständen den Mut, mir mit dieser absurden Entführungsanklage zu kommen?«
    »Es gehört kein Mut dazu. Ich weiß, daß Sie Vivians Vater um ein paar Millionen erleichtern wollen, und ich bin entschlossen, das zu verhindern. Aber mir geht es nicht um das Geld. Ich bin hergekommen, um Vivian aus Ihren Klauen zu befreien. Ich zwinge Sie dazu — mit dieser Pistole!«
    Cornell verzog spöttisch den Mund. »Darf ich fragen, wie Sie sich das vorstellen? Wollen Sie mich einfach niederschießen?«
    McKay begann zu schwitzen. Ihm dämmerte, daß er die Wirkung der Waffe überschätzt hatte. Was konnte er schon tun, wenn Cornell einfach abstritt, in die Entführung verwickelt zu sein?
    »Der Menschheit würde sicherlich ein großer Dienst erwiesen, wenn ich Sie aus dem Wege räumte«, erklärte McKay.
    Ihm waren diese harten, großspurigen Worte zuwider, aber seine einzige Chance, doch noch zum Erfolg zu kommen, bestand zweifelsohne darin, Cornell angst zu machen.
    Cornell grinste plötzlich breit. Er beugte sich zur Seite und entnahm einem Zedernholzkästchen eine Zigarette. Mit einem Tischfeuerzeug steckte er sich die Zigarette an. McKays Gesicht rötete sich. Er empfand Cornells Reaktion als glatte Herausforderung und fragte sich, was er tun mußte, um den Gangsterboß in die Knie zu zwingen.
    Cornell inhalierte tief. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß dann ein paar Rauchringe aus. Er blickte ihnen hinterher und meinte wie beiläufig: »Warum sind Sie eigentlich so versessen darauf, eine Puppe zu bekommen, die Ihnen günstigstenfalls die Pest an den Hals wünscht?«
    »Ich liebe sie«, sagte McKay. Er bereute dieses Geständnis schon in der nächsten Sekunde. Es ging Cornell nichts an, was er, Dean McKay, für Vivian empfand.
    »Und Vivian?« fragte Cornell spöttisch. Er wartete keine Antwort ab, sondern stand auf und fuhr mit harter, höhnischer Stimme fort: »Sie pfeift auf Sie, McKay. Sie und Ihr Leben sind ihr noch nicht einmal das Schwarze unterm Nagel wert.«
    Dean McKay spürte, daß Cornell diese Behauptung nicht aus der Luft gegriffen hatte.
    »Ich werde Vivian heiraten, McKay, und Sie werden mir dabei nicht im Wege stehen!« fuhr Cornell fort.
    McKay fand keine Zeit mehr, mit dem würgenden Abscheu fertig zu werden, der ihn gegen Cornell erfüllte. Er spürte dicht hinter sich die Andeutung eines Luftzuges und wußte plötzlich, daß er mit Cornell nicht mehr allein war.
    McKay hatte weder Schritte noch das Öffnen der Tür gehört. Aber er sah in Cornells spöttischen Augen, daß sein Unternehmen gescheitert war.
    »Laß die Kanone fallen, Kleiner«, sagte eine Stimme hinter McKay. Im nächsten Moment bohrte sich das harte, stählerne Ende einer Schußwaffe in Mc-Kays Rücken.
    McKay holte tief Luft. Er hatte einen Fehler gemacht. Er hätte wissen müssen, daß ein Syndikatsboß von Cornells Kaliber nicht ohne einen Gorilla anzutreffen ist.
    »Langsam, langsam«, meinte McKay, dem der Zorn und die Enttäuschung fast die Kehle

Weitere Kostenlose Bücher