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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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nagte. Er rang um einen Entschluß. Er wandte sich ein wenig ab, drehte sich um und blickte Phil und mich, die wir dicht nebeneinander standen, an. »Was soll ich tun?« fragte er halblaut.
    »Dr. Broome sagte, daß Winslow kampfunfähig gemacht werden muß. Schicken Sie Männer, die diese Aufgabe übernehmen!«
    »Auch wenn der Junge noch lebt?«
    »Nur wenn er noch lebt, Sir«, sagte ich. »Soll ich eine Treibjagd veranstalten?«
    »Schicken Sie Phil und mich!« sagte ich. »Rüsten Sie uns mit Scharfschützengewehren aus! Und noch etwas, Sir! Lassen Sie uns vom Hubschrauber auf Rockaway Point absetzen. Vielleicht rechnet Winslow mit Verfolgern. Wenn wir aus der entgegengesetzten Richtung angreifen können, haben wir die Überraschung für uns, die Dr. Broome für so wichtig hielt.«
    »Sie übernehmen die Verantwortung für das Leben des Kindes«, sagte Mr. High leise. »Sie müssen ohne Warnung schießen. Wissen Sie das?«
    »Jawohl, Sir!« antworteten Phil und ich wie aus einem Munde. Sekunden später saßen wir in einem Polizeiwagen, der mit Höchstgeschwindigkeit und jetzt unter Sirenengeheul zum Landeplatz der Coast Guard zurückraste. Wieder gab der Chef über Funkspruch Befehle.
    Das Tor zum Landeplatz stand offen. Der Motor des Hubschraubers lief. Ein Beamter der Polizei warf jedem von uns ein Gewehr mit aufgesetztem Zielfernrohr, zwei Reservemagazine und ein Walkie-talkie zu. Wir sprangen in die Glaskabine. Sofort hob der Apparat ab. Fast senkrecht unter uns stand der Chef. Sein Trenchcoat flatterte im Wind der Schrauben. Er hob einen Arm und spreizte die Finger. Es war eine Geste von beschwörender Eindringlichkeit.
    Ich klopfte dem Piloten auf die Schulter. »Flieg den Leuchtturm von der Seeseite an!« schrie ich ihm ins Ohr. Er nickte zur Bestätigung, ließ den Hubschrauber in weiter Kurve über das Meer ausschwingen und zog ihn noch einige Dutzend Fuß höher.
    »Wie wollt ihr aussteigen?« schrie er zurück. »Ich kann auf dem Point nicht landen.«
    Ich grinste. »Wir springen, falls Sie auf weniger als hundert Fuß runtergehen.«
    Er grinste seinerseits. »Besser, Sie benutzen die Falleiter, aber sorgen Sie dafür, daß Ihnen dabei nicht Ihre Geräte zwischen die Füße geraten.«
    Ich hänge das Carcano-Gewehr um und stopfte das Walkie-talkie in die Jackentasche. Der Pilot zog den Apparat in einer nach unten abschwingenden Kurve auf die Küste zurück. Wir ratterten über die Felsklippen, an deren Sockel der weiße Schaumstreifen der Brandung stand.
    Plötzlich hieb Phil, der hinter mir saß, die Faust auf meine Schulter. Er streckte die linke Hand aus. »Dort!« schrie er.
    Am Rande eines Picknick-Platzes im Schatten einer dünnen Baumreihe stand ein Mann, nur ein Mann!
    Phil drehte sich in der Hüfte mit, um die Bewegung des Flugzeuges auszugleichen.
    »Er trägt den Jungen auf dem Arm!«
    »Soll ich runtergehen?« fragte der Pilot.
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Nein, im Gegenteil. Drehen Sie ab! Er muß glauben, wir hätten ihn nicht gesehen!«
    Wir rasten über die Stelle hinweg, an der Winslow unter Bäumen stand. Der Pilot drückte den Apparat noch tiefer, so daß die Maschine die Gipfel der wenigen Bäume zu streifen schien. Noch einmal flog er eine Schleife über dem Meer.
    »Ich setze Sie auf der Klippe dort links ab!« rief der Pilot. »Ich kann auf rund 20 Fuß runtergehen. Werfen Sie die Leiter aus, sobald ich es Ihnen sage!« Die wenigen Bäume, meistens junge Birken, bogen sich unter dem scharfen Wind der Schraubenblätter. Knapp über den Baumwipfeln blieb der Hubschrauber in der Luft stehen.
    »Jetzt!« schrie der Pilot.
    Phil schob die Seitentür auf und warf die mit Blei beschwerte Strickleiter über Bord. Er schwang sich herum und kletterte nach draußen. Im Wind der Schrauben flatterte sein Haar.
    Ich folgte ihm, bevor er den Boden erreicht hatte. Die Strickleiter bog sich und schaukelte gefährlich. Nach kaum 20 Sekunden stand ich auf der Klippe neben Phil. Der Pilot winkte und ließ seine Maschine senkrecht in die Luft steigen, und wieder flog er weit über das Meer hinaus.
    Ich nahm das Gewehr von der Schulter, lud durch und behielt die Waffe in der Hand.
    »Am besten trennen wir uns. Du schlägst einen Bogen. Ich bleibe in den Klippen und gehe langsam nach Osten. Wenn du den Bogen weit genug nimmst, könntest du in seinen Rücken gelangen. Falls er sich wieder in Bewegung gesetzt hat, hoffe ich, daß er mir genau vor die Mündung läuft.« Ich klopfte gegen das

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